Kreditkarten gehören mehr und mehr zum täglichen Leben dazu. Gut wenn es Unternehmen gibt, die nicht nur ein bargeldloses Zahlungsmittel herausgeben, sondern Produkte anbieten, die neben der Zahlungsfunktion auch ein breites Spektrum an Sonderleistungen und Versicherungen anbieten - so wie American Express. Das US-amerikanische Unternehmen, das auch unter der Kurzform Amex bekannt ist, ist ein weltweiter Anbieter von Finanz- und Reisedienstleistungen. Zum Portfolio des in New York City ansässigen Kartenanbieters gehören neben Kreditkarten auch Reiseschecks, Versicherungen sowie Bank- und Investmentdienstleistungen.
Zu den günstigsten Karten gehört die Blue Card von Amex - sie ist die Karte für Einsteiger und ist im ersten Jahr kostenlos. Am anderen Ende steht die Centurion Card, die American Express nur an ausgewählte Kunden vergibt. Allerdings genießen die Kreditkarten von American Express im europäischen Einzelhandel keine so hohe Akzeptanz wie die anderen beiden Branchenriesen Mastercard- oder VISA.
Das besondere an American Express ist die breitgefächerte Produktpalette: Kunden des Kreditkartenanbieters freuen sich über einen globalen Hilfsdienst, umfangreiche Versicherungsleistungen, einen Reise-Buchungs-Service und einer weltweiten Ersatzkartenausstellung - eine neue Karte wird in der Regel innerhalb von 24 Stunden ausgestellt.
Welche Kreditkarte am ehesten den eigenen Wünschen entspricht und wie der Leistungsumfang gegenüber Produkten anderen Anbietern dasteht, können Verbraucher im Kreditkarten-Vergleich von CHECK24 einsehen.
Wer auf der Suche nach dem geschichtsträchtigsten Kreditkartenunternehmen ist, wird früher oder später auf American Express stoßen. Der Anbieter kann mit Abstand auf die längste Firmengeschichte zurückblicken. Während Unternehmen wie VISA oder Mastercard erst im 20. Jahrhundert gegründet wurden, begann die Geschichte von Amex bereits 1850 - damals war es jedoch noch als Eilzustelldienst tätig. Die US-amerikanischen Unternehmer und Gründerväter von American Express, Henry Wells, William George Fargo und John Butterfield, hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine Finanzdienstleistungen ins Sortiment aufgenommen. Doch Amex entwickelte sich stetig weiter und nahm 40 Jahre nach der Gründung die ersten Reiseschecks in das Portfolio auf. Erst im Jahr 1958 wurde die erste Kreditkarte herausgegeben.
Mit der Übernahme des neuen Geschäftsfelds wuchs auch stetig der Gewinn von American Express. So erwirtschaftete Amex 1986 zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Überschuss in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar. Im Jahr 2008 wurde der Konzern von dem Marktforschungsinstitut Millward Brown zur wertvollsten Kreditkarten-Marke der Welt ernannt - im Gesamtranking schaffte es American Express auf Platz 20 der wertvollsten Marken. Zwei Jahre darauf kaufte Amex das bekannte Bonuspunkteprogramm "PAYBACK" vom Münchener Unternehmen Loyalty Partner auf.
Anders als Konkurrenzunternehmen wie VISA oder Mastercard, die ihre Karten über Partnerbanken vertreiben, gibt American Express die Kreditkarten selbst heraus. Daher wurde das Unternehmen schwer von der Finanzkrise getroffen - im Zuge der Krise platzten viele Kredite, die Amex in den eigenen Büchern stehen hatte. Das Risiko des Branchenführers VISA und der Nummer zwei Mastercard tragen hingegen die Banken, die die Karten herausgeben.
Um den Kapitalzugang zu erleichtern, ließ sich der Konzern 2010 in einem Eilverfahren zu einer Geschäftsbank umwandeln. American Express kann sich somit dauerhaft günstig über die US-amerikanische Notenbank Fed refinanzieren.
American Express hat einige Sicherheitsvorkehrungen, um Verbraucher vor kriminellen Übergriffen zu schützen. Das Unternehmen verfügt etwa über ein Frühwarnsystem, das bei betrugsverdächtigen Transaktionen aktiv wird und die zuständigen Mitarbeiter darüber informiert. So können Problemsituationen aufgeklärt und mögliche Folgeschäden vorgebeugt werden. American Express kann dann zu verschiedenen Sofortmaßnahmen greifen, wie zum Beispiel eine kurzfristige Gutschrift des betreffenden Betrags auf das Konto des Kunden veranlassen. Zudem erhält er eine Ersatzkarte, die über eine neue Kartennummer verfügt.
Kundenkonten werden bei American Express mit dem firmeneigenen Sicherheitssystem überwacht. Sobald Abweichungen bei Transaktionen auftreten, reagiert das System und Amex setzt sich unverzüglich mit dem Betroffenen in Verbindung. Mittels Sicherheitsfragen muss anschließend der rechtmäßige Einsatz der Kreditkarte bestätigt werden - so kann ein Missbrauch bereits beim Händler verhindert werden.
Wird die Kreditkarte im Ausland gestohlen oder geht sie verloren, setzen sich Kunden telefonisch mit American Express in Verbindung- innerhalb von 24 Stunden wird eine Notfall-Ersatzkarte geliefert. Auch bei Verlust des Gepäcks oder des Passes lässt American Express seine Kunden nicht im Regen stehen: Wenn der Kunde seine Geldbörse verliert, hilft Amex mit einem Hotel-Check-In weiter, bei Bedarf wird auch ein Notfall-Bargeld-Vorschuss geleistet. Wer sein Gepäck verliert, bekommt Hilfe vom Global-Assist-Service von American Express - er hilft, die vermissten Stücke zu finden. Auch ein Anwalt, ein Dolmetscher oder ein englischsprachiger Arzt kann darüber ausfindig gemacht werden. Selbst verschreibungspflichtige Medikamente können auf diesem Weg beschafft oder dringende Nachrichten weitergeleitet werden.
