Sonderzahlung
Unter einer Sonderzahlung oder Sondertilgung versteht man bei Baufinanzierungen und Verbraucherdarlehen eine Zahlung, die der Kreditnehmer zusätzlich zur vereinbarten Tilgung leistet. Durch diese außerplanmäßige Rückzahlung hat der Verbraucher die Möglichkeit, die bestehende Restschuld deutlich zu reduzieren. Bei gleichbleibender Tilgungsgeschwindigkeit hat dies zur Folge, dass sich die restliche Laufzeit des Darlehens mitunter deutlich verkürzt und gleichzeitig die gesamten Finanzierungskosten senkt.
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Üblicherweise räumen Banken ihren Kunden ein, jährliche Sonderzahlungen in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes der Restschuld vorzunehmen oder einen bestimmten Fixbetrag zusätzlich zur Tilgungsrate zu zahlen. Marktüblich ist in Deutschland bei Baufinanzierungen eine jährliche Sonderzahlung in Höhe von fünf Prozent der bestehenden Restschuld kostenfrei als Sonderzahlung zu leisten. Kann der Verbraucher bereits bei Aufnahme der Baufinanzierung absehen, dass die mögliche Sonderzahlung diesen Wert – aufgrund eines erwarteten Bonus, einer Gehaltserhöhung oder eines Erbes – übersteigen wird, kann es sinnvoll sein, mit der Bank direkt bei Vertragsunterzeichnung erweiterte Sonderzahlungsrechte zu vereinbaren.
In diesem Fall muss der Kreditnehmer jedoch damit rechnen, dass die Bank auf den eigentlich vereinbarten Darlehenszins einen geringen Zinsaufschlag erhebt. Der höhere Zins erfüllt in diesem Fall den gleichen Zweck wie die bekannte Vorfälligkeitsentschädigung, die bei Sonderzahlungen oftmals fällig wird. Durch die zusätzliche Sonderzahlung und die dadurch verkürzte Laufzeit entgehen der Bank eben jene Zinszahlungen, die der Kunde einzusparen versucht. Diese geringeren Einnahmen versucht das Institut durch den Zinsaufschlag oder die Vorfälligkeitsentschädigung auszugleichen. Inzwischen verzichten einige Institute jedoch auch bei erweiterten Sonderzahlungsrechten auf derartige Aufschläge, daher ist ein gründlicher Vergleich verschiedener Baufinanzierungsangebote für Verbraucher wichtiger denn je.
Vergrößert sich der finanzielle Spielraum des Kreditnehmers während der meist langjährigen Laufzeit der Baufinanzierung ist es grundsätzlich eher ratsam, den finanziellen Überschuss oder mögliche Ersparnisse in eine Sondertilgung zu stecken, anstatt das Geld auf einem Tages- oder Festgeldkonto zu parken. Da die Höhe der fälligen Baugeldzinsen die Verzinsung auf Sparkonten üblicherweise übersteigt, kann durch die Sondertilgung und die daraus resultierenden geringeren Gesamtkosten der Baufinanzierung ein höherer Ertrag erzielt werden.
Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.