Der Krieg in der Ukraine, die anhaltende Gaskrise und daraus resultierende Unsicherheiten, wie mögliche Energiesanktionen oder Gasimportverbote aus Russland, lassen die Großhandelspreise steigen. Erfahren Sie mehr über die Gaspreisentwicklung und was Sie bei einer Gaspreiserhöhung tun können. Es lohnt sich den Gasmarkt zu beobachten und regelmäßig Gaspreise zu vergleichen.
Die Großhandelspreise für Gas sind im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Die extremen Gaspreiserhöhungen haben vielfältige Gründe: Viele Gasspeicher in Europa sind derzeit deutlich leerer als sonst zu der Jahreszeit. Gleichzeitig zog die Nachfrage nach Gas mit dem Ende vieler Coronabeschränkungen und einer daraus resultierenden erstarkenden Wirtschaftslage an. Die Gaspreise sind aufgrund des Krieges in der Ukraine erneut extrem gestiegen. Die Erhöhung der CO2-Abgabe von 25 € auf 30 € pro Tonne zum Januar 2022 bedeutet eine zusätzliche Belastung. Nach der großen Preiserhöhungswelle im Winter kommen im Sommer ebenfalls Preissteigerungen auf die Verbraucher zu. Im Juni, Juli und August haben Versorger in 230 Fällen Gaspeiserhöhungen angekündigt oder schon durchgeführt. Betroffen von den Preiserhöhungen im Sommer sind rund 2,1 Millionen Haushalte. Die Gasanbieter kalkulieren aktuell aufgrund der dynamischen Situation am Gasmarkt die Preise ständig neu. Aufgrund der langfristigen Beschaffungsstrategie können Grundversorgungstarife vorübergehend attraktive Konditionen bieten, die sich aber aufgrund der fehlenden Preisgarantie jederzeit ändern können.
Die Gaspreise sind abhängig von Ihrem Wohnort und Ihrem Verbrauch. Für auf Ihren Wohnort und Ihren Verbrauch abgestimmte Preise machen Sie am besten einen Gaspreisvergleich. Wenn man von einem Haushalt in 12359 Berlin ausgeht, ergeben sich im Juni 2022 je nach Haushaltsgröße folgende Kosten pro Monat:
Wohnfläche in m2 |
Gaspreis Grundversorgung |
Gaspreis günstigster Alternativanbieter |
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50 m2 Wohnung | 55,05 € / Monat | 61,73 € / Monat |
100 m2 Wohnung | 118,76 € / Monat | 142,06 € / Monat |
150 m2 Wohnung | 172,19 € / Monat | 212,06 € / Monat |
Einfamilienhaus | 320,21 € / Monat | 412,73 € / Monat |
Wenn Sie sich in der Grundversorgung befinden, empfehlen wir abhängig von Ihrer Situation:
Falls Sie einen Tarif bei einem alternativen Anbieter haben, empfehlen wir Ihnen die Preise zeitnah zu vergleichen und auch eventuelle Preiserhöhungen zu berücksichtigen. Unabhängig von der Vertragslaufzeit haben Sie bei einer Preiserhöhung immer ein Sonderkündigungsrecht.
Der Gaspreis hat in der Grundversorgung bundesweit 2022 ein neues Rekordniveau erreicht. Seit Monaten befinden sich die Gaspreise auf Rekordniveau. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh zahlt im Schnitt 2.752 € im Jahr für Gas. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von 13,8 ct pro kWh. Im Vorjahresmonat waren es 1.290 € – ein Plus von 113 %.
"Die hohen Energiepreise werden erst mit etwas Verzögerung vollumfänglich bei privaten Strom- und Gaskund*innen ankommen. Denn wenn die bereits vor der Krise beschafften Energiemengen der Energieversorger verbraucht sind, werden sie noch mehr zu den aktuell teuren Börsenpreisen einkaufen müssen. Dann werden sich beispielsweise die Strompreise in Bestandstarifen für einen Musterhaushalt (5.000 kWh) je nach Tarif um bis zu 500 Euro pro Jahr erhöhen, Gas wird für 20.000 kWh bis zu 1.500 Euro teurer."
– Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24
Durch einen Wechsel aus der Grundversorgung zu einem alternativen Gasanbieter können Verbraucher ihre Gasrechnung reduzieren. Wenn Sie während der Vertragslaufzeit mit einer Preiserhöhung konfrontiert werden, können Sie von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und zu einem günstigeren Gasanbieter wechseln. Falls Sie sich vor Preiserhöhungen schützen wollen, wählen Sie einen Tarif mit Preisgarantie.
Die Gaspreisentwicklung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und ist schwer vorherzusagen. Das derzeit anhaltend geringe Angebot an Erdgas beeinflusst die Entwicklung der Gaspreise auch 2022. Bleiben die Gasliefermengen auf ähnlich niedrigem Niveau und lässt die Nachfrage nicht nach, werden die Großhandelspreise für Gas womöglich noch steigen. Zudem hat sich seit Januar 2022 der CO2-Preis erhöht. Verbraucher sind auf der sicheren Seite, wenn sie regelmäßig die Gaspreise vergleichen und zu Anbietern wechseln, die sinkende Kosten an ihre Kunden weitergeben.
