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Dirk Hilmer, CHECK24-Experte für Zahnzusatzversicherungen
Artikel zuletzt überarbeitet am 18.01.2024
Die obere äußere Schicht der Zähne besteht aus hartem und schmerzunempfindlichem Zahnschmelz. Dieser schützt das Zahninnere vor Kälte, Wärme, Säuren und anderen Reizungen. Unter dem Zahnschmelz liegt das Dentin, auch Zahnbein genannt. Dort befinden sich feine Dentinkanälchen, durch die Nerven und Blutgefäße verlaufen. Das Dentin umgibt wiederum die Zahnhöhle, welche die Zahnpulpa enthält. Bei der Zahnpulpa handelt es sich um ein Bindegewebe, das stark durchblutet und mit Nervenfasern durchzogen ist. Durch unterschiedliche Ursachen können die Nerven im Dentin und in der Zahnpulpa gereizt werden, was als Zahnschmerz zu spüren ist. Darüber hinaus kann der Grund für die Schmerzen auch in Strukturen des Zahnhalteapparates und des Kiefers oder sogar außerhalb des Zahnbereiches liegen.
Die Quelle des Zahnschmerzes kann ganz woanders liegen
Meistens sind Zahnschmerzen auf ein Problem der Zahngesundheit zurückzuführen. Jedoch können manchmal auch andere Erkrankungen wie eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine Mittelohrentzündung oder sogar ein Herzinfarkt hinter den Schmerzen stecken. Vernachlässigen Sie daher keinesfalls weitere Symptome in anderen Körperregionen, wenn Sie unter Zahnschmerzen leiden.
Verschiedenste Ursachen können Zahnschmerzen auslösen, die sich in unterschiedlicher Weise und Stärke äußern können. Was man gemeinhin unter Zahnschmerzen versteht, beruht auf einer Entzündung der Zahnpulpa. Diese Art von Zahnschmerz empfinden Betroffene häufig als sehr stark, dumpf sowie tief und lässt sich nicht unbedingt einem einzelnen Zahn direkt zuordnen. Die Entzündung entsteht beispielsweise als Reaktion auf eine Infektion mit Karies-Bakterien. Sie kann sich auch weiter ausbreiten und die Spitze der Zahnwurzel sowie den Kieferknochen befallen. Dann besteht die Gefahr, dass der Zahn abstirbt. Zudem können Verletzungen und beschädigte Füllungen, Kronen oder anderer Zahnersatz zu Schmerzen von unterschiedlicher Stärke führen.
Achtung bei plötzlicher Schmerzlosigkeit!
Wenn ein Zahn durch eine Wurzelentzündung abstirbt, liegt eine Schädigung des Zahnnervs vor. Dieser kann keine Schmerzsignale mehr weiterleiten, wodurch der Zahnschmerz nicht mehr zu spüren ist. In dem Fall gilt es, den Kiefer und angrenzende Zähne durch eine zügige zahnärztliche Behandlung vor weiteren Schäden zu schützen.
Zahnschmerzen durch Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleisches oder des Kiefers:
Andere Erkrankungen als Ursache von Zahnschmerzen:
Bei Schmerzen des Zahnhalteapparates ist ebenfalls meist eine bakterielle Infektion die Ursache. Dadurch entzünden sich Strukturen des Zahnhalteapparates, zudem oft das Zahnfleisch und der Kieferknochen an der entsprechenden Stelle. Es liegt dann eine Parodontitis vor. Durch die entzündlichen Prozesse kann sich dort auch ein schmerzhafter Abszess bilden. Derartige Zahnschmerzen fühlen sich anders an als Schmerzen, die von der Zahnpulpa ausgehen.
Entzündungsbedingte Schmerzen des Zahnhalteapparates beschreiben Betroffene häufig als dumpf, ziehend oder pochend, wobei sie die schmerzende Stelle gut lokalisieren können. Die Stärke des Schmerzes kann sehr unterschiedlich ausfallen. Darüber hinaus gibt es spezielle Erkrankungen des Zahnhalteapparates, die Schmerzen verursachen. Das ist beispielsweise die hierzulande nur selten vorkommende nekrotisierende ulzerierende Parodontitis.
Zahnspange als Ursache für Schmerzen des Zahnhalteapparates
Eine Ursache für Schmerzen des Zahnhalteapparates können Maßnahmen zur Behandlung einer Zahnfehlstellung wie etwa eine Zahnspange sein. Diese sind jedoch in der Regel eher leicht und nur vorübergehend.
