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Die Verbraucherpreise im Euroraum sind zum dritten Mal in Folge gefallen. Schuld daran sind vor allem die langsamer steigenden Energiepreise. In einem Mitgliedsland fallen die Preise, so dass schon fast eine Deflation droht.
Die Inflation in der Eurozone fällt zum dritten Mal in Folge und erreicht den niedrigsten Wert seit November 2016.
Die Inflation in der Eurozone schwächt sich weiter ab. Wie Eurostat, das statistische Amt der EU, heute bekannt gab, sind im Februar die Verbraucherpreise im Jahresvergleich innerhalb des Euroraums um 1,1 Prozent gestiegen. Das ist der niedrigste Wert seit November 2016. Damit setzt sich der Trend langsam steigender Preise fort. Im Vormonat lag die Inflation noch bei 1,3 Prozent, im Dezember letzten Jahres waren es 1,4 Prozent und im November 1,5 Prozent. Der Rückgang der Tuerungsrate liegt vor allem an langsamer steigenden Energiepreisen. Diese stiegen um 2,1 Prozent. Im Jahresvormonat betrug der Anstieg noch 7,2 Prozent. Dieser geringere Preisanstieg bei Energie im Vergleich zum Vorjahr hat einen weniger inflationstreibenden Effekt als zuvor. Das sieht man auch daran, dass die Kerninflation, die Inflation ohne Berücksichtigung der Energie- und Lebensmittelpreise, im Februar mit 1,2 Prozent höher war, als die Inflation selbst.
Im Februar letzten Jahres lag die Inflation im Euroraum bei 2,0 Prozent, was vor allem daran lag, dass damals die Energiepreise sehr stark stiegen. Da die Inflation immer ein Vergleich zum Vorjahresmonat darstellt, muss man den aktuellen Sinkflug der Teuerungsrate im Euroraum auch im Verhältnis zu den Energiepreisen im Vorjahresmonat betrachten. Die Entwicklung der Kerninflation verläuft dagegen weitgehend stabil, sie stieg von Oktober letzten Jahres bis Februar um 0,1 Prozentpunkte.
Vor allem Dienstleistungen wurden teurer
Die stärksten Aufwärtsimpulse erhielt die Inflation im Euroraum durch den Preisanstieg bei Dienstleistungen, der 0,57 Prozentpunkte zur Teuerungsrate beitrug. Lebensmittel, Alkohol und Tabak trugen 0,21 Prozentpunkte zur Inflation bei, ebenso wie Energie. Inflationshemmend wirkten sich dagegen die Preise für unverarbeitete Lebensmittel aus, diese fielen gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte.
Große Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedsländern
Zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten gibt es große Unterschiede bei der Inflation. Während Zypern (-0,4 Prozent) schon seit Monaten eine negative Inflationsrate aufweist, sind die Teuerungsraten von Litauen und Estland (beide 3,2 Prozent) schon deutlich über das Inflationsziel Europäischen Zentralbank von knapp unter zwei Prozent hinausgeschossen. In Griechenland (0,4 Prozent) und Italien (0,5 Prozent) ist die Inflation neben Zypern am schwächsten im Euroraum. Nach Angaben des statistischen Bundesamtes, das zur Berechnung der Teuerungsrate einen anderen Warenkorb als Eurostat nutzt, lag die Inflation in Deutschland bei 1,4 Prozent. Insgesamt ging die jährliche Inflationsrate gegenüber dem Vormonat in achtzehn Mitgliedstaaten zurück, blieb in zwei konstant und stieg in sieben an.