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Nachtspeicherheizung Kosten

10.06.2022
 
Aufgrund der aktuellen Situation verschärft sich die Lage am Energiemarkt. So sind die Großhandelspreise für Strom und Gas auf hohem Niveau. Viele Anbieter kalkulieren aktuell aufgrund der dynamischen Situation am Energiemarkt die Preise ständig neu. Die Heizkosten sind sowohl für Kunden, die mit Strom heizen als auch für Gaskunden extrem gestiegen. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Heizkosten senken können und informieren Sie sich über verschiedene Möglichkeiten zur Umrüstung auf eine alternative Heizmethode.

 

Die wichtigsten Informationen zur Nachtspeicherheizung

  1. Nachtspeicherheizungen werden nachts mit Strom aufgeladen und geben tagsüber Wärme ab.

  2. Nachtspeicheröfen sind weniger effizient als andere Heizungen und verursachen hohe Heizkosten.

  3. Die richtige Einstellung der Nachtspeicherheizung hilft, den Stromverbrauch möglichst gering zu halten.

  4. Spezielle Heizstromtarife für Nachtspeicherheizungen können die Heizkosten senken.

  5. Umrüstung: Nachtspeicheröfen ersetzen oder mit einer Photovoltaikanlage kombinieren.

Was kostet eine Nachtspeicherheizung?

Eine Nachtspeicherheizung wird mit Strom betrieben. Das Heizen mit Strom ist vergleichsweise teuer. Wer etwa eine 60 Quadratmeter große Wohnung mit einem Nachtspeicherofen beheizt, muss mit fast doppelt so hohen Heizkosten rechnen wie bei einer Gasheizung.


Jährliche Heizkosten im Vergleich
  150 m² 
(Einfamilienhaus)
Nachtspeicherheizung 12.000 kWh
(31 ct/kWh)
ca. 4.500 €
Erdgas 18.000 kWh
(13 ct/kWh)
ca. 2.500 €
Heizöl 2.500 l
(151 €/l)
ca. 3.700 €

Berechnung der jährlichen Preise basierend auf CHECK24 Richtwerten zum Strom- bzw. Gas- und Heizölverbrauch für PLZ 12359. Stand: 10. Juni 2022.

Eine Wärmepumpe wird zwar auch mit Strom betrieben, der Verbrauch ist aber um einiges niedriger als bei einer Nachtspeicherheizung. Deshalb sind die Heizkosten auch bei einer Wärmepumpe viel geringer. Die Heizkosten hängen von der Art der Wärmepumpe sowie vielen weiteren Faktoren ab, sodass eine Schätzung der Heizkosten und ein Vergleich mit anderen Heizarten schwierig ist.

In der Anschaffung kostet eine moderne Nachtspeicherheizung mit einer Leistung von drei Kilowattstunden zwischen 500 und 800 Euro. Diese Leistung ist die Standardleistung. Je nach Raumgröße variiert die benötigte Leistungsfähigkeit. Davon hängen auch die Kosten ab. Es wird für jeden Raum, der beheizt werden soll, ein Ofen benötigt. Hinzu kommen meist noch die Kosten für einen zusätzlichen Stromzähler. Diese belaufen sich auf circa 250 Euro.

Wie funktioniert eine Nachtspeicherheizung?

Nachtspeicherheizungen sind Stromheizungen, die in den 1950er und 60er Jahren als kostensparende Alternative zu Öl- und Kohleöfen galten. Noch in den 70ern wurde ihr Einbau staatlich gefördert. Es handelt sich um Wärmespeicher, die über Nacht mit Strom aufgeladen werden. Die Zeiten der Aufladung richten sich nach der Auslastung der Kraftwerke. In den sogenannten Schwachlastphasen verbrauchen die Kunden der Energieanbieter weniger Strom. Der Strom ist zu diesen Zeiten günstiger. Dieses Prinzip nutzt die Nachtspeicherheizung aus: Sie wird über Funk oder eine Zeitschaltuhr in Schwachlastphasen eingeschaltet und produziert Wärme. Die gespeicherte Wärme wird dann tagsüber über einen eingebauten Lüfter wieder abgegeben.

