Energiewende gefährdet Kritik an Politik: Ökostrom-Ausbau nicht ausreichend
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Der bündnisgrüne Politiker und Präsident der Energy Watch Group, Hans-Josef Fell, kritisiert die deutsche Politik zur Energiewende. Auf seiner Webseite kritisiert er, dass aufgrund von verfehlter Gesetzgebung die Investitionen in den Ökostrom-Ausbau zurückgegangen seien.

Ökostrom-Ausbau durch Politik gedrosselt - Deutschland gibt Vorreiterrolle bei Energiewende ab, so Hans-Josef Fell.
Sowohl der Ausbau von Solarkraft als auch von Strom aus Wasserkraft oder Biomasse seien „aufgrund von restriktiven Gesetzesänderungen“ in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Selbst bei der Windkraft, die im Vergleich zu den anderen Erzeugungsarten noch stark ausgebaut wird, gehen die Investitionen zurück: Nach 6 GW Leistung, die 2015 für einen ein Rekordausbau bei der deutschen Windkraft gesorgt hatte, ging der Ausbau ein Jahr später schon auf 5,5 GW zurück. In diesem Jahr ist die Förderung des Ausbaus sogar auf 2,8 GW gesenkt worden. In Bayern, wo nach Meinung Fells „das höchste Windpotential aller Bundesländer“ liegt, wurde der Ausbau aufgrund von neuen Vorgaben zum Abstand zu Wohnsiedlungen gestoppt. Insgesamt sieht Fell die Energiewende hierzulande massiv gefährdet.
Zwar sei Deutschland nach Meinung Fells auf dem besten Wege gewesen, „Atomausstieg und erfolgreichen Klimaschutz miteinander zu verbinden“, doch die Politik habe dies gestoppt. Bis 2022, wenn das letzte Atomkraftwerk vom Stromnetz genommen wird, kann nur etwa die Hälfte der benötigten Strommenge durch Ökostrom abgedeckt werden – der Rest muss über fossile Energiequellen bezogen werden. Das bedeute wiederum, dass der Atomausstieg „nur mit Erhöhung der Klimagasemissionen erreicht werden kann“, erklärt Fell.
Deutschland kein Vorreiter in Sachen Energiewende mehr
Während weltweit der Trend immer weiter Richtung Ökostrom-Ausbau geht, sieht es in Deutschland und der EU vergleichsweise mau aus: Insgesamt haben sich die jährlichen Investitionen in Erneuerbare Energien seit 2012 laut Fell in etwa halbiert. Damit hat Deutschland seiner Meinung nach die Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz abgegeben.
Atomausstieg kann nicht mehr durch Ökostrom aufgefangen werden
Zwar sei Deutschland nach Meinung Fells auf dem besten Wege gewesen, „Atomausstieg und erfolgreichen Klimaschutz miteinander zu verbinden“, doch die Politik habe dies gestoppt. Bis 2022, wenn das letzte Atomkraftwerk vom Stromnetz genommen wird, kann nur etwa die Hälfte der benötigten Strommenge durch Ökostrom abgedeckt werden – der Rest muss über fossile Energiequellen bezogen werden. Das bedeute wiederum, dass der Atomausstieg „nur mit Erhöhung der Klimagasemissionen erreicht werden kann“, erklärt Fell.Weitere Nachrichten über Strom

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