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Sicher Anlegen bei hoher Inflation
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Darum macht Festgeld gerade jetzt Sinn

München, 20.04.2022 | 08:57 | fbr

Das Schreckgespenst von Sparern und Verbrauchern ist in Deutschland zurück: die Inflation. Viele Anleger fürchten aktuell um die Rendite auf ihr Erspartes. Daher sind jetzt starke Nerven und umsichtiges Handeln gefragt. Wie Anleger in Zeiten der Inflation ihre Anlagestrategie anpassen, ihre Rendite optimieren und welche Rolle Tagesgeld und Festgeld dabei spielen.

Anlegen bei hoher Inflation: Warum Festgeld Sinn macht
Sparer sollten auch bei hoher Inflation agieren und ihr Geld anlegen. Foto: Siriporn Kaenseeya /EyeEm/getty images
Sparer und Anleger stehen aktuell vor unsicheren Zeiten. Die Inflation in Deutschland ist mit voller Wucht zurück. Bei 7,3 Prozent lag diese im vergangenen März, so das Statistische Bundesamt. Das ist die höchste Teuerungsrate seit Herbst 1981 – damals hatte der erste Golfkrieg zwischen dem Irak und dem Iran die Verbraucherpreise explodieren lassen. Dieses Jahr wird die Inflation durch die Nachwirkungen der Coronapandemie in Form von gestörten Lieferketten und Rohstoffknappheit und durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine angetrieben. Karl von Rohr, Vizechef der Deutschen Bank, sehe für den Fall stark limitierter Energieimporte sogar zweistellige Inflationswerte auf Deutschland zukommen, wie er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte.

Anleger und Sparer blicken daher mit Sorgen in die Zukunft. Die Börse ist zwar – nach einem anfänglichen Kursrutsch zu Kriegsbeginn – weitgehend stabil, dennoch schwanken die Kurse einzelner Aktientitel zum Teil erheblich. Dazu frisst die hohe Inflation – also die Geldentwertung – in Deutschland die Renditen auf Erspartes auf und schwächt gleichzeitig die Kaufkraft der Verbraucher. Dennoch sollten Sparer jetzt nicht aus Angst in Passivität verfallen und ihr Geld einfach brach herumliegen lassen. „Jetzt zu handeln und zu investieren, ist sinnvoll. Wenn ich Geld zur Verfügung habe und es einfach auf dem Girokonto herumliegen lasse, dann wird es der Inflation nicht entgegenarbeiten – es verliert im vollen Umfang an Wert. Im schlimmsten Falle zahlen Verbraucher zudem noch Negativzinsen zuzüglich zur Inflation“ sagt Michael Schleich, Geldanlageexperte bei CHECK24, der zu einer vorsichtigen Anlagestrategie rät. „Ich kann zwischen 20 und 30 Prozent meines verfügbaren Vermögens in einen stabilen ETF stecken. Mit einem solchen Aktienfonds können Anleger breit in einen Index wie den Dow Jones oder den Deutschen Aktienindex (DAX) investieren und ihr Risiko an der Börse minimieren“, sagt er. Kurzfristig könne es aber auch bei ETFs - wie zum Beispiel zu Beginn der Coronapandemie 2020 - immer zu Einbrüchen kommen. Wer in einem solchen Moment verkaufen müsse, könne hohe Verluste erleiden. „Sichere Anlageformen wie Festgeld und Tagesgeld sollten daher besonders jetzt Teil der Anlagestrategie sein“, sagt Schleich.

Flexibler Notgroschen: Warum Tagesgeld dafür besonders geeignet ist

Verbraucher sollten immer über eine finanzielle Reserve für unvorhergesehene Ausgaben verfügen. Dieser Notgroschen sollte sofort verfügbar sein und eine Höhe von zwei bis drei Nettogehältern betragen. „Ein gewisses Polster, also 1.000 bis 2.000 Euro, sollte auf dem Girokonto sein, um nicht in den Dispo-Zins zu rutschen. Geld, das über diesen Betrag hinausgeht und nicht für den Lebensunterhalt benötigt wird, ist auf einem Tagesgeldkonto besser aufgehoben“, sagt Schleich. Denn dort ist das Geld besser verzinst und gleichzeitig tagesaktuell abrufbar. Teilen Verbraucher ihr Guthaben auf ein Girokonto und Tagesgeld auf, sinkt zudem das Risiko, Negativzinsen für Guthaben auf dem Girokonto bezahlen zu müssen.

Festgeld punktet mit Sicherheit

Anders als ein ETF hat ein Festgeld kein spekulatives Element. Denn beim Festgeld sind alle Kernpunkte von Beginn an festgezurrt: Ein Anleger investiert seinen Sparbetrag zu einem vorher vereinbarten, jährlichen Zinssatz über eine festgelegte Laufzeit. „Wenn ich mir zu 100 Prozent sicher sein möchte, dass ich mein angelegtes Geld plus Zinsen genauso wiederbekommen werde, dann ist Festgeld die einzige Anlage, die mir das garantiert liefern kann“, sagt Schleich.

