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Für die aktuelle Talfahrt der Inflation sind abermals schwankende Energiepreise verantwortlich. Die Kerninflation verändert sich dagegen kaum.
In der Inflationskurve wird deutlich, wie sehr sich die Schwankungen bei den Energiepreisen auswirken.
Erst rauf, dann wieder runter – beim Betrachten der Inflationskurve kann einem schwindelig werden. Nach Angaben von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, ist die Inflation im Mai in der Eurozone auf 1,4 Prozent gefallen. Das ist bisher der tiefste Wert des Jahres. Im Vormonat April lag die Teuerungsrate im Euroraum noch bei 1,9 Prozent, im März dagegen bei 1,5 Prozent und im Februar bei 2,0 Prozent. Verantwortlich für dieses ständige Auf und Ab sind Schwankungen bei den Energiepreisen. Im Mai sind die Preise für Energie im Vergleich zum Vormonat weniger stark gestiegen, wodurch auch die Inflation weniger stark ausgefallen ist als noch im April.
Zwar erreichte die Inflation im Euroraum dieses Jahr schon drei Mal das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp unter zwei Prozent, doch die obersten EU-Währungshüter erachten den Inflationsanstieg als noch nicht nachhaltig genug um von ihrer derzeitigen Geldpolitik Abstand zunehmen. Die Berg und Talfahrt der Inflation gibt Ihnen recht. Dazu verweisen sie auch auf die Kerninflation. Die Kerninflation, die Teuerungsrate abzüglich der Energie- und Nahrungsmittelpreise, betrug im Mai 1,0 Prozent. Im Vormonat lag diese noch bei 1,2 Prozent. Solange sie nicht auch deutlich steigt, wird die EZB keine Zinsanpassungen vornehmen.
Energiepreise steigen weniger stark als zuvor
Kraftstoffe für Verkehrsmittel waren im Mai der stärkste Inflationstreiber. Im Vergleich zum Mai letzten Jahres verteuerten sie sich um 5,9 Prozent. Trotzdem gab es für Autofahrer keinen Grund, sich zu ärgern. Denn im April betrug der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat noch 11,2 Prozent. Auch der Preisanstieg der flüssigen Brennstoffe fiel mit 10,3 Prozent gegenüber Mai 2016 nur halb so stark aus wie im April mit 21,2 Prozent. Allein der Unterschied zum Vormonat verdeutlicht, warum die Inflation wieder gefallen ist.
Außergewöhnlich war im Mai der Preisanstieg für Beherbergungsdienstleistungen. Gegenüber dem Vorjahresmonat mussten Reisende für eine Unterkunft im Schnitt 4,5 Prozent mehr bezahlen, was ebenfalls einen starken Treiber für die Inflation darstellte.
Telefonieren erneut günstiger, Bekleidungsartikel unverändert
Genau wie im April auch waren die Preise für Telekommunikation das größte Inflationshemmnis im Mai. Im Euroraum lebende Verbraucher zahlten fürs Telefonieren 1,7 Prozent weniger als noch im Mai 2016. Die Preise für Bekleidungsartikel legten im Jahresvergleich mit 0,2 Prozent kaum zu.
Große Unterschiede zwischen den Eurostaaten
Von den 19 Eurostaaten hatte Irland im Mai die niedrigste Inflationsrate. Mit einer Teuerungsrate von null Prozent bewegten sich die Preise auf der grünen Insel insgesamt auf dem Vorjahresniveau. Die Euroländer, in denen die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat insgesamt am meisten gestiegen sind, liegen allesamt im Baltikum. Spitzenreiter im Mai ist Estland mit einer Inflation von 3,5 Prozent, gefolgt von Litauen, wo die Inflation im letzten Monat 3,2 Prozent betrug. In Deutschland mussten die Verbraucher im Mai durchschnittlich 1,5 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Das Statistische Bundesamt errechnete somit einen Preisanstieg in der Bundesrepublik, der sich in etwa mit der Inflationsrate des Euroraumes deckt.