Biogas ist ein Gas, das bei der Vergärung von Biomasse entsteht. Dieser natürliche Zersetzungsprozess wird in Biogasanlagen genutzt, um Strom oder Wärme zu produzieren. Biogas kann aber auch in Gas oder Treibstoff umgewandelt werden. Die Biomasse kann aus Gülle, Bioabfällen oder Energiepflanzen, wie zum Beispiel Mais bestehen. Bereits im 18. Jahrhundert wurde entdeckt, dass Biogas bei der Vergärung organischer Stoffe entsteht. Die ersten Biogasanlagen wurden Mitte des 19. Jahrhunderts in asiatischen Ländern für den Hausgebrauch eingesetzt. In Deutschland wurde ab 1970 darüber nachgedacht, Biogas zur kommerziellen Energiegewinnung aufzubereiten. Seit 2007 wird Biogas zur Strom- und Gasgewinnung genutzt.
Biogas ist eine erneuerbare Energiequelle, da man zur Produktion Abfallprodukte wie Gülle oder Energiepflanzen verwenden kann. Egal welche Art von Biomasse genutzt wird, sie ist immer erhältlich, ohne dass eine nicht erneuerbare Ressource ausgeschöpft werden muss. So konnten bereits mehrere Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden werden.
In Deutschland wird Biogas vor allem zur Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken genutzt – nur ein geringer Anteil wird für das Erdgasnetz aufbereitet. Bei der Stromerzeugung wird der Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozess (KWK) genutzt, so wird gleichzeitig Strom und Wärme produziert. Beim KWK-Prozess wird ein Aggregat mit Biogas betrieben und so Strom erzeugt. Die Stromerzeugung aus Biogas hat sich seit dem Jahr 2000 deutlich erhöht. Seit 2000 erhalten Biogasanlagenbetreiber eine durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelte Einspeisevergütung für einen Zeitraum von 20 Jahren.
Knapp ein Fünftel des Biogases, das ins deutsche Gasnetz eingespeist wird, stammt aus dem landwirtschaftlich geprägten Sachsen-Anhalt. Auch die Anlagenbetreiber aus Mecklenburg-Vorpommern gehören zu den Spitzenreitern. Von dort stammen fast 13 Prozent unseres Biogases, das in den Gasleitungen landet. Auch Niedersachsen und Brandenburg spielt eine große Rolle in der Biogas-Branche. Die städtisch geprägten Bundesländer Berlin und Hamburg tragen kaum zur Biogaserzeugung bei.
In einer Biogasanlage wird Biomasse unter Luftabschluss vergoren. Dafür wird die Biomasse in Gärbehälter, die sogenannten Fermenter gefüllt. Beim Gärungsprozess helfen viele verschiedene Mikroorganismen.
Methan ist ein Bestandteil von Biogas. Biogas besteht zu etwa 50 bis 65 Prozent aus Methan und zu 35 bis 50 Prozent aus Kohlendioxid. Die Konzentration der Bestandteile hängt von der Art der verwendeten Biomasse ab. Die anderen Bestandteile sind Stickstoff, Wasser, Sauerstoff und Schwefelwasserstoff.
Ein israelisches Startup hat eine Mini-Biogasanlage für den eigenen Garten erfunden. In der etwa einen Meter hohen Anlage können täglich sechs Liter Bioabfälle oder 15 Liter Haustiermist in Biogas und flüssigen Dünger umgewandelt werden. Mit dem Biogas kann täglich bis zu vier Stunden gekocht werden. Die Anlagen können Verbraucher selbst in ein paar Stunden aufbauen. Für den Gasanschluss wird allerdings ein Installateur benötigt.
Wer keinen Platz für eine eigene Biogasanlage hat, kann einen Biogastarif wählen. Im Gasrechner einfach Ökogas auswählen und schon erhalten Sie nur Klima- oder Biogastarife. Da die Angebote der Ökogasanbieter häufig günstiger sind als die Grundversorgungstarife, schonen Sie mit einem Klick im Gasvergleich das Klima und Ihre Haushaltskasse.