Bei einem
Immobilienkredit leiht die Bank dem Kunden für einen langen Zeitraum einen hohen Geldbetrag. Das Risiko, dass der Kunde während der langjährigen Tilgung nicht in der Lage ist, die fälligen Tilgungsraten an die Bank zurückzuzahlen, ist in diesem Fall also besonders hoch. Um das sogenannte Ausfallrisiko des Kredites im Vorfeld zu begrenzen, stellt die Bank an potentielle Immobilienkreditnehmer bestimmte Anforderungen.
Das Mindestalter, um
bei einer Bank einen Kredit aufnehmen zu können, ist 18 Jahre. Erst ab diesem Alter sind Verbraucher in Deutschland geschäftsfähig und können wirksam Verträge unterschreiben. Da ein unbefristeter Arbeitsplatz und ausreichendes Eigenkapital wichtige Kriterien für die Vergabe eines Immobilienkredites sind, ist es unwahrscheinlich, dass ein Verbraucher in diesem Alter bereits ein derart hohes Darlehen von der Bank ausbezahlt bekommt. Bei Immobilienkrediten gibt es zudem oftmals eine maximale Altersbeschränkung: Vor der Vergabe und Planung eines Immobilienkredites achtet die Bank darauf, dass der komplette Kreditbetrag an die Bank zurückgezahlt ist, bevor der Verbraucher in Rente geht.
Viele Banken fordern wie bei der Aufnahme eines normalen Ratenkredites, dass der potentielle Kunde ein Girokonto bei einer deutschen Bank hat, auf das die gewünschte Kreditsumme ausgezahlt wird. Zudem setzen viele Banken voraus, dass der Verbraucher einen festen Wohnsitz in der Bundesrepublik hat. Wie bei jedem Kredit legt die Bank großen Wert darauf, dass der Verbraucher sich in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis befindet und ein ausreichendes Gehalt bezieht, um die monatlich fälligen Zins- und Tilgungsraten bezahlen zu können. Zudem prüft die Bank die Bonität, die sogenannte Kreditwürdigkeit des Verbrauchers, indem sie seine Schufa-Akte abfragt. Bei dieser Bonitätsprüfung möchte die Bank insbesondere herausfinden, ob der Schuldner aktuell andere Verbindlichkeiten bei Banken hat. Auch das vergangene Zahlverhalten ist für die Bank von großem Interesse – unregelmäßiges Zahlverhalten in der Vergangenheit verringert die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank einen Immobilienkredit an den Kunden ausgibt.
Anders als beim normalen
Ratenkredit bemisst die Bank die maximale Kredithöhe jedoch nicht nur anhand der Bonität und des Einkommens des Kunden: Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Vergabe eines Immobilienkredites ist die Sicherheit, die der Verbraucher der Bank im Gegenzug zur Leihgabe des Geldes bieten kann. Auch die Höhe des Immobilienkredites hängt im Wesentlichen von der Bewertung der beliehenen Immobilie ab. Bis zu 80 Prozent des Immobilienwertes kann die Bank oft als Kredit an den Verbraucher vergeben.
Auch das Einkommen des Verbrauchers beeinflusst beim Immobilienkredit maßgeblich die Höhe der monatlichen Tilgungsrate und den fälligen Kreditzins. Bei der Vergabe eines Immobilienkredites spielt zudem das angesparte Eigenkapital des Verbrauchers eine wichtige Rolle: Der potentielle Immobilienbesitzer sollte mindestens 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital angespart haben, um für den restlichen Finanzierungsbedarf einen Kredit bei der Bank aufnehmen zu können. Je höher der Anteil an Eigenkapital bei der gesamten Immobilienfinanzierung ist, desto besser sind die Darlehenskonditionen, die die Bank einem Verbraucher gewährt.