Durch einen Temperaturfühler wird die Außentemperatur gemessen. Auf dieser Basis wird die Wärmemenge ermittelt, die die Heizung am nächsten Tag bereitstellt. Die Aufladung wird durch eine entsprechende Steuerung abgeschaltet, wenn die Nachtspeicherheizung die ermittelte Wärmemenge gespeichert hat.

Vorteile einer Nachtspeicherheizung

Als die Nachtspeicherheizungen in der Nachkriegszeit ihren Boom erlebten, wurde die im Vergleich zu Öl- oder Kohleöfen niedrigere Geruchsbelästigung als Vorteil angeführt sowie die Tatsache, dass man Lagerraum für den Brennstoff einsparen konnte.

Obwohl die Nachtspeicherheizungen relativ groß sind, benötigen sie insgesamt weniger Platz als die meisten anderen Heizsysteme.

Es werden keine Kellerräume für Tanks oder die Heizanlage benötigt.

Zudem müssen die Zimmer nicht mit Heizungsrohren ausgestattet werden.

Vergleichsweise niedrigen Anschaffungskosten.

Es fallen kaum Wartungskosten an.

Es wird kein Abgaskamin benötigt und somit fallen auch keine Kosten für den jährlichen Schornsteinfegerbesuch an.

 

Nachteile einer Nachtspeicherheizung

Die größten Nachteile einer Nachtspeicherheizung sind der hohe Stromverbrauch und die damit einhergehenden hohen Heizkosten sowie der hohe CO2-Ausstoß.

Hoher Stromverbrauch: Der Energieverbrauch ist bei einer Nachtspeicherheizung fast doppelt so hoch wie bei anderen Heizsystemen. Der Grund: Die Nachtspeicherheizungen sind weniger effizient als andere Heizungen. Es werden nur 30 bis 40 Prozent der ursprünglichen Energie in Wärme umgewandelt. Zum Vergleich: Eine Gas-Brennwerttherme hat einen Wirkungsgrad von fast 100 Prozent.

Schlechte CO2-Bilanz: Auch die CO2-Bilanz von Nachtspeicherheizungen ist um einiges schlechter als bei allen anderen Heizungen. Natürlich hängt sie davon ab, welcher Brennstoff eingesetzt wird. Mittlerweile gibt es auch für Nachtspeicherheizungen Ökostromtarife, was für eine bessere Klimabilanz sorgt. Doch insgesamt emittieren Nachtspeicherheizungen mehr CO2 als andere Heizsysteme. Eine ebenfalls mit Strom betriebene Wärmepumpe etwa hat eine deutlich bessere Klimabilanz, denn die Nachtspeicherheizung benötigt pro Kilowattstunde Wärme 2,5 bis viermal so viel Strom wie eine Wärmepumpe.

Probleme bei Temperaturschwankungen: Ein weiterer Nachteil der Nachtspeicherheizung ist, dass sie in der Regel relativ unflexibel ist. Die an einem Tag benötigte Wärmemenge wird auf Basis der Temperaturen am Vortag ermittelt. So kann auf spontane Temperaturwechsel schlecht reagiert werden. Heizt sich beispielsweise ein Raum tagsüber durch Sonneneinstrahlung auf, könnte man die Heizung eigentlich herunter regeln. Der Nachtspeicherofen heizt jedoch weiter, bis die gesamte gespeicherte Wärme aufgebraucht ist. So geht Energie verloren und es fallen unnötige Heizkosten an. Viele Nachtspeicherheizungen sind deshalb nachgerüstet worden und wurden mit zusätzlichen Heizelementen für Tagstrom ausgerüstet. So kann zumindest bei einem plötzlichen Kälteeinbruch nachgeheizt werden.

Wie kann ich mit einer Nachtspeicherheizung Heizkosten sparen?

1. Speziellen Heizstromtarif abschließen

Wer mit einer Nachtspeicherheizung heizt, hat hohe Energiekosten. Ein spezieller Heizstromtarif hilft dabei, die Kosten zu senken. Heizstrom ist deutlich günstiger als Haushaltsstrom. Denn als Heizstrom oder Wärmestrom wird Strom verkauft, der nachts produziert wird. Kraftwerke können nachts nicht einfach abgeschaltet werden, doch die Nachfrage an elektrischer Energie ist nachts viel geringer als tagsüber. Somit ist der nachts produzierte Strom billiger. Dies können Besitzer einer Nachtspeicherheizung ausnutzen. Denn Nachtspeicherheizungen werden nachts aufgeladen und geben die Wärme am Tag ab.

