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Das Wichtigste in Kürze
Eine private Rentenversicherung garantiert Ihnen eine lebenslange, monatliche Rente im Ruhestand. Sie können aus drei Varianten wählen.
Mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung haben Sie die höchsten Rendite-chancen. Das Aktienrisiko kann durch die Wahl eines breit gestreuten ETF-Fonds minimiert werden.
Eine klassische Rentenversicherung bietet eine garantierte Rentenhöhe, allerdings sind die Renditechancen sehr gering.
Bei einer hybriden Rentenversicherung werden die Beiträge teils sicherheits-orientiert, teils in Fonds angelegt. Dadurch sind die garantierte Rente niedriger als bei einem klassischen und die Renditechancen geringer als bei einem fondsgebundenen Vertrag.
Je früher Sie eine private Rentenversicherung abschließen, desto geringere Beiträge müssen Sie einzahlen, um eine ausreichende monatliche Rente anzusparen.

Sie sollten privat für das Alter vorsorgen, da die gesetzliche Rente allein nicht ausreichend sein wird, um Ihren gewohnten Lebensstandard zu halten. Bereits heute erhalten Rentner aus der gesetzlichen Rente im besten Fall nur knapp die Hälfte ihres vorherigen Einkommens.
Dieses Rentenniveau wird in Zukunft voraussichtlich noch weiter sinken. Denn die Rentenversicherung wird über ein Umlageverfahren finanziert: Die aktiven Arbeitnehmer versorgen mit ihren Beiträgen die heutigen Rentner. Die Bevölkerung altert jedoch, sodass künftig immer weniger Arbeitnehmer für immer mehr Ruheständler aufkommen müssen.
Daher müssen Sie zusätzlich Geld ansparen, wenn Sie im Alter mehr als eine reine Grundversorgung haben und Ihren Lebensstandard halten möchten. Ansonsten droht Ihnen im Ruhestand eine Rentenlücke: Die Einnahmen reichen nicht aus, um alle notwendigen Ausgaben zu decken.
Um Ihre Rentenlücke zu schließen, ist vor allem eine flexible private Rentenversicherung sinnvoll, neben der staatlich geförderten Riester- und Rürup-Rente.
Während die private Rentenversicherung recht flexibel ist, können Sie mit einer Riester- oder Rürup-Rente von der staatlichen Förderung profitieren.
Eine Rürup-Rente ist vor allem für Selbstständige sowie gut verdienende Angestellte und Beamte zu empfehlen – es winken hohe Steuervorteile. Mit einer Riester-Rente profitieren beispielsweise Eltern mit Kindern von hohen Zulagen, die in den Sparvertrag fließen.
Tipp: Häufig kann auch eine Kombination von privater Rentenversicherung und Riester oder Rürup sinnvoll sein.
Mit einer privaten Rentenversicherung sparen Sie privat Geld für das Alter an und sichern sich eine monatliche Rentenzahlung. Der große Vorteil einer Rentenversicherung und entscheidende Unterschied zu einer reinen Kapitalanlage: Die Rentenversicherung zahlt ab Rentenbeginn eine lebenslange monatliche Rente aus – unabhängig davon, wie alt Sie einmal werden. Sie müssen daher nicht befürchten, dass Ihnen im hohen Alter das Geld ausgeht.
Zudem bietet sie steuerliche Vorteile: Die spätere Rente wird nur mit einem niedrigen Ertragsanteil besteuert. Sollten Sie sich das gesamte angesparte Kapital als Einmalzahlung auszahlen lassen, ist zudem nach zwölf Jahren und ab einem Alter von 62 die Hälfte der Erträge steuerfrei (bei einer Fondspolice: 57,5 Prozent) und somit mehr als beim Verkauf eines Aktien-ETFs (30 Prozent).
Als Arbeitnehmer können Sie auch über die Firma vorsorgen – mit einer betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Hier sparen Sie einen Teil Ihres Gehalts per Entgeltumwandlung für eine Betriebsrente an. Unternehmen müssen solche Verträge mit mindestens 15 Prozent bezuschussen. Meist lohnt sich das allerdings erst, wenn die Firma noch mehr dazu gibt. Auch können Sie einen Vertrag in der Regel nicht zu einem neuen Arbeitgeber mitnehmen.
Eine private Rentenversicherung wird grundsätzlich in drei Varianten angeboten, die sich hinsichtlich ihrer Anlageform unterscheiden. Welche Variante der Rentenversicherung für Sie sinnvoll ist, hängt von Ihrer persönlichen Situation und Risikobereitschaft ab.
Wählen Sie bei Laufzeiten von mindestens zwölf Jahren eine fondsgebundene Rentenversicherung, die auf einem kostengünstigen, möglichst breit streuenden ETF basiert. So sichern Sie sich die höchste Renditechance für Ihre Beiträge!