Vor der Liberalisierung des Gasmarktes war der Gaspreis an den Ölpreis gebunden. Diese Kopplung ist in ein paar Fällen weiterhin aufrecht, hat jedoch immer weniger Auswirkungen auf Gastarife für Privatkunden. Heute ist die Ölpreisbindung zu einem großen Teil aufgehoben. Vielmehr bestimmt heute der Spotmarkt die Gaspreise. Und dieser ist derzeit im Umbruch: Die Pipeline-Gaspreise konkurrieren auf dem internationalen Gasmarkt mit den Flüssiggaspreisen. Flüssiggas wiederum drängt immer mehr auf den Markt. Zudem werden vor allem in den USA große Mengen an Erdgas durch die Fracking-Technologie gewonnen. Das große Angebot beeinflusst die Gaspreisentwicklung auf dem internationalen Gasmarkt maßgeblich und bedeutet für Konsumenten günstigere Tarife.
Die Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis geht zurück auf die 1960er Jahre. Die Vereinbarung zwischen Gasproduzenten, -versorgern und Gasimporteuren sollte eine Art Garantie darstellen, dass sich die Investitionen in den Ausbau der Pipelines und Förderanlagen auch rentiert, da Gas sich damals noch nicht als Energiequelle etabliert hatte. Aufgrund der Ölpreisbindung erfolgte eine Anpassung der Gaspreise an die Ölpreise im Normalfall mit viertel- oder halbjährlicher Verzögerung. Seit einigen Jahren nimmt die Bedeutung ölpreisgebundener Gaslieferverträge ab.
Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden schwachen Weltkonjunktur sind die Energiepreise 2020 zum Teil deutlich gesunken. Diese Entwicklung ist vorbei: Der Gaspreis stieg zuletzt und hat inzwischen ein neues Rekordniveau erreicht. Verbraucher mussten zwischen September und November 2021 nur etwa fünf Prozent mehr Energie für das Heizen aufwenden als im Vorjahreszeitraum – aber deutlich mehr bezahlen.
Ein Musterhaushalt, der sein Reihenhaus mit Gas heizt, zahlt in der aktuellen Heizperiode bisher 351 Euro. In der Vorjahresperiode wurden 272 Euro fällig. Obwohl sich der Heizbedarf also nur leicht erhöht hat, liegen die Gaskosten 29 Prozent über dem Vorjahr. Grund dafür: Während Gas Ende 2020 noch vergleichsweise günstig war, steigt der Preis im aktuellen Jahr seit Monaten. Verbraucher mit Ölheizung zahlten von September bis November 2021 420 Euro und damit 126 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2020 (186 Euro). Die schwache Konjunktur sorgte Ende 2020 für sehr niedrige Ölpreise. Seitdem ist der Heizölpreis massiv gestiegen.
Wie der Strompreis setzt sich auch der Gaspreis aus verschiedenen Bestandteilen zusammen, auf die der Energieanbieter nur zum Teil Einfluss hat. Den größten Anteil am Gaspreis haben die Kosten für Beschaffung und Vertrieb. Dies ist der sogenannte Wettbewerbsanteil, den die Gasanbieter selbst beeinflussen können und aus dem sich auch die Marge für die Versorger ergibt. Ein weiterer Bestandteil sind die Netzentgelte. Diese müssen für die Nutzung der Gasnetze bezahlt werden. Sie variieren von Netzgebiet zu Netzgebiet. Insgesamt sind die Netzentgelte seit 2009 relativ konstant geblieben. Den dritten großen Anteil an den Gaspreisen haben die staatlich veranlassten Preisbestandteile. Hierzu zählt neben Gas- und Mehrwertsteuer die Konzessionsabgabe, die die Netzbetreiber an die Kommunen zahlen müssen. Der Anteil, der den Gasanbietern nicht von Staat und Regulierungsbehörden vorgegeben wird, also die Kosten für Gasbeschaffung, Vertrieb und sonstige Kosten, machen gut die Hälfte des Gaspreises aus. Er unterscheidet sich zum Teil stark zwischen den einzelnen Versorgern, die in einer bestimmten Region Tarife anbieten. Mit einem Gasvergleich können Verbraucher den günstigsten Gasanbieter an ihrem Wohnort finden.
Die Netznutzungsentgelte oder kurz Netzentgelte sind eine Gebühr, die die Gasversorger an die Netzbetreiber entrichten müssen. Mit dem Netzentgelt werden der Betrieb, die Instandhaltung und der Ausbau der Netze finanziert, durch die das Gas zu den Verbrauchern transportiert wird. Die Höhe der Netzentgelte wird jährlich durch die Bundesnetzagentur festgelegt und variiert von Region zu Region. So sind in ländlichen Versorgungsgebieten die Netznutzungsentgelte oftmals höher als in Städten, in denen die Kosten auf mehrere Abnehmer verteilt werden können.