Das liegt auch am einzigartigen Sicherungssystem für Spareinlagen in Europa – der sogenannten Einlagensicherung. Dieser Schutzmechanismus, den die Banken aufgrund von EU-Richtlinien bereitstellen müssen, garantiert Sparern in Europa einen Schutz für Einlagen in Höhe von 100.000 Euro pro Person und pro Bank. „Als Anleger habe ich so die Sicherheit, dass ich für einen Betrag bis zu 100.000 Euro die Geldanlage unbürokratisch und sehr schnell zurückbekomme, sollte eine Bank Schwierigkeiten bekommen“, sagt Schleich. „Dass dieses System zuverlässig funktioniert, hat sich zuletzt bei der Pleite der Sberbank gezeigt. Da hat die österreichische Einlagensicherung deutsche Anleger umgehend entschädigt.“ Nimmt die Bank neben der gesetzlichen auch noch an einer freiwilligen Einlagensicherung in Deutschland teil, sind oftmals Beträge in Millionenhöhe abgesichert.

Neben der hohen Sicherheit macht auch die aktuelle Zinsentwicklung Festgeld wieder attraktiver. Wegen der hohen Inflation rechnen führende Finanzexperten mit steigenden Leitzinsen und in Folge auch mit steigenden Zinsen für Einlagen wie Festgeld und Tagesgeld. Denn der aktuell von der Europäischen Zentralbank beschlossene Leitzins von null Prozent gilt als förderlich für die Inflation. „Der Zinsmarkt verändert sich gerade, wir rechnen wieder mit steigenden Zinsen. Daher sind sehr lange Laufzeiten, zum Beispiel über zehn Jahre, im Moment nicht sinnvoll“, sagt Schleich. „Was Anleger daher tun sollten, ist Festgeld zu staffeln. So können sie bereits jetzt ihr Geld anlegen, um so die Auswirkungen der Inflation abzufedern und gleichzeitig die Rendite aus den in Zukunft steigenden Zinsen mitnehmen. Wer sein Geld samt Rendite dann wieder anlegt, profitiert zusätzlich vom Zinseszinseffekt.

Festgeld sicher anlegen: Mit der Treppenstrategie zum Erfolg

Eine Anleitung, Festgeld richtig zu staffeln, liefert die sogenannte Treppenstrategie. Anleger teilen dabei ihr Erspartes auf verschiedene Festgelder mit unterschiedlichen Laufzeiten auf. Läuft ein Festgeld aus, können Sparer ihr Geld inklusive der Zinserträge neu investieren – und profitieren so vom Zinseszinseffekt.  „Von sechs Monaten bis zu zwei Jahren ist aktuell ein gutes Intervall für die Staffelung. Insofern ich sichergestellt habe, dass ich zusätzlich eine flexible Option laufen habe – zum Beispiel ein Tagesgeld, auf das ich täglich zugreifen kann“, sagt CHECK24 Anlage-Profi Schleich. „Mit der Treppenstrategie schaffe ich mir immer die Möglichkeit, auf Zinsschwankungen zu reagieren und Gewinne, die aus steigenden Zinsen resultieren, mitzunehmen.“

Festgeld staffeln: So funktioniert die Treppenstrategie
Die Festgeldtreppe
Wer also über 55.000 Euro verfügt, der kann sein Vermögen im Rahmen der Treppenstrategie zum Beispiel in fünf verschiedene Festgelder über jeweils 10.000 Euro staffeln. Die Laufzeiten sind in sechsmonatige Intervalle aufgeteilt: von sechs bis zu 30 Monaten. Läuft das erste, sechsmonatige Festgeld aus, können Sparer den Betrag plus den Zinsertrag neu anlegen, sich also eine neue Treppenstufe bauen und zusätzlich vom Zinseszinseffekt profitieren. Die verbliebenen 5.000 Euro lassen sich als Notgroschen frei verteilen: Mindestens 1.000 Euro bleiben als Polster auf dem Girokonto, bis zu 4.000 Euro liegen auf dem Tagesgeld.

CHECK24 Anlagekonto: Verschiedene Tagesgeld- und Festgeldkonten an einem Ort verwalten

Über das kostenlose CHECK24 Anlagekonto können Sparer mit zwei Klicks zwischen verschiedenen Tagesgeld- und Festgeldangeboten unterschiedlicher Banken wechseln. In den meisten Fällen funktioniert das ohne neue Kontoeröffnung und Dateneingabe. „Sparer können so von den besten Zinsen profitieren und besonders einfach Angebote für ihre Treppenstrategie auswählen“, sagt Schleich. Auch beim bequemen und übersichtlichen Verwalten der einzelnen Geldanlagen hilft das CHECK24 Anlagekonto. Dieses ermöglicht

  • komfortables Ein- und Auszahlen auf Ihre Anlagen,
  • einfaches Wechseln zwischen Anlagen verschiedener Banken,
  • das Bereitstellen wichtiger Unterlagen,
  • die Prüfung der eigenen Umsätze und Zinserträge.

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