Finanzierungsplan
Der Finanzierungsplan einer Baufinanzierung ist für den künftigen Immobilienbesitzer eine detaillierte Übersicht, der die anfallenden monatlichen Aufwendungen für das Darlehen über die ganze Laufzeit auflistet. In der Regel erstellt das kreditgebende Institut einen Finanzierungplan in Verbindung mit einem konkreten Baufinanzierungsangebot für den Kunden. In diesem Finanzierungsplan werden die Geldmittel nach Herkunft und Verwendung, die Eigenmittel eingeteilt in Eigenkapital und Eigenleistung, die Fremdmittel, also eventuelle Teildarlehen und Kredite Dritter, sowie alle anfallenden Aufwendungen des Immobilienerwerbes aufgelistet. Ferner werden Einkünfte und Ausgaben des Kreditnehmers im Finanzierungsplan gegenübergestellt. Bei der Kalkulation der Einkünfte sollten die Darlehensnehmer idealerweise darauf verzichten, unregelmäßige Einnahmen, wie beispielsweise Spesen oder Bonuszahlungen in die monatliche Liquiditätsbetrachtung einzurechnen. Sollten diese zusätzlichen Einnahmen plötzlich wegfallen, könnte der Verbraucher unter Umständen Schwierigkeiten bekommen, den Finanzierungsplan einzuhalten.
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Da in einem detaillierten Finanzierungsplan neben den monatlichen Einkünften und Aufwendungen nicht nur die unmittelbaren Kosten für den Kauf oder Bau der Immobilie gehören, sollten anfallende Kauf- oder Baunebenkosten, wie beispielsweise die Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten, Notargebühren oder die Maklercourtage in der Gesamtkostenaufstellung ebenfalls berücksichtigt werden. Darüber hinaus entstehen auch während der Baufinanzierungslaufzeit Kosten, die die Darlehensnehmer in die Berechnung einkalkulieren sollten: Ausgaben für die Instandhaltungsrücklage, das Hausgeld und die jährlich anfallende Grundsteuer finden in einem ordentlichen Finanzierungsplan daher ebenfalls Berücksichtigung.
Die errechnete monatliche Rate, die aus dem Finanzierungsplan hervorgeht gilt jedoch möglicherweise nicht für die gesamte Laufzeit der Baufinanzierung, sondern nur für die Zeit der Sollzinsbindung. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Kreditnehmer seine Anschlussfinanzierung nach Ablauf der Sollzinsbindung zu einem anderen Zinsniveau abschließen wird, als die aktuelle Baufinanzierung; folglich ändert sich zu diesem Zeitpunkt meist auch die monatlich fällige Annuitätsrate. Insbesondere Kreditnehmer, die ihre Baufinanzierung in einer Niedrigzinsphase abschließen, sollten damit rechnen, dass die monatliche Rate nach Ablauf der Sollzinsbindung steigen könnte oder die Tilgungsgeschwindigkeit bei gleichbleibender Rate sinkt. Der Teil des Tilgungsplanes, der über die Dauer der Sollzinsbindung hinausgeht, ist daher seitens der Bank nur eine Prognose oder Tendenz und muss nicht gezwungenermaßen mit dem tatsächlichen Finanzierungsplan übereinstimmen.
Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.