Eigentumswohnung
Rechtlich gesehen wird eine Eigentumswohnung als abgrenzbarer Gebäudeteil beschrieben, der zum Wohnen genutzt wird. In einem einzigen Haus kann es also mehrere Eigentumswohnungen und damit auch mehrere Wohnungseigentümer geben. Mit dem Besitz der Eigentumswohnung erwerben Sie immer auch einen sogenannten Miteigentumsanteil an der gesamten Immobilie. Das heißt, Sie besitzen nicht nur die Wohnung selbst, sondern auch einen Anteil an den gemeinsam genutzten Gebäudeteilen wie dem Treppenhaus, bestimmten Keller- oder Speicherräumen. Auch das Grundstück befindet sich im gemeinsamen Besitz der Wohnungseigentümer. Die genauen Eigentumsverhältnisse der Immobilie sind in einem eigenen Grundbuch, dem Wohnungsgrundbuch, festgelegt. Hier steht unter anderem, welchen Anteil am Grundstück Sie besitzen.
Die im Gemeinbesitz befindlichen Bestandteile des Wohnkomplexes werden von der Wohnungseigentümergemeinschaft verwaltet. Über nötige Reparaturen oder andere bauliche Maßnahmen am Miteigentum entscheiden Sie gemeinsam mit den anderen Wohnungseigentümern. Die entstehenden Kosten werden genauso wie die laufenden Ausgaben unter den Wohnungseigentümern aufgeteilt. Zu den laufenden Ausgaben zählen beispielsweise eine Wohngebäudeversicherung oder Kosten für die Straßenreinigung.
Kosten und Finanzierung einer Eigentumswohnung
Da Sie mit der Eigentumswohnung auch einen Anteil am Grundstück erwerben und der Erwerb im Grundbuch vermerkt wird, entstehen beim Kauf immer auch Nebenkosten. Die Grunderwerbsteuer sowie die Notar- und Grundbuchkosten machen zusammen – je nach Bundesland – etwa 5,5 bis 8,5 Prozent des Kaufpreises aus. Wurde die Eigentumswohnung über einen Makler vermittelt, entstehen dafür zusätzliche Kosten.
Bei der Finanzierung einer Eigentumswohnung bezahlen Sie üblicherweise einen Teil der Kosten aus eigner Tasche und decken den übrigen Betrag über eine Baufinanzierung ab. Empfehlenswert ist es, mindestens die Nebenkosten und im Idealfall zusätzlich zwischen 20 und 40 Prozent des Kaufpreises über Ihr Eigenkapital zu finanzieren. Es ist aber grundsätzlich auch möglich, die Eigentumswohnung durch eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital zu erwerben. Handelt es sich bei der Wohnung um eine Bestandsimmobilie, so können über den Immobilienkredit auch die Sanierung oder Modernisierung finanzieren.
Haben Sie vor dem Erwerb der Eigentumswohnung zur Miete gewohnt, können Sie sich bei der Festlegung der monatlichen Rate an Ihrer bisherigen Kaltmiete orientieren. Als Wohnungseigentümer können Sie sich nämlich die Kaltmiete komplett sparen. Nebenkosten für Heizung, Strom oder Warmwasser müssen Sie aber weiterhin bezahlen.
Umfinanzierung einer Eigentumswohnung
Haben Sie bereits eine Eigentumswohnung mit einer laufenden Baufinanzierung, können Sie sich unter Umständen mit einer Umfinanzierung, auch Umschuldung genannt, viel Geld sparen. Dabei lösen Sie den verbleibenden Kreditbetrag durch einen Immobilienkredit bei einem anderen Kreditgeber ab. Die Umschuldung ist immer dann kostenlos möglich, wenn Ihre Zinsbindung abläuft oder zehn Jahre seit der Vollauszahlung beziehungsweise der letzten Vertragsänderung vergangen sind. Neben der Umschuldung können Sie auch eine Prolongation oder ein Forward-Darlehen zur Anschlussfinanzierung nutzen.
Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.