Herr Müller hat mehrere zehntausend Euro auf der Bank. Bei einer langfristigen Geldanlage könnte er sich eine beachtliche Rendite sichern – abhängig von seiner Risikoneigung und den persönlichen Vorlieben. Allerdings muss er stets damit rechnen, dass in den kommenden Jahren ein neues Auto angeschafft werden muss. Auch bei der Eigentumswohnung könnten jederzeit unerwartete Reparaturkosten anfallen. Daher legt Herr Müller einen großen Teil seines Geldes nur kurzfristig am. Schon dieses kleine Beispiel zeigt: Bei der Geldanlage geht es immer um die Abwägung persönlicher Bedürfnisse. Und in einigen Fällen ist es sogar noch deutlich komplizierter als bei Herrn Müller. Vereinfacht gesagt geht es aber immer um einen guten Kompromiss aus der Verfügbarkeit des Ersparten, der Rendite und der Sicherheit.
Zwei Grundregeln: Das sollten Sie bei der Geldanlage beachten
Wer seine Ersparnisse in Tages- und Festgeld anlegt, dem sind die Fragen zur Sicherheit und der Verfügbarkeit des Ersparten meist besonders wichtig. Bei den Rechenbeispielen zur Geldanlage gehen wir daher von zwei einfachen Grundregeln aus:
1. Tagesgeld als flexible Reserve
Einen Teil Ihres Ersparten sollten Sie stets flexibel verfügbar aufbewahren, zum Beispiel auf dem Girokonto – Zinsen gibt es aber üblicherweise nur noch auf dem Tagesgeldkonto. Damit sichern Sie sich gegen unvorhersehbare Ausgaben ab, wenn zum Beispiel eine Werkstattrechnung ansteht oder ein Haushaltsgerät ausgetauscht werden muss. Wie hoch die flexible Rücklage sein sollte, hängt davon ab, mit welchen Ausgaben Sie in der Zukunft rechnen. Bei Eigenheimbesitzern, Autofahrern und generell auch bei Eltern wird der Sicherheitspuffer meist etwas höher sein – hilfreich ist er aber immer. In den Rechenbeispielen gehen wir davon aus, dass bei einem Anlagebetrag von 30.0000 Euro mindestens 8.000 Euro als flexible Rücklage dienen sollen.
2. Absicherung durch Einlagensicherung und Landesbonität
Kaum jemand möchte der Rendite wegen das Risiko eingehen, die kompletten Ersparnisse zu verlieren. In den folgenden Rechenbeispielen wird der Anlagebetrag daher ausschließlich in den sicheren Anlageformen Tagesgeld und Festgeld angelegt. Hier können Sparer auf die EU-weit vereinheitlichte Einlagensicherung zählen, über die je Bank und Kunde stets mindestens 100.000 Euro abgesichert werden. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme werden – wie im Geldanlage-Vergleich von CHECK24 – nur Sparkonten in Ländern ausgewählt, die mindestens eine mittlere Bonität aufweisen (nach dem Rating der Agentur S&P).
Welche Konten eignen sich nun Anfang 2021 zur Geldanlage und welche Erträge sind dabei möglich? Wie unsere Rechenbeispiele zeigen, können Sie – abhängig von Ihren persönlichen Ansprüchen – beieinem Anlagebetrag von 30.000 Euro auf Jahresfrist bereits mit einem Ertrag zwischen rund 200 und rund 360 Euro rechnen:
Über 140 Euro im Jahr bei maximaler Sicherheit und Planbarkeit
Im ersten Anlagebeispiel spielt die Sicherheit der Ersparnisse die wichtigste Rolle für die Wahl der Sparkonten. Wir wählen daher nur Banken in Ländern aus, die als sehr kreditwürdig gelten. Außerdem soll der Zinsertrag möglichst planbar sein. Daher liegt der Schwerpunkt auf einer Festgeldanlage mit langer Laufzeit. Sollten die Zinsen in den kommenden Jahren sinken, sind sicherheitsbewusste Anleger mit dieser Anlage nicht betroffen.
Wenn Ihnen die Sicherheit Ihrer Ersparnisse am wichtigsten ist, könnten Sie 30.000 Euro zum Beispiel so anlegen:
Bank |
Anlagebetrag |
Anlageform/Laufzeit |
Zins |
Einlagensicherung |
Zinsertrag
(im 1. Jahr) |
Austrian Anadi Bank |
8.000 € |
Tagesgeld / flexibel, 14-tägig kündbar |
0,15 % p.a. |
Österreich |
12,18 € |
Creditplus Bank |
22.000 € |
Festgeld / 5 Jahre |
0,60 % p.a. |
Deutschland |
132,00 € |
350 Euro mit den aktuellen Top-Zinsen
Wer beim Bonitätsrating des Anlagelandes Kompromisse machen und dementsprechend auch eine mittlere Bonitätsbewertung akzeptieren kann, für den sind deutlich höhere Zinssätze möglich. In Lettland können Sie zum Beispiel mit einer Rendite von über einem Prozent rechnen, wenn Sie dort Ihr Geld dort für mehrere Jahre fest anlegen.
Um mit Tages- und Festgeld eine möglichst hohe Rendite zu erzielen, könnten Sie Ihr Geld zum Beispiel so anlegen:
Bank
| Anlagebetrag |
Anlageform/Laufzeit |
Zins |
Einlagensicherung |
Zinsertrag
(im 1. Jahr) |
FCM Bank |
8.000 € |
Tagesgeld / flexibel, täglich kündbar |
0,25 % p.a. |
Malta |
20,00 € |
Rietumu Bank |
22.000 € |
Festgeld / 5 Jahre |
1,50 % p.a. |
Lettland |
330,00 € |
Über 200 Euro bei flexibler Verfügbarkeit
Geht es Ihnen wie dem eingangs erwähnten Herrn Müller, der immer damit rechnet, bald eine hohe Rechnung bezahlen zu müssen? Dann kann es für Sie eine gute Lösung sein, einen größeren Teil vorerst auf dem Tagesgeldkonto zu deponieren. Den übrigen Betrag können Sie auf Festgeldkonten mit kurzer Laufzeit verteilen – so dass Sie einmal jährlich einen bestimmten Teil davon wieder zur freien Verfügung haben. Mit diesem Geld können Sie dann entweder die erwartete Rechnung bezahlen oder es erneut anlegen.
Wenn Ihnen die Verfügbarkeit Ihrer Ersparnisse besonders wichtig ist, können Sie Ihr Geld zum Beispiel so anlegen:
Bank |
Anlagebetrag |
Anlageform, Laufzeit |
Zins |
Einlagensicherung |
Zinsertrag
(im 1. Jahr) |
FCM Bank |
10.000 € |
Tagesgeld / flexibel, täglich kündbar |
0,25 % p.a. |
Malta |
25,00 € |
Ferratum Bank |
10.000 € |
Festgeld / 1 Jahr |
0,81 % p.a. |
Malta |
81,00 € |
Rietumu Bank |
10.000 € |
Festgeld / 2 Jahre |
1,00 % p.a. |
Lettland |
100,00 € |