EURIBOR
Der EURIBOR (kurz für: European Interbank Offered Rate) ist der Referenzzinssatz für Termingelder im Interbankengeschäft, also für Kredite, die sich die Geschäftsbanken im Euroraum untereinander gewähren. Die Laufzeiten dieser Kredite liegen bei mindestens einer Woche und höchstens einem Jahr. Für Darlehen, die von einem Tag auf den anderen gewährt werden, gilt der Referenzzinssatz EONIA (Euro Overnight Index Average). Der EURIBOR wird werktäglich veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Der EURIBOR gilt als der wichtigste Referenzzinssatz bei laufenden Krediten in Euro. Mit Einführung des Euro ersetzte dieser Zinssatz in Deutschland den FIBOR (Frankfurt Interbank Offered Rate) als Referenzzinssatz bei Krediten und Anlagezinssätzen. Insgesamt werden werktäglich acht Referenzzinssätze für die Laufzeiten von einer Woche, zwei Wochen, einem Monat, zwei, drei, sechs, neun und zwölf Monaten veröffentlicht.
Um den EURIBOR zu errechnen, melden derzeit täglich 24 Panel-Banken Angebotssätze an die neuseeländische Firma Global Rate Set Systems (Stand: 2015). Diese ermittelt die Durchschnittswerte. Der EURIBOR gilt als wichtige Bezugsgröße, um Zinsentwicklungen besser beurteilen zu können und dient der Wirtschaft als Orientierung.
Für Verbraucher ist der EURIBOR insbesondere dann von Bedeutung, wenn sie sich bei ihrer Baufinanzierung für ein variabel verzinstes Darlehen entscheiden. Bei einem solchen Immobilienkredit werden die Zinsen alle drei bis sechs Monate an den aktuellen Zinsmarkt angepasst. Die Darlehenszinsen orientieren sich in diesem Fall am EURIBOR: Sinkt der Referenzzinssatz, wird das Darlehen bei der nächsten Zinsanpassung günstiger. Steigt der EURIBOR jedoch, müssen Darlehensnehmer mehr für ihre Baufinanzierung bezahlen.
Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.