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Zahnfleischbluten

Die häufigste Ursache von Zahnfleischbluten ist eine Zahnfleischentzündung. Andere Ursachen und Risikofaktoren können aber auch eine Rolle spielen. Erfahren Sie, was Sie bei Zahnfleischbluten beachten und unternehmen sollten.

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Dirk Hilmer, CHECK24-Experte für Zahnzusatzversicherungen

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Dirk Hilmer, CHECK24-Experte für Zahnzusatz­versicherungen

Artikel zuletzt überarbeitet am 05.01.2024

  1. Zahnfleischbluten bei einer Zahnfleischentzündung
  2. Hausmittel zur Behandlung
  3. Zahnfleischbluten bei Parodontitis
  4. Weitere Zahnerkrankungen als Ursache
  5. Andere Erkrankungen in Zusammenhang mit Zahnfleischbluten
  6. Hormone und Lebensstil
  7. Behandlung von Zahnfleischbluten
  8. Zahnfleischbluten vorbeugen


Zahnfleischbluten tritt meistens als Folge einer Entzündung des Zahnfleisches oder des Zahnhalteapparates auf. Oft ist das Bluten beim Zähneputzen das einzige Symptom, das den Betroffenen bei einer solchen Entzündung auffällt. Es kann aber auch Ausdruck einer anderen Erkrankung oder Mangelerscheinung sein.

Zahnfleischbluten bei einer Zahnfleischentzündung

Eine Zahnfleischentzündung entsteht in den meisten Fällen als Reaktion des Immunsystems auf bakteriellen Zahnbelag im Bereich zwischen Zahnhals und Zahnfleisch. Sie deutet also auf eine mangelhafte Mundhygiene hin. Die Immunreaktion bewirkt je nach Ausmaß der Entzündung, dass das Zahnfleisch stärker durchblutet wird und anschwillt. Vor allem bei Berührung mit der Zahnbürste oder der Zahnseide kann das entzündete Zahnfleisch anfangen zu bluten.

Verbesserte Mundhygiene gegen Zahnfleischbluten

Durch eine verbesserte Zahnreinigung lässt sich eine Zahnfleischentzündung oftmals innerhalb weniger Tage beseitigen. Wenn es allerdings weiterhin zu Zahnfleischblutungen kommt, waren die Maßnahmen nicht erfolgreich. Die Entzündung ist dann immer noch vorhanden. 

Hausmittel zur Behandlung

Tasse TeeErgänzend zu einer sorgfältigen Mundhygiene können Sie Hausmittel ausprobieren, um ein Zahnfleischbluten zu lindern. Dazu eignen sich beispielsweise Kamillen- oder Thymiantee, den Sie als pflanzliches Mundwasser verwenden können oder beim Trinken einfach länger im Mund behalten.

Wenn Sie eine entzündete Stelle entdecken, können Sie darauf auch etwas naturbelassenen Honig auftragen. Honig enthält antibakterielle und antioxidative Inhaltsstoffe, die Zahnfleischentzündungen und damit ein Zahnfleischbluten abschwächen können. Sie sollten Hausmittel jedoch nur über einen kurzen Zeitraum und als Ergänzung einer gründlichen Zahnreinigung anwenden. Bleiben die Beschwerden über mehrere Tage bestehen, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen. Bei starkem Zahnfleischbluten, Schmerzen oder weiteren Symptomen sollten Sie nicht auf Hausmittel vertrauen, sondern möglichst zeitnah zum Arzt gehen.

Zahnfleischbluten bei Parodontitis

Eine unbehandelte Zahnfleischentzündung kann sich zu einer Parodontitis entwickeln. Bei einer Parodontitis handelt es sich um eine Entzündung des Zahnhalteapparates, die letztlich zum Zahnverlust und Knochenabbau führen kann.

Zahnfleischbluten ist ein Symptom einer Parodontitis. Je nach Fortschritt der Parodontitis ist für einen selbst kaum zu erkennen, ob nur eine Zahnfleischentzündung vorliegt oder sich schon eine Parodontitis gebildet hat. Ein Zahnarzt kann das Ausmaß hingegen genau erfassen und durch eine Behandlung Schlimmeres verhindern.

Weitere Zahnerkrankungen als Ursache

Seltenere Zahnerkrankungen können ebenfalls Zahnfleischbluten verursachen. Dazu gehören etwa eine nekrotisierende ulzerierende Gingivitis (NUG) oder nekrotisierende ulzerierende Parodontitis (NUP). Beides sind plötzlich auftretende und schwer verlaufende Entzündungen des Zahnfleisches (NUG) oder Zahnhalteapparates (NUP), die durch ein geschwächtes Immunsystems bei einer bakteriellen Infektion entstehen. Dabei stirbt Gewerbe ab und es bilden sich Geschwüre.

Risikofaktoren für Gingivitis oder Parodontitis

Stress, Rauchen, Fehlernährung, eine Immunsuppression (unterdrücktes Immunsystem) oder HIV-Infektion begünstigen die Entstehung von Parodontalerkrankungen mit schwerem Verlauf.

