Seit Januar 2022 werden 30 Euro pro Tonne CO₂ fällig. Unternehmen, die mit Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel handeln, müssen für die Emissionen ihrer Produkte zahlen. Im Zuge der Energiekrise wurde im Entlastungspaket der Bundesregierung beschlossen, die geplante Erhöhung der CO2-Steuer auf 35 € im Jahr 2023 auszusetzen. Die Erhöhung soll erst 2024 erfolgen. Die Entlastungen fallen jedoch gering aus: Mit Gasheizung werden Sie um bis zu 21,40 € weniger belastet, mit Ölheizung um bis zu 31,51 €.
Die CO₂-Steuer für Erdgas beträgt aktuell 0,5 ct pro kWh. Die Gasanbieter dürfen ihre Mehrkosten vollumfänglich weitergeben. Die Gasversorger haben die CO₂-Steuer auch für 2022 in ihre Preise mit einberechnet. Seit 01.01.2022 werden 30 € pro Tonne CO₂ fällig , dies bedeutet eine zusätzliche Belastung von rund 24 € jährlich für einen Musterhaushalt (20.000 kWh). Bei den schrittweisen Anpassungen des CO₂-Preises bis zum Jahr 2025 könnte es zu erneuten Gaspreiserhöhungen kommen.
Bisher mussten Sie als Mieter die CO2-Abgabe bei den Heizkosten alleine tragen. 2023 soll es eine Kostenaufteilung zwischen Mieter und Vermieter geben, die vom energetischen Zustand des Gebäudes abhängig ist. Je besser das Haus energetisch saniert ist, desto mehr müssen Mieter anteilig bezahlen. Bei schlecht gedämmten, klimaschädlichen Gebäuden sollen Mieter künftig 5 % der CO2-Abgabe entrichten.
CHECK24 hat berechnet, wie groß die Entlastung für Mieter wird:
Die CO₂-Steuer ist für Energiehändler eine große Herausforderung und für viele Verbraucher bedeutet sie Preiserhöhungen. Wir haben die Vor- und Nachteile der CO₂-Steuer gegenübergestellt.
Vorteile
Energieintensive Unternehmen werden direkt in die Verantwortung genommen. Energiehändler müssen klimafreundlichere Techniken fördern, sonst zahlen sie drauf. So wird klimafreundliches Handeln begünstigt.
Auch bei den Verbrauchern soll klimafreundliches Verhalten gefördert werden. Um hohe Diesel- und Benzinpreise zu vermeiden, könnten beispielsweise Pendler auf ein Elektroauto umsteigen oder öfter das Fahrrad benutzen.
Nachteile
Deutsche Verbraucher und Unternehmen werden ohnehin durch eine hohe Steuerlast strapaziert. Hierzu gehören bereits zahlreiche umweltbezogene Steuern, wie etwa die Stromsteuer oder die Kraftwerkssteuer. Obwohl sie stetig erhöht werden, lässt der Klimaschutzeffekt auf sich warten.
Durch die CO₂-Steuer werden die CO₂-Emissionen nicht verhindert. Sie soll lediglich ein Anreiz sein, weniger CO₂ zu verbrauchen. Ob sich das Verhalten von Verbrauchern und Unternehmen dadurch ändern lässt, bleibt offen.
Die CO₂-Abgabe oder auch CO₂-Steuer auf Heizöl, Gas, Benzin und Diesel gilt seit Januar 2021. Bisher existieren bereits CO₂-Steuern für besonders energieintensive Unternehmen, wie zum Beispiel Fluggesellschaften. Seit 2021 gilt die CO₂-Steuer auch für den Verkehrs- und Wärmesektor.
Energiehändler müssen sogenannte Verschmutzungszertifikate erwerben. Je mehr CO₂ die Unternehmen voraussichtlich ausstoßen, desto mehr Zertifikate müssen sie kaufen. Die Zertifikate werden über den nationalen Emissionshandel verkauft.
Mit diesem neuen Emissionshandel will die Bundesregierung die Energiehändler motivieren, auf klimaschonende Technologien umzusteigen. Die Mehrkosten dürfen die Energiehändler 1:1 an die Energieversorger und Endverbraucher weitergeben.
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Sara Hofmann CHECK24 Energieexpertin |