Die Stromerzeugung in Deutschland basiert auf einem Mix aus erneuerbaren Energien und Strom aus konventionellen Kraftwerken. 2020 stammte das erste Mal 50 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien. Erfahren Sie, wie viel Strom Deutschland insgesamt produziert, woher die Energie kommt und welchen Anteil die erneuerbaren Energien im deutschen Strommix einnehmen.
Als Bruttostromerzeugung bezeichnet man die Strommenge, die insgesamt in Deutschland produziert wird ohne Abzug des Stromverbrauchs der Kraftwerke und den Energieverlusten durch den Stromtransport. Die Bruttostromerzeugung wird direkt an den Generatoren der Kraftwerke gemessen bevor der Strom ins Netz eingespeist wird. Zieht man den Eigenverbrauch der Kraftwerke und die Stromverluste ab, erhält man die Nettostromerzeugung und damit die tatsächlich für Verbraucher verfügbare Strommenge.
In Deutschland wird Strom aus Kohle, Kernenergie, Erdgas, Erdöl, Wind- und Wasserkraft sowie Solarenergie gewonnen. Jahrelang hatte Braun- und Steinkohle den größten Anteil an der deutschen Stromerzeugung. 2016 stammten noch über 40 Prozent des Stroms aus Kohlekraftwerken. Im Jahr 2019 wurden nur noch 28,2 Prozent der Energie aus Kohle erzeugt. Mittlerweile haben die erneuerbaren Energien die Kohle im deutschen Strommix überholt. 2019 stammten 40 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien.
Im ersten Halbjahr 2020 stammten 55,8 Prozent des Stroms aus konventionellen Kraftwerken und 44,2 Prozent aus erneuerbaren Energien. Windkraft macht mit 30,6 Prozent den größten Anteil an der deutschen Stromerzeugung aus. Mit 13,7 Prozent steht Braunkohle auf Platz zwei der meistgenutzten Energieträger zur Stromerzeugung. Dahinter kommt Kernenergie mit 12,3 Prozent, gefolgt von Erdgas mit 11,5 Prozent. Solarenergie macht 11,4 Prozent der Nettostromerzeugung aus und ist hinter Windkraft die zweitwichtigste erneuerbare Energiequelle. Danach folgt Biomasse mit 9,7 Prozent als drittwichtigste erneuerbarer Energieträger. Aus Wasserkraftanlagen stammen vier Prozent des Stroms. Den geringsten Anteil an der deutschen Stromerzeugung hat Erdöl mit 0,2 Prozent.
Der Anteil an erneuerbaren Energien im deutschen Strommix wird von Jahr zur Jahr höher. Im Jahr 2000 lag der der Anteil an erneuerbaren Energien noch bei sechs Prozent. 2019 lagen die erneuerbaren Energien in der Nettostromerzeugung bei 42 Prozent, damit wurde das Ziel der Bundesregierung von 35 Prozent bis zum Jahr 2020 frühzeitig erreicht. Im ersten Halbjahr 2020 stieg der Anteil erneut, es wurden bereits 44,2 Prozent Ökostrom produziert. Bis 2030 hat sich die Bundesregierung das Klimaziel gesetzt, dass 65 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen sollen.
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Sara Hofmann CHECK24 Energieexpertin |