Ob ein Ferienhaus am bevorzugten Urlaubsort, der seit Jahren ersehnte Oldtimer oder auch der eigene Flügel: Wer ein derart teures Vorhaben realisieren will, benötigt Geld - Geld, das nicht jeder griffbereit hat. Damit solche Wünsche dennoch in Erfüllung gehen, können sich Verbraucher das nötige Kapital auch anderweitig beschaffen. Zu unterscheiden sind hier einerseits die Beschaffung von Eigenkapital - etwa durch Auflösung von Sparverträgen oder auch den Verkauf eines Vermögensgegenstandes wie einer Immobilie - sowie andererseits die Beschaffung von Fremdkapital. Hierunter fällt beispielsweise der klassische Ratenkredit von der Bank.
Eine spezielle Form der Kapitalbeschaffung, um die es an dieser Stelle gehen soll, stammt aus dem Bereich der Baufinanzierung und stellt im Grunde einen Mittelweg aus den beiden genannten Optionen dar: Das sogenannte Hypothekendarlehen ist zwar eine Form der Fremdkapitalbeschaffung, zieht gleichzeitig jedoch vorhandenes Eigenkapital heran, da anders als beim regulären Darlehen eine eigene Immobilie beliehen, sprich der geldgebenden Bank als Sicherheit geboten wird.
Vergleichbar mit einem Ratenkredit ist auch die Kapitalbeschaffung über eine Baufinanzierung für gewöhnlich nicht zweckgebunden. Ganz gleich also, für welches Anliegen das Geld benötigt wird, stellt die Beleihung von Eigenheim oder Eigentumswohnung einen einfachen Weg dar, sich das nötige Kapital zu sichern. Doch warum überhaupt eine Baufinanzierung aufnehmen und die eigene Immobilie ins Spiel bringen, wenn es doch den regulären Kredit gibt?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt in erster Linie vom jeweiligen Vorhaben ab. Fest steht jedoch, dass die Kapitalbeschaffung mittels Baufinanzierung im Vergleich zum klassischen Ratenkredit einige Vorteile für sich verbuchen kann. Das sind im Wesentlichen:
Der Hintergrund: Wird der geldgebenden Bank die eigene Immobilie als Sicherheit geboten, sinkt für sie das Risiko, im Falle eines Zahlungsausfalls aufseiten des Kunden das Geld nicht zurückzuerhalten. Das honoriert sie in der Regel zum einen dadurch, dass sie je nach Wert der Immobilie auch Darlehen zu höheren Kreditsummen über zugleich längere Laufzeiten vergibt. Zum anderen bietet sie dem Kreditnehmer besonders günstige Konditionen.
Dieser Zinsunterschied gegenüber dem Ratenkredit ist zum Teil gravierend, wie ein Blick auf die Statistiken der Deutschen Bundesbank zeigt. Diesen zufolge lag der durchschnittliche Zinssatz, zu dem die Banken hierzulande im Jahr 2015 Wohnungsbaukredite vergaben, mit 1,87 Prozent effektiv p.a. bei gerade einmal einem knappen Drittel des Durchschnittszinses für nicht besicherte Konsumentenkredite. Für Immobilienbesitzer hat das zur Folge, dass sie mit einem Hypothekendarlehen je nach Finanzierungsbetrag mitunter mehrere tausend Euro an Zinskosten einsparen können.
Wichtig: Ehe sich Verbraucher vorschnell für eine solche Kapitalbeschaffung entscheiden, sollten sie in jedem Fall bedenken, dass im Zusammenhang mit der Beleihung zusätzliche Kosten in Form von Notar- und Grundbuchgebühren entstehen. Diese können die Zinsersparnis durchaus schmälern.
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Da sich sowohl diese Nebenkosten der Finanzierung als auch die fälligen Zinsen nach der Höhe des Kredites richten und zudem zahlreiche weitere Faktoren berücksichtigt werden müssen, ist die Wahl zwischen Ratenkredit und Baufinanzierung zur Kapitalbeschaffung stets eine Einzelfallentscheidung, für die es nicht schaden kann, einen Profi zurate zu ziehen. Aus diesem Grunde stellt CHECK24 Ihnen bei Beantragung Ihrer Kapitalbeschaffung über unsere Plattform in jedem Fall einen persönlichen Experten zur Seite, der mit Ihnen gemeinsam entscheidet, welche Finanzierung sich für Ihr konkretes Vorhaben anbietet.
Ganz gleich, welches Vorhaben Sie realisieren wollen: CHECK24 unterstützt Sie bei der Beschaffung des nötigen Kapitals. Der Weg bis zum Wunschbetrag ist unkompliziert und umfasst im Wesentlichen drei simple Schritte:
In der Regel sollten auf der zu beleihenden Immobilie keine weiteren Grundschulden vorhanden sein. Das bedeutet: Ein Haus, das noch nicht zu Ende abbezahlt ist, eignet sich für gewöhnlich nicht für eine Kapitalbeschaffung. Mitunter kann hiervon aber auch eine Ausnahme gemacht werden, wenn die Restschuld im Verhältnis zum Objektwert sehr gering ist.
Grundsätzlich ist eine Baufinanzierung zur Kapitalbeschaffung für alle Immobilienbesitzer geeignet, die einen höheren Kredit aufnehmen wollen, sich dafür aber möglichst günstige Zinsen sichern möchten. Im Besonderen eignet sie sich unter anderem zur Finanzierung einer weiteren Immobilie: Wer sich beispielsweise im Ausland ein Haus oder eine Wohnung leisten möchte, erhält hierfür zumeist kein Darlehen von einer deutschen Bank. Soll die Finanzierung nicht gerade im Ausland abgeschlossen werden, kann stattdessen die Immobilie in Deutschland beliehen werden, um sich dennoch das nötige Kapital bei einem inländischen Institut zu beschaffen.
Bis zu welchen Beträgen die Bank eine Kapitalbeschaffung ermöglicht, hängt im Wesentlichen vom Wert der Immobilie ab. Die Bank selbst bestimmt auf der Grundlage dessen nach Abzug eines Risikoaufschlages einen sogenannten Beleihungswert. Eine Finanzierung ist jedoch nicht über den vollständigen Beleihungswert möglich, sondern - je nach Art des Kreditinstitutes - nur über 40 bis 85 Prozent dieser Größe. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie auch in unserem Lexikonbeitrag zur Beleihungsgrenze.
Eine andere Frage ist hingegen, ab welchem Betrag eine Kapitalbeschaffung überhaupt sinnvoll ist. Unter Berücksichtigung von Notar- und Grundbuchgebühren macht ein Hypothekendarlehen in aller Regel erst ab einer Summe von 50.000 Euro Sinn. Für darunter liegende Beträge ist zuweilen ein Ratenkredit zu empfehlen.
Ausführliche Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie in unserem FAQ-Bereich.