Seit Januar 2021 gilt die CO₂-Steuer in Deutschland. Unternehmen, die mit Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel handeln, müssen für die Emissionen ihrer Produkte zahlen: Seit Januar 2022 30 Euro pro Tonne CO₂. Mit diesem neuen Emissionshandel will die Bundesregierung die Energiehändler motivieren, auf klimaschonende Technologien umzusteigen. Die Mehrkosten dürfen die Energiehändler 1:1 an die Energieversorger und Endverbraucher weitergeben.
Die CO₂-Steuer für Erdgas beträgt aktuell 0,5 Cent pro Kilowattstunde. Die Gasanbieter dürfen ihre Mehrkosten vollumfänglich weitergeben. Die Gasversorger haben die CO₂-Steuer auch für 2022 in ihre Preise mit einberechnet. Seit 01.01.2022 werden 30 Euro pro Tonne CO₂ fällig , dies bedeutet eine zusätzliche Belastung von rund 24 Euro jährlich für einen Musterhaushalt (20.000 kWh). Wenn Sie jetzt den Gasanbieter wechseln, ist die CO₂-Steuer bereits inkludiert. Bei den schrittweisen Anpassungen des CO₂-Preises bis zum Jahr 2025 könnte es zu erneuten Gaspreiserhöhungen kommen.
Die CO₂-Steuer ist für Energiehändler eine große Herausforderung und für viele Verbraucher bedeutet sie Preiserhöhungen. Wir haben die Vor- und Nachteile der CO₂-Steuer gegenübergestellt.
Vorteile
Energieintensive Unternehmen werden direkt in die Verantwortung genommen. Energiehändler müssen klimafreundlichere Techniken fördern, sonst zahlen sie drauf. So wird klimafreundliches Handeln begünstigt.
Auch bei den Verbrauchern soll klimafreundliches Verhalten gefördert werden. Um hohe Diesel- und Benzinpreise zu vermeiden, könnten beispielsweise Pendler auf ein Elektroauto umsteigen oder öfter das Fahrrad benutzen.
Nachteile
Deutsche Verbraucher und Unternehmen werden ohnehin durch eine hohe Steuerlast strapaziert. Hierzu gehören bereits zahlreiche umweltbezogene Steuern, wie etwa die Stromsteuer oder die Kraftwerkssteuer. Obwohl sie stetig erhöht werden, lässt der Klimaschutzeffekt auf sich warten.
Durch die CO₂-Steuer werden die CO₂-Emissionen nicht verhindert. Sie soll lediglich ein Anreiz sein, weniger CO₂ zu verbrauchen. Ob sich das Verhalten von Verbrauchern und Unternehmen dadurch ändern lässt, bleibt offen.
Die CO₂-Abgabe oder auch CO₂-Steuer auf Heizöl, Gas, Benzin und Diesel gilt seit Januar 2021. Bisher existieren bereits CO₂-Steuern für besonders energieintensive Unternehmen, wie zum Beispiel Fluggesellschaften. Seit 2021 gilt die CO₂-Steuer auch für den Verkehrs- und Wärmesektor.
Seit 2021 kostet eine Tonne CO₂ 25 Euro. Auf die jeweiligen Energieträger übertragen, entspricht das 7 Cent pro Liter Benzin, 8 Cent pro Liter Diesel, 8 Cent pro Liter Heizöl und 0,5 Cent pro Kilowattstunde Erdgas. Bis 2025 soll der CO₂-Preis schrittweise auf 55 Euro pro Tonne CO2 steigen.
Energiehändler müssen sogenannte Verschmutzungszertifikate erwerben. Je mehr CO₂ die Unternehmen voraussichtlich ausstoßen, desto mehr Zertifikate müssen sie kaufen. Die Zertifikate werden über den nationalen Emissionshandel verkauft.
Künftig sollen Vermieter 50 Prozent des CO₂-Preises. Bisher müssen Mieter alleine für die Mehrkosten aufkommen, die durch den CO₂-Preis entstehen. Im Zuge der Novelle des Klimaschutzgesetztes im Mai 2021 hat sich die Bundesregierung darauf geeinigt, dass Vermieter die Hälfte der Kosten übernehmen sollen. So soll der Anreiz für energetische Sanierungen geschaffen werden.
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Sara Hofmann CHECK24 Energieexpertin |