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Strommarkt in Deutschland

05.04.2024

Der Strommarkt ist ein komplexes Netzwerk, in dem verschiedene Akteure Strom erzeugen, handeln, transportieren, speichern und verbrauchen. Sowohl technische als auch wirtschaftliche Faktoren beeinflussen den Markt und haben direkten Einfluss auf den Strompreis. Wie der Strommarkt funktioniert, sich in Deutschland entwickelt und welche Akteure und Handelsplätze eine Rolle spielen, erfahren Sie hier.

Wie funktioniert der Strommarkt?

Auf dem Strommarkt treffen verschiedene Teilnehmer aufeinander, darunter Energieerzeuger und Energieabnehmer. Zahlreiche Stromversorgungsunternehmen agieren sowohl als Verkäufer als auch als Käufer auf dem Markt. Neben diesen Unternehmen können auch Kommunen oder große Industrieunternehmen als Käufer auftreten, die einen großen Energiebedarf haben. Der Handel an der Strombörse konzentriert sich vor allem auf den Spotmarkt und den Terminmarkt.

Grafik Entwicklung an der Strombörse

Gesetz des Marktes

Das Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt auch auf dem Strommarkt. Sinkt das Angebot bei konstanter Nachfrage, führt dies zu einem Anstieg der Strompreise. Diese Dynamik zeigte sich 2022 während der Strom- & Gaskrise in Deutschland. Bei wachsendem Angebot und gleichbleibender Nachfrage tendieren die Preise hingegen dazu, zu sinken.

Handelsplätze: Spotmarkt & Terminmarkt

Spotmarkt

Der Spotmarkt an der Strombörse konzentriert sich auf den direkten Handel mit Strom, der sofort geliefert und abgewickelt wird. Hierbei wird der aktuelle Strompreis bestimmt, der sich aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage ergibt. Die Preise auf diesem Markt können je nach Tageszeit, Wochentag und anderen Faktoren schwanken. Oft spielt auch das Wetter eine wichtige Rolle, da beispielsweise an heißen Tagen mehr Strom für Klimaanlagen benötigt wird. Der Spotmarkt ermöglicht es den Teilnehmenden, schnell auf die aktuellen Marktbedingungen zu reagieren und ihren kurzfristigen Strombedarf zu decken.

Terminmarkt

Am Terminmarkt wird Strom für zukünftige Zeiträume gehandelt, also zu einem späteren Zeitpunkt. Hierbei wird der Preis für Strom für die kommenden Zeiträume festgelegt. Diese Vereinbarungen dienen dazu, sich gegen Preisschwankungen abzusichern oder spekulativ auf zukünftige Preisentwicklungen zu setzen. Der Terminmarkt ermöglicht es den Marktteilnehmern somit, langfristige Strategien zu entwickeln und ihr Risiko zu managen.

Wie entwickelt sich der Strommarkt?

Aktuell gibt es auf dem deutschen Strommarkt über 1000 Anbieter mit verschiedenen Tarifen. Diese Vielfalt für Verbraucher entstand durch die Liberalisierung des Strommarktes Ende der 90er Jahre. Viele neue Unternehmen traten in den Markt ein und brachten Wettbewerb in die Branche. Das führte zunächst zu niedrigeren Preisen: Die Stromkosten für private Haushalte sanken um bis zu 15 %. Doch dieser Trend änderte sich bald: Seit der Jahrtausendwende steigen die Preise kontinuierlich. Gründe hierfür sind unter anderem die hohen staatlichen Abgaben, die Förderung erneuerbarer Energien, das Streben der großen Energiekonzerne nach Gewinnmaximierung und die Verflechtung von Stromerzeugung und -vertrieb.

Tipps für Verbraucher

Auch als Verbraucher haben Sie Einfluss auf den Strommarkt. Sie können den Wettbewerb auf dem Strommarkt fördern, indem sie die Preise verschiedener Stromanbieter vergleichen und zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Die Option, den Stromanbieter zu wechseln, ist ein wichtiges Merkmal des liberalisierten Strommarktes. Vorher hatten einzelne Stromversorger ein Monopol in ihren Gebieten, was Verbrauchern keine Auswahl ermöglichte. Trotzdem gibt es noch Raum für mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt: Die vier großen Energieunternehmen E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall dominieren weiterhin einen großen Teil des Marktes und des Handels.


Energieexpertin Michelle Kleinschmidt
Michelle Kleinschmidt
CHECK24 Energieexpertin
Letzte Änderung am 05.04.2024

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