V Pay und Maestro sind keine eigenen Kartentypen, sondern ein internationales Bezahlsystem. Dabei handelt es sich um zwei bekannte Anbieter: Mastercard (Maestro) und Visa (V Pay). Während Sie mit einer Girocard nur in Deutschland bezahlen und Geld abheben können, erlauben die Zahlungssysteme Maestro von Mastercard und VPay von Visa den Einsatz im Ausland. Viele Banken statten ihre Girokarten daher zusätzlich mit diesen internationalen Zahlungssystemen aus. Die Karte funktioniert dann über zwei Systeme, das von Girocard und das von V Pay oder Maestro. Das sogenannte Co-Badge erkennen Sie an dem zweiten Logo auf der Karte.
Mastercard kündigt das Ende der Maestro-Funktion an. Ab Juli 2023 sollen keine neuen Maestro-Karten mehr ausgegeben werden. V-Pay wird Maestro allerdings nicht ersetzen. Denn auch Visa will das Zahlungssystem zukünftig einstellen. Als Alternative stellen viele Banken ihren Kunden eine Debit-Kreditkarte von Mastercard oder Visa zur Verfügung.
Die Karten sind mit einem EMV-Chip sowie einer zugehörigen persönlichen Identifikationsnummer (PIN) ausgestattet. Die PIN wird für Bargeldabhebungen am Automaten sowie in den meisten Fällen bei Einkäufen im Einzelhandel benötigt. Der EMV-Chip verarbeitet Bargeldbezüge und Zahlungen nach dem modernen und international gültigen EMV-Standard (Europay MasterCard Visa).
Zusätzlich verfügt die Maestro-Karte über einen Magnetstreifen. Dieser enthält ebenfalls alle Daten, die für einen Zahlungsvorgang benötigt werden. In einigen Nicht-EU-Ländern (beispielsweise Russland und Ukraine) und außerhalb Europas (zum Beispiel USA und Asien) kann der EMV-Chip von den EC-Terminals nicht gelesen werden. In diesem Fall kann das Gerät dann auf die Magnetstreifendaten zugreifen.
Sowohl bei Maestro als auch bei V Pay handelt es sich um sehr gute Bezahlsysteme, welche modernste Technologien und hohe Sicherheitsstandards bieten. Folglich bewähren sich beide Anbieter im alltäglichen Einsatz. Egal, mit welchem Ihre Bank zusammenarbeitet, die Beträge werden unmittelbar von Ihrem Girokonto abgebucht.
Akzeptanz
Die Akzeptanz von Maestro ist außerhalb Europas etwas höher als die von VPay, da der EMV-Chip im Ausland meist nicht ausgelesen werden kann (zum Beispiel in den USA, Asien, Russland oder der Ukraine). Bei Maestro greifen Kartenlesegeräte und Geldautomaten dann auf die gespeicherten Daten auf dem Magnetstreifen zurück. Weltweit bringt es Maestro auf rund 15 Millionen Akzeptanzstellen, VPay auf ca. 10 Millionen. Die EMV-Technologie verbreitet sich allerdings zunehmend.
Sicherheit
Der Vorteil der V Pay Karte ist die etwas erhöhte Sicherheit durch den EMV-Chip. Sogenanntes Skimming – eine Form des Kreditkartenbetrugs, bei der über Aufsätze am EC-Terminal Kartendaten vom Magnetstreifen kopiert werden – ist hier nicht möglich. Das Risiko ist jedoch auch bei Maestro-Karten nur sehr gering, da die Geldautomaten in Europa die Karten generell nur noch über den EMV-Chip auslesen. Zudem sind viele Automaten in Deutschland mit Magnetfeldern versehen, die erkennen, ob das Gerät mit einem Aufsatz manipuliert wurde.
Sind Sie häufig im Ausland unterwegs, empfiehlt es sich zusätzlich auf eine Debit- oder Kreditkarte von Visa oder Mastercard zu setzen. Diese sind durch die weltweite Akzeptanz und kalkulierbare Kosten ein idealer Reisebegleiter. Im CHECK24 Girokonto-Vergleich finden Sie viele Banken, bei denen Sie eine Debit-Kreditkarte kostenlos als Hauptkarte zu Ihrem Girokonto erhalten.
Die Gebühren, die bei der Verwendung von V Pay- und Maestro-Karten anfallen, variieren je nach Kartenherausgeber und Kreditinstitut. Folgende allgemeine Kosten können anfallen:
Manche Banken berechnen für die Ausgabe einer Girocard mit VPay- oder Maestro-Funktion eine Gebühr. Die Kosten für die Girocard zahlen Sie dann monatlich oder jährlich.
Im Ausland fallen für das Bezahlen oder Geldabheben mit der Girocard Fremdwährungsgebühren an. Diese Gebühren werden in der Regel von Ihrer Bank oder dem Kartenherausgeber erhoben und können einen Teil des Wechselkurses betragen, der beim Kauf oder bei der Abhebung von Geld im Ausland verwendet wird.
Handelt es sich um einen Geldautomaten der eigenen Bank oder der Banken-Gruppe, fallen bei den meisten Anbietern keine Gebühren an. Verwenden Sie Ihre V Pay- oder Maestro-Karte an einem fremden Geldautomaten zahlen Sie in der Regel eine Gebühr. Diese wird vom Geldautomatenbetreiber erhoben und hängt von der Art des Geldautomaten ab, an dem Sie Geld abheben.
Viele Banken geben eine kostenlose Girocard zum Girokonto aus. Im CHECK24 Girokonto-Vergleich erfahren Sie, welches Bezahlsystem von den verschiedenen Banken verwendet wird und erhalten einen Überblick über die Kosten, welche bei Verwendung der gewählten Karte entstehen.
Die Girocard mit dem Co-Badge von Maestro oder V Pay ist häufig auch mit der NFC-Technologie (Near Field Communication) ausgestattet. Zum kontaktlosen Bezahlen halten Sie Ihre V-Pay- oder Maestro-Karte mit einem Abstand von wenigen Zentimetern an das Bezahlterminal. Ein Signalton bestätigt den erfolgreichen Datenaustausch zwischen Ihrer Karte und dem Lesegerät.Zahlungen über 50 Euro müssen Sie durch Eingabe Ihrer persönlichen Geheimzahl (PIN) bestätigen – darunter funktioniert die kontaktlose Zahlung in der Regel immer ohne PIN.
Eine Alternative zur Maestro- oder V-Pay-Girocard ist eine Debit-Kreditkarte von Mastercard oder Visa. Genau wie bei der Girocard werden alle Beträge unmittelbar vom Girokonto abgebucht. Viele Direktbanken geben statt einer Girocard eine kostenlose Visa Debit oder Debit Mastercard als Hauptkarte zu ihrem Girokonto aus. Eine Maestro- oder V-Pay-Girocard muss meist extra beantragt werden und ist dann gebührenpflichtig. Im Gegensatz zur Girocard können Sie bundesweit an allen Geldautomaten mit dem Visa- oder Mastercard-Logo kostenlos Bargeld abheben. Auch im Ausland ist die Akzeptanz einer Debitkarte deutlich höher. Für Zahlungen mit der Debit-Kreditkarte fallen bei den meisten Banken keine Fremdwährungsgebühren im Ausland an. Mit einer Debitkarte von Mastercard oder Visa können Sie problemlos online bezahlen. Mit einer Girocard funktioniert das in der Regel nicht. Auch „Mobile Payment“ übers Smartphone ist in den meisten Fällen nur mit einer Debit-Kreditkarte möglich.