Noch vor einigen Jahren gab es nur wenige Energieversorger, die Heizstromtarife anboten. Mittlerweile ist die Auswahl an Heizstromanbietern groß. Man findet sogar günstige Ökostromtarife für Nachtspeicherheizungen. Alle an Ihrem Wohnort verfügbaren Wärmestromtarife finden Sie mit dem CHECK24 Heizstromvergleich.
 

Tarife für Nachtspeicherheizung

 

2. Nachtspeicherheizung richtig einstellen

Die richtige Bedienung kann den Stromverbrauch eines Nachtspeicherofens deutlich reduzieren. Die meisten Nachtspeicherheizungen haben zwei Einstellräder: eines direkt am Gerät und eines an der Wand. Am Gerät selbst wird eingestellt, wie stark es sich aufladen soll. Mit dem Rädchen an der Wand regulieren Sie, wie viel Wärme abgegeben wird. Hier ist wichtig, dass Sie keine zu hohe Temperatur einstellen. Bei hohen Temperaturen wird ein Lüfter hinzugeschaltet, der noch einmal extra Strom benötigt. Kann die Nachtspeicherheizung die eingestellte Temperatur halten und der Lüfter wird nur selten eingeschaltet, haben Sie die richtige Temperatureinstellung gefunden.

Bei vielen Nachtspeicherheizungen hat man die Möglichkeit, die Temperatur nachts abzusenken. Die Funktion heißt „Nachtabsenkung“. Falls Ihr Nachtspeicherofen über diese Funktion verfügt, nutzen Sie diese, um den Stromverbrauch nachts zu senken.

Wer eine Nachtspeicherheizung besitzt, sollte zudem immer auf den Wetterbericht achten. Denn Nachtspeicheröfen heizen oft bis zu drei Tage lang nach. Wird warmes Wetter vorhergesagt, können Sie Ihre Heizung vorzeitig ausschalten.

 

 Nachtspeicherheizung umrüsten auf ein anderes Heizsystem

Den Nachtspeicherofen gegen eine andere Heizung auszutauschen senkt langfristig die Stromrechnung. Zwar scheinen die Anschaffungskosten für eine neue Heizanlage recht hoch und liegen auch deutlich über denen für eine moderne Nachtspeicherheizung, da bei einer Umrüstung des Heizsystems das Gebäude auch nachträglich mit Wasserleitungen, Heizkörpern, Warmwasserspeicher oder ähnlichem ausgestattet werden müssen. Doch die Kosten für die Umrüstung amortisieren sich mit der Zeit. In jedem Fall sollten die laufenden Stromkosten und die Einbaukosten für die neue Heizung sorgfältig abgewogen werden.

Wer über eine Umrüstung seiner Nachtspeicherheizung nachdenkt, steht vor der Frage, auf welchen Heizungstyp er umstellen möchte. Als wichtigste Alternativen kommen folgende Heizmethoden in Frage:

Gasheizung

Gas ist deutlich günstiger als Strom und Erdgas in Deutschland mit Abstand der am meisten genutzte Energieträger. Wer auf eine Erdgasheizung umstellen möchte, sollte sich erkundigen, ob in der Straße ein Gasanschluss vorhanden ist. Ist dies der Fall, müssten noch die Kosten für die Fortführung dieses Anschlusses bis ins Haus kalkuliert werden. Wohnen Sie in einem Mehrfamilienhaus, in dem schon ein Gasanschluss vorhanden ist, sollten Sie das Umrüsten auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Blockheizkraftwerk 

Mit einem kleinen Blockheizkraftwerk (BHKW) kann man selbst Strom und Wärme erzeugen. Der Vorteil eines solchen Kraftwerks ist der sehr hohe Wirkungsgrad – er liegt bei etwa 90 %. Da ein BHKW jedoch in der Anschaffung sehr teuer ist und sich nicht für jeden eignet, sollten Kosten und Nutzen genau abgewägt werden.

