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Eigenheim für alle

Verbändebündnis fordert mehr staatliche Wohneigentumsförderung

München, 02.12.2016 | 15:52 | skl

Hohe Nebenkosten für Baufinanzierungen erschweren vielen Verbrauchern den Immobilienerwerb. Bau- und Immobilienverbände fordern deshalb eine stärkere staatliche Förderung für einkommensschwache Haushalte. Auch die Politik sieht Handlungsbedarf. 

Junges Paar kauft eine Immobilie
In Zukunft sollen sich mehr Familien den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen können
Deutschland ist Mieterland: Mit einer Eigentumsquote von 45 Prozent gehört die Bundesrepublik zu den Schlusslichtern Europas. Nur in Schweden und in der Schweiz gibt es prozentual noch weniger Immobilienbesitzer. Daran ändert auch die momentane Niedrigzinsphase mit historisch niedrigen Zinsen für Baufinanzierungen nichts. Zwar resultiert daraus auch eine hohe Nachfrage nach Immobilienkrediten, diese bewirkt aber auch einen Anstieg der Immobilienpreise. Das macht es für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen sowie für junge Familien schwer, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Denn häufig müssen Kreditnehmer bis zu einem Fünftel des Immobilienwertes als Eigenkapital miteinbringen. Darüber hinaus müssen potentielle Eigenheimbesitzer auch für die Nebenkosten aufkommen. Dazu zählen unter anderem Notar- und Maklerkosten sowie die Grunderwerbssteuer, die abhängig vom Bundesland bis zu 6,5 Prozent des Kaufpreises ausmachen kann. Somit müssen Finanzierungswillige schon vor der Kreditaufnahme einen Betrag aufbringen, der mit geringen Einkommen kaum zu ersparen ist. Das Verbändebündnis „Wohn-Perspektive Eigentum“, das sich aus Verbänden der Bau- und Immobilienbranche zusammensetzt, möchte nun dafür sorgen, dass mehr Mieter zu Eigenheimbesitzern werden.

Junge Deutsche besitzen immer weniger Wohneigentum

Eine von dem Bündnis in Auftrag gegebene Studie des Pestel-Instituts mit dem Titel „Eigentumsbildung 2.0“ hat ermittelt, dass die Eigentumsquote in einigen Altersgruppen in Deutschland sinkt. Besaßen 1998 noch 23 Prozent der 25- bis 35-Jährigen Wohneigentum, lag die Eigentümerquote in dieser Altersgruppe 2013 nur noch bei 15,8 Prozent. Der Anteil der 25- bis 45-Jährigen, die in ihrer eigenen Immobilie wohnen, ist ebenfalls rückläufig. Seit 2008 sank dieser von 37 auf 32 Prozent. Neben den hohen Nebenkosten beim Immobilienerwerb sei dafür auch der Wegfall der Eigenheimzulage seitens des Staates verantwortlich. Denn damit sei die Wohneigentumsförderung in Deutschland quasi eingestellt worden, so die Studie.

Verbände fordern Politik zum Handeln auf

Mit der Offensive „Wohneigentum statt Miete“ möchte das Bündnis bis zu 60.000 Wohnungen pro Jahr zusätzlich bauen. Das erklärte Ziel ist es, die Eigentumsquote von in Deutschland bis 2020 auf 50 Prozent zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, fordert das Verbändebündnis von der Politik, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Diese sollen Haushalten mit Einkommen zwischen 1.300 und 2.600 Euro den Erwerb von Wohneigentum erleichtern. Denn diese Gruppe bildet laut der Studie knapp die Hälfte der 22 Millionen Mieterhaushalte in Deutschland. Unter anderem fordert das Bündnis:
  • eine bundesweite Absenkung der Grunderwerbssteuer
  • Unterstützung von Schwellenhaushalten durch staatliche Zuschüsse
  • Baukredite mit einem Zinssatz von 1,5 Prozent und einer unbegrenzten Laufzeit durch die bundeseigene Förderbank KfW für bis zu drei Millionen Deutsche
  • eine Entschärfung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie

Wohnimmobilienkreditrichtlinie erschwert Kreditaufnahme für Einkommensschwache

Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie, die Kreditnehmer davor bewahren soll, Baufinanzierungen aufzunehmen, die sie sich nicht leisten können, stößt auch bei einigen Banken auf Kritik. So sind alleine im ersten Halbjahr 2016 nach Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes die Zusagen für private Wohnimmobilienkredite um neun Prozent zurückgegangen. Der Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken kritisiert außerdem, dass Rentner und junge Familien mit niedrigen Einkünften benachteiligt würden. Denn das Gesetz verpflichtet die Banken dazu, die Zahlungsfähigkeit ihrer Kunden sorgfältiger zu überprüfen. Konnte zuvor der Wert der Immobilie bei der Kreditprüfung berücksichtigt werden, ist jetzt die Bonität des Kreditnehmers ausschlaggebender.

Darüber hinaus fordern die Banken auch schon bei jüngeren Familien höhere Tilgungen. Selbst die KfW hat als staatliche Bank die Gesamtlaufzeit des KfW-Wohneigentumsprogramm 124 von maximal 30 Jahren auf maximal 25 Jahre reduziert, so dass auch dort schon mit mindestens 3,2 Prozent getilgt werden muss. Alles in allem wird es für einkommensschwache Verbraucher dadurch schwieriger, Baufinanzierungen aufzunehmen.

Politik bietet Lösungen an

Dieser Missstand wurde anscheinend auch von der Politik erkannt. Schon im März dieses Jahres hat die Bundesregierung die sogenannte „Wohnungsbau-Offensive“ beschlossen, welche die Anzahl der jährlich fertiggestellten Wohnungen in Deutschland auf 350.000 Wohnungen steigern soll. Unter anderem sieht dieses Aktionsprogramm vor, den Neubau von Mietwohnungen steuerlich zu fördern und die Bundeszuschüsse für den sozialen Wohnungsbau auf eine Milliarde Euro zu verdoppeln. Das erhöht zwar das Wohnungsangebot, aber dadurch werden diese nicht zwingend für Familien und Haushalte mit schwachen Einkommen erschwinglicher.

Deshalb brachte Unions-Fraktionschef Volker Kauder jüngst die Idee eines Baukindergeldes ein. Dieses solle eine zusätzliche Jahreszahlung für Familien sein und es so mehr jungen Familien ermöglichen, eine Baufinanzierung aufzunehmen. Ein ähnliches Konzept schwebt auch Bau- und Umweltministerin Barbara Hendricks vor. Diese plant einen Eigenheimzuschuss für Familien. Haushalte mit Kindern und einem Haushaltseinkommen von bis zu 70.000 Euro im Jahr sollen demnach einen Eigenkapitalzuschuss von 8.000 Euro erhalten. Ob und wann diese politischen Konzepte in Gesetze umgewandelt werden, ist noch nicht absehbar. 

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