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Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im September so stark gestiegen wie zuletzt 2014. Besonders bei Mieten und Tabakwaren macht sich der Inflationszuwachs bemerkbar.
Die Inflation im Euroraum erreicht im September den höchsten Stand seit zwei Jahren
Das Leben im Euroraum ist durchschnittlich etwas kostspieliger geworden. Nach Angaben von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, lag die Inflation für den gesamten Euroraum im September bei 0,4 Prozent. Gegenüber dem Vormonat August ist das ein leichter Anstieg von 0,2 Prozentpunkten. Im September letzten Jahres waren die Preise für Waren und Dienstleistungen in der Europäischen Währungsunion mit einer jährlichen Rate von 0,1 Prozent sogar noch gesunken. Obwohl die Inflationsrate damit den höchsten Wert seit Herbst 2014 erreicht hat, bleibt die Teuerung insgesamt auf einem niedrigen Niveau, weit unterhalb des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank von knapp unter zwei Prozent. Je nach Konsumverhalten machte sich die Infaltion unterschiedlich in den Brieftaschen der Verbraucher bemerkbar.
Rauchen wird teurer, Tanken billiger
Besonders für Tabakwaren mussten die Einwohner der Eurozone tiefer in die Tasche greifen. Diese verteuerten sich im Vergleich zum September 2015 um 2,3 Prozent. Besuche in Restaurants oder Cafés sind für die Verbraucher ebenfalls kostspieliger geworden. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Preise hier um 1,5 Prozent. Aufgrund der hohen Nachfrage am Immobilienmarkt sind auch die Mieten in der Eurozone durchschnittlich um 1,1 Prozent gestiegen.
Deutlich billiger wurden hingegen die Energiepreise. Flüssige Brennstoffe verzeichneten mit -12,7 Prozent binnen zwölf Monaten einen großen Preisrückgang. Zum Ende des Sommers konnten sich die europäischen Verbraucher auch über sinkende Gaspreise freuen. Diese gingen gegenüber dem September des letzten Jahres um 5,6 Prozent zurück. Auch an den Zapfsäulen in den Euroländern spürten Autofahrer einen leichten Preisrückgang. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verbilligten sich die Kraftstoffe für Verkehrsmittel durchschnittlich um 2,4 Prozent. Insgesamt bildeten die Energiepreise, wie schon in den Monaten zuvor, das größte Inflationshemmnis. Würden die Energiepreise aus der Berechnung herausgenommen, läge die Inflationsrate im Euroraum bei 0,8 Prozent.
Große Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten
Zwar sind die Verbraucherpreise in der gesamten Eurozone mit 0,4 Prozent nur leicht gestiegen, doch zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten ließen sich große Unterschiede beobachten. Während in der Slowakei (-0,5 Prozent), Zypern (-0,4 Prozent) und Irland (-0,3 Prozent) die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich sanken, verteuerten sie sich spürbar in Belgien (1,8 Prozent), Estland (1,7 Prozent) und Österreich (1,1 Prozent). Insgesamt wurden in zehn Mitgliedsstaaten negative jährliche Inflationsraten gemessen, in 16 Mitgliedsstaaten stiegen sie an. Mit 0,5 Prozent lag die nach EU-Kriterien berechnete Inflation in Deutschland im September dagegen nur knapp über dem europäischen Durchschnitt. Das statistische Bundesamt berechnet die Inflation in Deutschland zusätzlich nach einem nur für die Bundesrepublik geltenden Preisindex und kommt für den September 2016 auf einen Wert von 0,7 Prozent.