Pelletheizung

Auch hier sollte die Platzfrage geklärt sein. Wieviel Platz benötigt wird, hängt von der Bauart der Heizung ab: Ein Pelletheizkessel mit integriertem Vorratstank benötigt in etwa so viel Platz wie eine Ölheizung, eine Pellet-Zentralheizung deutlich mehr. Dann wird nämlich zusätzlich ein Lagerraum für die Pellets gebraucht, der auch gut zugänglich sein sollte.

Wärmepumpe

Die Wärmepumpe ist die zur Nachtspeicherheizung deutlich sparsamere und effizientere Möglichkeit, mit Strom zu heizen. Auch der Betrieb mit Erdgas ist möglich. Doch auch eine Wärmepumpe braucht Platz. Die besonders effiziente Erdwärmepumpe kommt nur in Frage, wenn ein größeres Grundstück vorhanden ist. Für die etwas platzsparendere Luftwärmepumpe ist ein Aufstellraum, beispielsweise im Keller, nötig. Wenn Sie sich für die Anschaffung einer Wärmepumpe interessieren, finden Sie wichtige Informationen in unserem Wärmepumpen-Ratgeber.

Nachtspeicherheizung austauschen

1. Nachtspeicherheizung durch eine alternative Stromheizung ersetzen

Wenn die Umrüstung auf eine wasserführende Heizung nicht möglich ist oder die Kosten zu hoch sind, kann der Ersatz der Nachtspeicherheizung durch eine modernere Stromheizung eine günstigere Alternative sein. Recht häufig werden Nachtspeicheröfen durch Infrarot- oder Teilspeicherheizungen ersetzt. Diese sind jedoch auch Stromheizungen. Und Strom ist deutlich teurer als etwa Erdgas oder Heizöl. Auch die CO2-Bilanz von Infrarot- und Teilspeicherheizungen ist im Vergleich zu anderen Heizarten sehr schlecht, außer man heizt mit Ökostrom. Beide sind vor allem dann gute Alternativen zu einer älteren oder gar asbestbelasteten Nachtspeicherheizung, wenn in den Räumen, die beheizt werden sollen, kein Anschluss für eine Warmwasserheizung zur Verfügung steht.

Infrarotheizung

Eine Infrarotheizung besteht aus Paneelen, die an der Wand oder an der Decke montiert werden. Zu beachten ist, dass die Infrarotheizung eine geringere Heizleistung pro Quadratmeter Heizfläche hat. Man braucht also mehrere Paneele. In der Regel muss die Stromkabelführung verändert werden. Diese Mehrkosten bei der Installation sollten berücksichtigt werden.

Die Vorteile einer Infrarotheizung: Die Heizung ist besser regelbar als eine Nachtspeicherheizung und die Wärmestrahlung wird gleichmäßiger im Raum verteilt. Damit die Heizkosten so gering wie möglich ausfallen und die Wohnung trotzdem angenehm warm ist, ist es wichtig, die Infrarotheizung möglichst präzise zu dimensionieren. Die benötigte Heizleistung hängt vor allem von der Dämmung des Gebäudes ab.

Teilspeicherheizung

Bei einer Teilspeicherheizung sind die Heizwiderstände in Wärmespeichersteine eingebettet. Diese bestehen meist aus Ton und Kaolin, manchmal auch aus Speckstein. Die Speichersteine erwärmen den Heizkörper. Die Aufheizzeit wird so im Vergleich zu herkömmlichen Speicherheizungen deutlich verkürzt. Das Speichervolumen von Teilspeicherheizungen ist größer als das von Nachtspeicheröfen. Der Energieverbrauch fällt somit geringer aus. Haben die Speichersteine eine vorher definierte Temperatur erreicht, kann die Teilspeicherheizung bis zu 45 Minuten Wärme abgeben, ohne dass Strom zugeführt werden muss. Durch eine Steuerung kann der Stromverbrauch der Heizung optimal eingestellt werden und eine Überhitzung der Räume – wie sie bei Nachtspeicherheizungen vorkommen kann – wird vermieden.