Eine andere Form von Zahnschmerzen entsteht durch eine Überempfindlichkeit des Dentins infolge eines Verlustes der Zahnschmelzschicht. Säureeinwirkungen oder mechanische Vorgänge wie etwa beim Zähneknirschen können den Verlust verursachen. Ebenso können einige Operationen eine höhere Schmerzempfindlichkeit der Zähne hervorrufen. Des Weiteren können Risse im Zahnschmelz oder Dentin zu einer schmerzhaften Reizung führen.
Bei einigen Menschen treten Zahnschmerzen beim Fliegen oder Tauchen auf. Die Ursache dafür ist die Veränderung des atmosphärischen Drucks. Diese Druckveränderung löst Schmerzen in der Zahnpulpa aus, ohne dass eine Entzündung vorliegt.
Bei manchen als Zahnschmerzen beschriebenen Symptomen handelt es sich genaugenommen um Schmerzen im Kiefer. Diese Knochenschmerzen können aufgrund einer Entzündung im Knochen, durch zahnärztliche Behandlungen oder beim ungewöhnlich komplizierten Durchbruch eines Zahnes auftreten. Letzteres kann etwa beim Durchbruch der Weisheitszähne vorkommen, wenn zu wenig Platz vorhanden ist. Besonders schmerzhaft ist dies, wenn dabei durch eine mangelnde Mundhygiene zusätzlich noch Entzündungen entstehen.
Auch zahnärztliche Behandlungen können zu Entzündungen im Zahnbereich führen. Beispielsweise kann es bei einer Wurzelkanalbehandlung zu einer Überstopfung des Wurzelkanals mit Füllmaterial kommen, was schließlich eine Entzündung und somit Zahnschmerzen verursacht. Ebenso können manche Materialien Entzündungen bewirken, mit denen Zahnärzte defekte Zähne aufbereiten. Das kann vor allem dann geschehen, wenn die Dentinschicht sehr dünn ist und die Materialien ungewollt mit der Zahnpulpa in Berührung kommen. Darüber hinaus kann eine während der Behandlung entstehende Reizung der Zahnpulpa Zahnschmerzen auslösen, die sich erst ein paar Tage nach dem Zahnarztbesuch bemerkbar machen.
Verschiedene Erkrankungen können sich durch Zahnschmerzen äußern, obwohl die Schmerzquelle ganz woanders sitzt. Die Schmerzen werden dann aus einer anderen Körperregion wie zum Beispiel aus Nasennebenhöhlen, Nacken oder Herz in die Zähne übertragen. Ebenso können verletzungsbedingte Fehlfunktionen von Nerven, eine Migräne oder Tumore zu Zahnschmerzen führen. Oft treten gleichzeitig andere Symptome auf, die Aufschluss über die eigentlich zugrunde liegende Erkrankung geben. So können etwa bei einem Herzinfarkt Zahnschmerzen die typischen Symptome wie Schmerzen in der Brust und im Arm lediglich begleiten, sodass schnell der richtige Verdacht eines Herzinfarktes aufkommt. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Manchmal gehen die Betroffenen zunächst in der Annahme zum Zahnarzt, eine Zahnerkrankung zu haben.
Dass die Schmerzquelle nicht im Zahnbereich liegt, kann der Zahnarzt anhand folgender Anzeichen feststellen:
So vielfältig die Ursachen von Zahnschmerzen sind, so vielfältig sind auch deren Behandlungsmöglichkeiten. Letztlich richtet sich die Therapie nach der Ursache der Schmerzen. In jedem Fall gehört die Behandlung aber in die Hand eines Arztes. Hausmittel können höchstens eine kurzzeitige Linderung der Schmerzen verschaffen, jedoch nicht die Ursache beseitigen. Bei Zahnschmerzen mit einer „dicken Backe“ können Sie bis zum Zahnarzttermin die betroffene Stelle von außen kühlen und eine antibakterielle Mundspülung verwenden.
Wann zum Arzt?
Suchen Sie bei Zahnschmerzen möglichst immer einen Arzt auf. Die Art und Stärke des Zahnschmerzes entscheidet lediglich darüber, wie schnell eine Behandlung erforderlich ist. Je nach Ursache des Schmerzes drohen ohne Behandlung Zahnverlust oder Knochenabbau.