Auch für die Messeinrichtung, also den Gaszähler, sowie dessen Betrieb und die Abrechnung fallen Kosten an. Diese machen momentan zwei Prozent des durchschnittlichen Gaspreises aus. Die Höhe der Kosten für Abrechnung, Messung und Messstellenbetrieb werden nicht vom Gasanbieter bestimmt, sondern behördlich festgelegt.
Für das Verlegen und den Betrieb von Gasleitungen nutzen die Gasversorger öffentliche Straßen und Wege. Das Recht für die Nutzung erhalten sie von der jeweiligen Stadt oder Kommune. Diese erhalten dafür eine Gebühr von den Gasanbietern, die sogenannte Konzessionsabgabe. Die Höhe der Konzessionsabgabe hängt von der Größe der jeweiligen Kommune sowie von der Verbrauchsart ab, also ob das Gas lediglich für Kochen und Warmwasser oder etwa auch zum Heizen verwendet wird.
Nach dem Energiesteuergesetz fällt für den Verbrauch von Erdgas als Heizstoff eine Steuer an, die in den Bundeshaushalt fließt. Die Gassteuer wird jedoch nicht direkt beim Verbraucher erhoben, sondern aus verwaltungstechnischen Gründen beim Gasversorger. Dieser wiederum legt die Steuer über den Gaspreis auf den Verbraucher um. Für Haushaltskunden beträgt die Gassteuer 0,55 Cent pro Kilowattstunde.
Für den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen müssen Händler die sogenannte Mehrwert- oder Umsatzsteuer an den Staat abführen. Die Belieferung von Verbrauchern mit Erdgas unterliegt dem regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Die Steuer wird auf den Gesamtpreis erhoben, also auch auf den Gassteueranteil.
Die Kosten für die Beschaffung von Erdgas und dessen Vertrieb machen den größten Anteil des Gaspreises aus. Zugleich ist es der einzige Preisbestandteil, den die Gasanbieter selbst bestimmen können. Die Gaspreisentwicklung auf dem Markt sorgt in den vergangenen Jahren für günstige Einkaufskonditionen für die Versorger. Da der Anteil für Energiebeschaffung und Vertrieb für die mögliche Gewinnmarge des Versorgers maßgeblich ist, werden bei günstigen Gastarifen für die Verbraucher die Kosten für Energiebeschaffung und Vertrieb deutlich geringer angesetzt als in teuren Tarifen, beispielsweise der Grundversorgung.
Ein Gasanbieterwechsel kann die Gaskosten deutlich reduzieren. Für einen Gasvergleich geben Sie einfach Postleitzahl und Ihren Jahresverbrauch in den Gastarifrechner ein. Schon erhalten Sie eine Übersicht über alle Tarife, die an Ihrem Wohnort verfügbar sind. Beim Gaspreisvergleich können Boni und Rabatte die Gasrechnung beeinflussen. Üblicherweise gibt es zwei Arten: Den Sofortbonus, den Sie bereits wenige Wochen nach Lieferbeginn erhalten. Daneben gibt es einen Neukundenbonus für Wechsler, die zuvor noch nicht vom jeweiligen Gasanbieter beliefert wurden. Beide Boni können erheblich zum Sparpotenzial durch einen Gasanbieterwechsel beitragen. Zusätzlich gibt es abschlagsreduzierende Boni und Rabatte. Diese werden Kunden über das Jahr hinweg gutgeschrieben oder direkt mit den monatlichen Abschlägen verrechnet. Bei verbrauchsabhängigen Rabatten (beispielsweise auf den Arbeitspreis) kalkuliert der Anbieter zunächst mit dem von Ihnen angegebenen Verbrauch. Am Jahresende wird der Rabatt auf den tatsächlichen Verbrauch korrigiert.
Wer lieber Gastarife ohne Boni wünscht, eine besonders lange Preisgarantie präferiert oder noch weitere Suchkriterien des Vergleichsrechners verändern möchte: Sie können die Voreinstellungen im Gasvergleich mit nur wenigen Klicks Ihren individuellen Wünschen anpassen und sich die entsprechenden Tarife angezeigen lassen.
Natürlich ist es auch möglich, die Suche auf klimafreundliches Ökogas zu beschränken. Das Angebot an Ökogastarifen wächst stetig. Hier muss zwischen Biogas und sogenannten Klimatarifen unterschieden werden. Während ersteres zu einem Teil oder komplett aus Biomasse gewonnen wird, erhält man bei einem Klimagastarif herkömmliches Erdgas. Der Gasanbieter gleicht jedoch den CO2-Ausstoß an anderer Stelle aus, indem er beispielsweise für jede verbrauchte Kilowattstunde seiner Kunden Klimaschutzprojekte unterstützt. Viele Versorger bieten mittlerweile Ökogas an, das nicht teurer ist als herkömmliche Gastarife.
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Schnell In nur wenigen Minuten ist der Tarifvergleich und der Anbieterwechsel vollzogen. |
Kostenlos Es fallen für Sie keine Kosten für den Gasvergleich oder den Versorgerwechsel an. |
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