2. Austausch durch eine neue Nachtspeicherheizung

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, einen alten Nachtspeicherofen durch eine effizientere Nachtspeicherheizung zu ersetzen. Moderne Nachtspeicherheizungen verbrauchen weniger Strom als ältere Modelle. Die alte Heizung sollte jedoch nicht einfach gegen eine neue getauscht werden. Vielmehr muss beachtet werden, ob der Wärmebedarf noch der gleiche ist wie beim Einbau der alten Heizung. Wurden beispielsweise neue Fenster eingebaut oder der Wohnraum mit einer besseren Dämmung ausgestattet, muss die Wattleistung der neuen Heizung nicht so hoch sein wie die des alten Modells. Was jedoch nicht vergessen werden sollte: Auch die modernen Nachtspeicherheizungen verbrauchen im Vergleich zu anderen Heizsystemen sehr viel Energie.

 

Wichtig

Wer über eine Umrüstung oder Modernisierung seiner alten Nachtspeicherheizung nachdenkt, sollte auf jeden Fall mit einem Energieberater sprechen.

Nachtspeicherheizung kombinieren

1. Nachtspeicherheizung durch einen Kaminofen ergänzen

Wer seine Nachtspeicherheizung nicht umrüsten kann oder möchte, dem bleibt die Möglichkeit einer sogenannten bivalenten Heizalternative. Dies bedeutet, der Nachtspeicherofen wird beispielsweise durch einen Kaminofen ergänzt. Flackert ein Feuer im Kamin- oder Schwedenofen im Wohnzimmer, kann die Nachtspeicherheizung dort ausgeschaltet bleiben. Auch das spart Stromkosten.

 

2. Nachtspeicherheizung mit einer Photovoltaikanlage kombinieren

Sie wollen unabhängiger von steigenden Strom­preisen werden aber eine Umrüstung auf einen anderen Energieträger kommt für Sie nicht in Frage? Wenn Sie Strom mit einer eigenen Photo­voltaik-Anlage selbst produzieren, können Sie Ihre Heizkosten erheblich senken. Aufgrund der stark gesunkenen Einspeisevergütung, ist es auch am sinnvollsten, den selbst erzeugten Strom selbst zu nutzen. So werden Sie unabhängiger und heizen auch nachhaltiger.

KfW-Förderungen für die Umrüstung

Wer seine Nachtspeicherheizung umrüsten will, kann staatliche Fördermittel beantragen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet günstige Kredite und Zuschüsse für die energetische Sanierung bzw. Umrüstung der Heizmethode auf erneuerbare Energien an.

 

Folgende KfW-Fördermöglichkeiten kommen in Frage:

  • 261/262 KfW-Effizienzhaus/Einzelmaßnahme: Haus und Wohnung energieeffizient bauen und sanieren. Bis zu 150.000 Euro Kredit je Wohn­einheit für ein Effizienzhaus – für Sanierung, Neubau und Kauf. Bis zu 60.000 Euro Kredit je Wohn­einheit für Einzelmaßnahmen.
  • 461 – Wohngebäude Zuschuss: Haus und Wohnung energieeffizient sanieren. Sanierungszuschuss bis zu 75.000 Euro je Wohneinheit. Bauzuschuss bis zu 37.500 Euro je Wohneinheit.
  • 270 - Erneuerbare Energien: Der Förderkredit für Strom und Wärme für Photovoltaik, Wasser, Wind, Biogas und vieles mehr. Für Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme, für Netze und Speicher.

BAFA-Förderprogramme

Das BAFA bietet finanzielle Förderung vor allem für den Umstieg auf erneuerbare Energien. Wer also auf Solarthermie, Biomasse oder Wärmepumpe umsteigen möchte oder zumindest eine Kombination mit erneuerbaren Energien als Heizträger vorstellen kann, wird hier sicher fündig. Zudem fördert das BAFA die Heizungsoptimierung durch hocheffiziente Pumpen und den hydraulischen Abgleich. Auch eine Energiesparberatung wird staatlich gefördert.


Kombinationsmöglichkeit KfW- und BAFA-Förderung

Bei einer umfassenden Sanierung eines KfW-Effizienzhaus mit den Förderprogrammen 151 und 430 ist eine zusätzliche BAFA-Förderung möglich. Außerdem besteht seit 2013 die Möglichkeit, den BAFA-Zuschuss mit dem KfW-Ergänzungskredit zu kombinieren. Auf diese Weise ist damit also auch eine Komplettfinanzierung möglich, wenn die Nachtspeicherheizung durch eine neue Heizung ersetzt wird.

