Energiewende Abregelung von Ökostrom-Anlagen kostet Stromkunden Milliarden
| sho
Um die Stromnetze zu entlasten, müssen Wind- und Solaranlagen bei zu hoher Stromeinspeisung zeitweise abgeschaltet werden. Die Kosten für diese Netzregulierungen sind 2020 gestiegen. Die gestiegenen Kosten tragen die Verbraucher über höhere Strompreise mit.

Wenn zu viel Strom produziert wird, müssen Kraftwerke abgeschaltet werden.
Die Netzregulierung wird über die Netzentgelte finanziert, die Teil des Strompreises sind und 2020 um 3,8 Prozent gestiegen sind. Laut Bundesnetzagentur entstanden durch das Abschalten von Ökostromanlagen im vergangenen Jahr insgesamt bis zu 1,34 Milliarden Euro an Mehrkosten. Die Summe ergibt sich aus den Entschädigungszahlungen für die Anlagenbetreiber. Wenn Betreiber von Ökostromanlagen ihren Strom nicht ins Netz einspeisen dürfen, erhalten sie dafür Entschädigungen. Um diese Entschädigungszahlungen in Zukunft zu vermeiden, müssten mehr Stromspeicher entstehen und der Energietransport optimiert werden. Die Stromnetze müssten so ausgebaut werden, dass die Strecken von den Produktionsstätten bis zu den Verbrauchsplätzen möglichst kurz sind. Auch im Bereich der Energiespeicher fehlt es in Deutschland noch an der passenden Infrastruktur. Speichersysteme mit grünem Wasserstoff sind noch in der Entwicklungsphase. Verglichen mit anderen Ländern hinkt Deutschland bezüglich neuen Speichertechnologien hinterher. Zudem könnten Smart Meter helfen, Strom bedarfsgerecht zu verteilen. Doch auch dieser Bereich ist noch ausbaufähig. Bis auf weiteres muss überschüssiger Strom exportiert werden. 2019 hat Deutschland 72,4 Terawattstunden (TWh) Strom ins Ausland exportiert.
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