Andere Erkrankungen in Zusammenhang mit Zahnfleischbluten

Verschiedene Erkrankungen stehen auf unterschiedliche Weise in Verbindung mit Zahnfleischbluten. So können Diabetes, Skorbut (Vitamin-C-Mangel), Leukämie und Trisomie 21 die Entstehung einer Zahnfleischentzündung mit Zahnfleischblutungen begünstigen.

Auch bei einer krankhaft erhöhten Blutungsneigung wie etwa beim von-Willebrand-Syndrom tritt Zahnfleischbluten gehäuft auf. Andere Erkrankungen beeinflussen die Entstehung von Zahnfleischblutungen nicht direkt, jedoch die zur Behandlung eingesetzten Medikamente. Dazu zählen Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck, Epilepsie oder Erkrankungen, bei denen medikamentös Funktionen des Immunsystems unterdrückt werden.

Andererseits kann Zahnfleischbluten eine Warnung sein, ein besonderes Augenmerk auf bestimmte Krankheiten zu legen. Ist eine Parodontitis für das Zahnfleischbluten verantwortlich, kann diese eine bestehende Diabeteserkrankung verschlechtern oder die Einstellung des Blutzuckerspiegels erschweren. Außerdem ist das Risiko beispielsweise für Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen erhöht.

Hormone und Lebensstil

Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft, Menstruation, Pubertät oder Wechseljahre können entzündungsbedingtes Zahnfleischbluten ebenfalls fördern. Auf Zahnfleischbluten zu achten, ist insbesondere für Schwangere wichtig. Denn zu Zahnfleischbluten führende Zahnerkrankungen erhöhen das Risiko, dass während der Schwangerschaft Komplikationen auftreten. Des Weiteren können Stress, übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen ein Zahnfleischbluten begünstigen.

Ursachen und Risikofaktoren für Zahnfleischbluten im Überblick:

  • Zahnfleischentzündung
  • Parodontitis
  • nekrotisierende ulzerierende Gingivitis (NUG)
  • nekrotisierende ulzerierende Parodontitis (NUP)
  • Skorbut (Vitamin-C-Mangel)
  • Diabetes
  • Leukämie
  • Trisomie 21 (Downsyndrom)
  • krankhaft erhöte Blutneigung
  • Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck oder Epilepsie
  • Immunsuppressiva (z.B. nach einer Transplantation)
  • hormonelle Veränderung (z.B. Schwangerschaft oder Pubertät)
  • hormonelle Verhütung
  • ungesunde Ernährung mit hohem Zuckeranteil
  • Stress
  • Rauchen
  • Alkohol 

Behandlung von Zahnfleischbluten

Der Zahnarzt sieht sich jeden Zahn und das umgebene Zahnfleisch ganz genau an. Symptome einer Entzündung wie eine Rötung oder Schwellung des Zahnfleisches fallen ihm schnell auf. Zusätzlich nutzt er eine Sonde, um vor allem an auffälligen Stellen den Zustand des Zahnfleisches und Zahnhalteapparates zu überprüfen.

Bei dieser Sondierung können Blutungen auftreten, wenn eine Entzündung vorliegt. Das hilft dem Zahnarzt dabei, eine eindeutige Diagnose zu stellen und das Ausmaß der Zahnerkrankung festzulegen. Möglicherweise fertigt er zusätzlich ein Röntgenbild an. Auf die Diagnose abgestimmt beginnt er mit der entsprechenden Behandlung.

Ist die Ursache des Zahnfleischblutens eine einfache Zahnfleischentzündung, reinigt der Zahnarzt die Zähne und ermutigt den Patienten zu einer sorgfältigeren Mundhygiene im Alltag. Die Behandlung einer Parodontitis oder einer anderen schwerwiegenden Zahnerkrankung erfordert oft auch mehrere Zahnarzttermine und weitere Maßnahmen.

Zahnfleischbluten vorbeugen

Eine regelmäßige sorgfältige Reinigung aller Zahnbereiche ist die wichtigste Grundlage, um Zahnfleischbluten vorzubeugen. Bei einem empfindlichen Zahnfleisch empfiehlt sich eine Zahnbürste mit weichen Borsten. Für die Reinigung der Zahnzwischenräume eignen sich Zahnseide oder Interdentalbürsten.

Zusätzlich kann die Verwendung einer Mundspülung sinnvoll sein, um das Zahnfleisch zu schützen. Darüber hinaus sollten Sie ein- bis zweimal im Jahr zum Zahnarzt gehen, damit Schwachstellen der Mundhygiene frühzeitig auffallen. So kann der Zahnarzt diese rechtzeitig beheben, bevor es zu Zahnfleischbluten kommt.

Achten Sie auf Ihren Lebensstil!

Zur Vorbeugung von Zahnfleischbluten sollte der Zuckerkonsum möglichst eingeschränkt sein, da Zucker die Bildung von Zahnbelag und somit Zahnerkrankungen fördert. Eine gesunde Ernährung, wenig Stress und der Verzicht auf Zigaretten sowie übermäßigen Alkohol können ebenso zu einer verbesserten Zahngesundheit beitragen.

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