 

Tipp

Oftmals gibt es auch regionale Förderprogramme von der zuständigen Kommune sowie Umstellungsförderungen durch örtliche Stadtwerke.

Entsorgung einer Nachtspeicherheizung

Die Entsorgung einer Nachtspeicherheizung sollte gemäß der Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) unbedingt fachgerecht durch dafür spezialisierte Firmen entsorgt werden. Denn die Zerlegung und Entsorgung der Bestandteile ist üblicherweise schädlich für die eigene Gesundheit und auch die Umwelt. Die Höhe der Kosten für die Entsorgung hängt davon ab, ob Schadstoffe vorhanden sind und um welche es sich dabei handelt.


Nachtspeicherheizung Asbest

Bevor Sie Ihre Nachtspeicherheizung entsorgen, sollte daher auch zunächst unbedingt die Schadstoffbelastung geklärt werden. Liegt das Baujahr der Nachtspeicherheizung vor 1984, kann sie durch Asbest belastet sein. Denn besonders in den 70er Jahren war der Baustoff sehr beliebt. Bis zum Baujahr 1984 durfte Asbest beim Bau einer Nachtspeicherheizung eingesetzt werden, seitdem ist die Verwendung von asbesthaltigen Stoffen aber verboten. Heutzutage weiß man um die Schädlichkeit der Silikatfasern. Die hier zutreffende TRGS 519 regelt Abbruch-, Sanierungs- oder Instandhaltungsarbeiten bei Asbest-Bestandteilen. Doch auch eine Belastung durch polychloriertes Biphenylen (PCB-Belastung) ist gefährlich: Der Stoff kam bei Speichersteinen mit einem mit einem Baujahr vor 06/2000 zum Einsatz.


Fachfirma zu Rate ziehen

Ist die Nachtspeicherheizung nachweislich frei von Schadstoffen, gilt sie als Elektroschrott und fällt unter das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG). Das bedeutet, dass sie an den jeweiligen kommunalen regionalen Sammelstellen abgegeben werden müssen. Die Speichersteine müssen als Bauschutt separat entsorgt werden.

 

Tipp

Auch ohne Schadstoffbelastung ist die Entsorgung durch eine Fachfirma ratsam – zumal die Öfen sehr schwer sind. Ein weiterer Vorteil: Oftmals übernimmt das Entsorgungsunternehmen auch den Einbau der neuen Heizung.

Nachtspeicherheizung Verbot

Das Energieeinspargesetz (EnEG) wurde 2009 überarbeitet und sah ab dem Zeitpunkt ein Verbot von Nachtspeicherheizungen in großen Gebäuden mit mehr als vier Wohneinheiten mit geringem Wärmeschutz vor. Für Nachtspeicherheizungen, die vor 1990 eingebaut wurden, galt laut EnEG das Verbot ab dem 01.01.2020. Für später eingebaute Nachtspeicheröfen galt das Verbot nach 30 Jahren in Betrieb und nach 1990 erneuerte Nachtspeicherheizungen sollten 30 Jahre nach der Erneuerung ausgetauscht werden. Ausnahmen galten, wenn ein gewisses Maß an Mindestwärmeschutz beim Haus vorhanden war oder sich die Maßnahmen nach einem bestimmten Zeitraum nicht rechneten.
Die Gesetzesänderung hielt aber nicht lange Bestand. Im Jahr 2013 wurde es mit einer Novelle des Energieeinspargesetzes (EnEG 2013) wieder aufgehoben und auch die darauffolgende EnEV 2014 enthielt kein Nachtspeicherheizungs-Verbot mehr. Treiber für die Abschaffung des Verbots waren in erster Linie die Energiekonzerne, die Nachtspeicherheizungen als wichtige Energiespeicher betrachten. Überschüssige Strommengen können bei Bedarf dort zwischengespeichert werden.


Energieexpertin Johanna Röttig
Johanna Röttig
CHECK24 Energieexpertin
Letzte Änderung am 10.06.2022
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