Variante | fondsgebunden | klassisch | hybrid |
|---|---|---|---|
Geldanlage | > Investmentfonds | > festverzinsliche Anleihen (Sicherungsvermögen) | > Kombination aus Anleihen und Fonds |
Vorteile | + hohe Renditechancen, besonders bei langen Laufzeiten + lebenslange Rente | + hohe Sicherheit und garantierte Rentenhöhe + lebenslange Rente | + Sicherheitsbedürfnis und Renditechancen individuell wählbar + lebenslange Rente |
Nachteile | - spätere Rentenhöhe nicht von Anfang an garantiert | - niedrige Renditechancen, da garantierte Mindestverzinsung gering | - niedrige garantierte Rente - geringere Renditechancen als fondsgebundene Police |
sinnvoll für | > Lange Laufzeiten | > Kurze Laufzeiten | > Sparer, die eine Mischung aus chancen- und sicherheitsorientierter Anlage bevorzugen |
Bei einer privaten Rentenversicherung lässt sich der Rentenbeginn relativ frei wählen. In der Regel darf eine festgelegte Mindestlaufzeit und Mindestrente nicht unterschritten werden. Bei den Tarifen im CHECK24-Vergleich ist der Rentenbeginn ab einem Alter von 55 Jahren möglich.
Eine private Rentenversicherung bietet steuerliche Vorteile. Zwar werden die Beiträge während der Ansparphase nicht steuerlich gefördert wie etwa bei einem Riester- oder Rürup-Vertrag. Dafür ist nur ein Teil der späteren Rente steuerpflichtig – der sogenannte Ertragsanteil. Der Ertragsanteil ist der prozentuale Anteil einer privaten Rente, der vom Finanzamt mit der Einkommenssteuer belegt wird.
Wie hoch der zu versteuernde Ertragsanteil ausfällt, richtet sich nach dem Alter bei Rentenbeginn. Je später Sie in Rente gehen, desto niedriger fällt der Prozentsatz aus, den Sie versteuern müssen. Gehen Sie etwa mit 62 Jahren in Rente, müssen Sie lediglich einen Anteil von 21 Prozent Ihrer Rente versteuern, mit 65 Jahren sind es nur noch 18 Prozent.
Erhalten Sie etwa im Alter von 62 Jahren eine Rente in Höhe von 1.000 Euro, müssten Sie nur 21 Prozent davon versteuern. Angenommen, Ihr persönlicher Steuersatz liegt bei 30 Prozent, ergibt sich daraus eine Steuerbelastung von lediglich 63 Euro.
Ertragsanteil bei der Rentenversicherung je nach Rentenbeginn
Alter bei Rentenbeginn | Ertragsanteil |
|---|---|
57 | 25 % |
58 | 24 % |
59 | 23 % |
60 | 22 % |
61 | 22 % |
62 | 21 % |
63 | 20 % |
64 | 19 % |
65 | 18 % |
66 | 18 % |
67 | 17 % |
Quelle: Einkommensteuergesetz, Bundesministerium der Finanzen (EStG § 22)
Auch eine Auszahlung des angesparten Kapitals zum Rentenbeginn ist bei einer privaten Rentenversicherung möglich. Hier müssen in der Regel nur 50 Prozent der aufgelaufenen Erträge versteuert werden, die andere Hälfte ist steuerfrei. Dafür muss der Vertrag eine Laufzeit von mindestens zwölf Jahren haben und die Auszahlung frühestens ab dem vollendeten 62. Lebensjahr erfolgen.
Bei einer fondsgebundenen Police sind 15 Prozent der Erträge in jedem Fall steuerfrei. Sind die Voraussetzungen bei Laufzeit und Alter erfüllt, müssen die restlichen 85 Prozent auch hier nur zur Hälfte versteuert werden.
Bei einer privaten Geldanlage in Aktienfonds müssen Sie dagegen bereits in der Ansparphase vorab einen Teil des Ertrags (Vorabpauschale) versteuern, sofern der Wert des Fonds in einem Jahr gestiegen ist. Beim Verkauf der Anteile wird dann der tatsächliche Gewinn versteuert. Bei ETF-Aktienfonds müssen Sie so Abgeltungssteuer auf 70 Prozent der aufgelaufenen Gewinne zahlen.
Wer mit ETFs (Exchange Traded Funds) für das Alter vorsorgen möchte, hat grundsätzlich die Wahl zwischen einem ETF-Sparplan und einer fondsgebundenen Rentenversicherung, die eine Investition in solche Wertpapiere erlaubt. Um den Ruhestand abzusichern, ist eine Rentenversicherung die erste Wahl. Mit einem garantierten Rentenfaktor oder je nach Tarif auch einem Ablaufmanagement ist hier alles auf eine lebenslange, sichere monatliche Rente ausgerichtet.
Ein ETF-Sparplan ist hingegen gut geeignet, um freies Vermögen anzusparen. Er garantiert jedoch keine lebenslange Rente oder einen festen Rentenfaktor.
Rentenversicherung | ETF-Sparplan | |
|---|---|---|
Ziel | Ruhestand absichern | Vermögen ansparen |
Lebenslange Rente | + Ja | - Nein |
Garantierter Rentenfaktor | + Ja (abhängig von Tarif) | - Nein |
Garantie auf eingezahlte Beiträge | + Ja (abhängig von Tarif) | - Nein |
Ablaufmanagement | + Ja (abhängig von Tarif) | - Nein |
Steuern | Rente: nur Ertragsanteil wird besteuert Auszahlung: Hälfte des Gewinns ist steuerfrei | Auszahlung: 25 % Abgeltungssteuer+ Soli-Zuschlag (+ Kirchensteuer) auf 70 % der Erträge (bei 30 % Teilfreistellung für Aktienfonds) |
Umschichtungen | steuerfrei | Steuern auf Erträge bei Verkauf |
Anbieter | Versicherer | Bank/Online-Broker |
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Denis Geb
Leiter Kundenberatung Altersvorsorge