Mehrere American Express Kreditkarten bieten darüber hinaus einen Einkaufsschutz: Produkte, die mit der Karte gezahlt wurden, sind 90 Tage lang gegen Diebstahl oder unbeabsichtigte Beschädigungen geschützt. Zusätzlich profitieren Kunden mit einigen Karten von einer verlängerten Rückgabefrist - bis 90 Tage nach der vom Händler gewährten Rückgabefrist können die Waren zurückgegeben werden.
Von American Express erhalten Verbraucher nicht nur eine Kreditkarte -spezielle Wünsche und Bedürfnisse der einzelnen Kunden werden mit den Produkten ebenfalls abgedeckt. Je nach Zielgruppe unterschieden sich die Karten daher in ihren Serviceleistungen und dem Versicherungsumfang. Ob Privat- oder Geschäftskunde - Amex bietet für beide Zielgruppen Zahlungslösungen an. Die größte Vielfalt bietet der Privatkundenbereich: Mit der American Express Card profitiert der Besitzer unter anderem vom Bonuspunktesystem, einer weltweiten Verkehrsmittel-Unfallversicherung, einer Einkaufsversicherung bei Diebstahl sowie Schutz bei Verspätungen von Flügen und Gepäckstücken, Gepäckverlust und verpassten Anschlussflügen. Die Zusatzkarte ist gratis.
Über einen größeren Leistungsumfang verfügen Spezialkarten wie die Gold Card. Mit der Kreditkarte profitieren Verbraucher von zusätzlichen Leistungen im Bereich Reisen und Versicherungen. Bei der Platinum Card kommen die Kartenbesitzer beispielsweise in den Genuss exklusiver Tickets und Events aus verschiedenen Bereichen. Weitere Versicherungen sind inbegriffen. Für die Blue Card wird die niedrigste Jahresgebühr fällig. Ihr Leistungsumfang ist demnach nicht so umfangreich - Versicherungen sind kein Bestandteil. Für einen ausgewählten Kundenstamm hält Amercian Express zudem die Centurion Card bereit - um sie zu erhalten, müssen Besitzer einer American Express Karte über Jahre hinweg einen sehr hohen sechststelligen Umsatz erzeugen.
Zusätzlich geht American Express Kooperationen mit Unternehmen ein. Gemeinsam geben sie Kreditkarten aus, die Vorteile für ausgewählte Interessensbereiche versprechen. So richtet sich die PAYBACK American Express Karte in erster Linie an Verbraucher, die beim Einkaufen zusätzliche Punkte sammeln und von Prämien profitieren wollen. Angebote rund ums Reisen, Restaurants, Shopping und anderen Bereichen sind ebenfalls inbegriffen. Auch BMW gehört zu den Partnern des Kreditkartenanbieters. Gemeinsam geben sie die BMW Premium Card Carbon, die BMW Premium Card Gold und die BMW Premium Card Silber heraus. Weiterhin gehören die Sixt Card, die Sixt Gold Card und die Mini Excitement Card zum Portfolio von Amex.
Amex hat mit Membership Rewards ein eigenes Bonusprogramm für seine Kunden entwickelt. Kreditkartenbesitzern werden bei jedem Einkauf mit der Karte Punkte gutgeschrieben. Für Inhaber der Gold Card, der Platinum Card und der Centurion Card ist die Teilnahme an dem Programm kostenlos. Für die klassische American Express Card und die Blue Card wird dagegen eine jährliche Gebühr fällig. Für jeden umgesetzten Euro schreibt Amex einen Bonuspunkt gut. Einen zeitlichen Rahmen, in dem die Punkte eingelöst werden müssen, gibt es nicht - demnach können die Punkte auch nicht verfallen.
Die Bonuspunkte können Kunden für verschiedene Prämien einlösen. Dabei kann aus einer Vielzahl an Beigaben wie Konzertkarten, Elektronikartikel, Reisen oder Helikopterflüge gewählt werden. Reichen die gesammelten Punkte nicht aus, kann das gewünschte Produkt auch gegen einen Aufpreis erworben werden. Der Kreditkartenanbieter bietet zudem Bonuspunkte für die Anwerbung von Freunden an. Die Punkte werden zwei Monate nach Ausstellung der Karte für den Freund oder Bekannten gutgeschrieben.
American Express ist nicht nur ein Kreditkartenanbieter - selbst Reisen, ob geschäftlich oder privat, und Versicherungen werden von dem Unternehmen vermittelt. Das Unternehmen kooperiert mit zahlreichen Versicherungen und anderen Spezialisten. Im Reisebereich können Kunden mit ihrer Karte zahlen oder ihre gesammelten Bonuspunkte einlösen. Zudem profitieren sie von vielen Vergünstigungen. Zusätzlich werden Reise-Versicherungen wie zum Beispiel der Reiserücktrittsschutz oder die Reisegepäckversicherung sowie Travelers Cheques angeboten.
Das Versicherungsportfolio von American Express ist ebenfalls umfangreich: Die Bereiche Gesundheit und Vorsorge (u.a. Zahnersatz, Seniorenschutz, Familienschutz), Reise und Lifestyle (u.a. Reiseversicherung, Versicherung für Sportler), Rechtsschutz sowie Studium (u.a. Studenten-Auslandsschutz) werden mit den Produkten abgedeckt.