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Kältewelle: Gaslieferungen aus Russland gehen zurück

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Wegen der Kältewelle laufen die Heizungen auf Hochtouren. Doch der russische Gasexporteur Gazprom drosselt nach Angaben von Abnehmern seine Lieferungen. So vermeldet der österreichische Energiekonzern OMV einen Rückgang um 30 Prozent an der Erdgasdrehscheibe Baumgarten in Niederösterreich, über die rund ein Drittel der russischen Gaslieferungen nach Westeuropa laufen.

Gaspipeline: Die Lieferungen aus Russland sinken - mitten in der Kältewelle.
Gaspipeline: Die Lieferungen aus Russland sinken - mitten in der Kältewelle.
Auch Italien warf Russland nach Angaben der Agentur Interfax vor, 20 Prozent weniger Gas geliefert zu haben. Ähnliche Berichte kamen auch aus Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei, wie die Frankfurter Rundschau unter Berufung auf die Moskauer Wirtschaftszeitung Wedomosti schreibt. Laut Dow Jones Energy Weekly meldete auch RWE einen Rückgang um 30 Prozent, E.ON sei dagegen nicht betroffen. Aufgrund der extremen Kälte ist der Gasverbrauch in Russland auf einen Rekordwert von zwei Milliarden Kubikmetern pro Tag gestiegen. Gazprom habe den Export zurückgefahren, um den Bedarf der einheimischen Kunden zu decken, heißt es seit Mitte der Woche in Medienberichten.

Doch der Konzern dementiert. Aus der Moskauer Zentrale verlautete, man komme den Verpflichtungen gegenüber den europäischen Kunden nach. Stattdessen wirft Gazprom der Ukraine vor, mehr Gas als vereinbart aus den Pipelines abzuzweigen, die das Land auf dem Weg nach Westeuropa durchqueren. Doch auch die Ukraine weist jede Schuld an den Lieferengpässen von sich. Der Mehrbedarf angesichts der Minusgrade werde aus eigenen Speichern gedeckt. Präsident Viktor Janukowitsch warf Gazprom zudem vor, überhöhte Preise für Gaslieferungen in die Ukraine zu kassieren.

Europäische Gaskunden müssen aber nicht fürchten, ohne Gas im Kalten zu sitzen - selbst wenn der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine wie schon 2009 eskalieren sollte und die Gaslieferungen durch das Land völlig eingestellt würden. Zum einen existiert mit North Stream inzwischen eine Leitung durch die Ostsee, die sämtliche Transitländer umgeht. Zum anderen reicht die Kapazität der deutschen Gasspeicher in Höhe von knapp 21 Milliarden Kubikmetern aus, um rund ein Viertel des Jahresbedarfs abzudecken. Russland liefert etwa 25 Prozent des in der EU verbrauchten Erdgases.

Update 15.45 Uhr: Inzwischen hat die EU-Kommission den Rückgang der Gaslieferungen aus Russland bestätigt. Wie Spiegel Online unter Berufung auf eine Sprecherin von Energiekommissar Günther Oettinger schreibt, sind insgesamt acht Mitgliedsländer betroffen, darunter auch Deutschland. Es handele sich aber nicht um eine Notsituation, jedes Mitgliedsland verfüge über Reserven für mindestens einen Monat. Zudem dürfe Russland bei hohem Eigenbedarf die Lieferungen drosseln, so die Sprecherin. Die EU stehe im Kontakt mit den russischen Behörden.

Laut Spiegel melden inzwischen neben E.ON und RWE auch der Kasseler Gaskonzern Wingas und der Leipziger Gasimporteur VNG eingeschränkte Lieferungen. Die Versorgungssicherheit ist nach Angaben der Unternehmen aber nicht bedroht. E.ON gab beispielsweise an, dass die Gasspeicher des Konzerns noch zu drei Vierteln gefüllt seien.