Es gibt zwei verschiedene Arten von Solaranlagen: Photovoltaik und Solarthermie. Photovoltaikanlagen dienen der Stromerzeugung. Solarthermieanlagen werden zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung eingesetzt. In Solarthermieanlagen werden Sonnenkollektoren auf dem Dach installiert. Die Wärme der Sonne wird auf eine Trägerflüssigkeit übertragen, anschließend wird sie gespeichert und kann im Haus genutzt werden. Bei einem Kombispeicher kann die Wärme nicht nur zum Duschen und Baden genutzt werden, sondern auch zum Heizen. So heizt man klimafreundlich und kann gleichzeitig Heizkosten sparen. Die Dachfläche sollte idealerweise südlich ausgerichtet sein und sich um 50 Grad neigen. Das Dach sollte nicht von Bäumen oder anderen Häusern verschattet sein.
Mittlerweile werden Solarthermieanlagen als Komplettpakete angeboten. Hier sind bereits alle Bauteile und weitere Komponenten wie etwa Kollektoren, Speicher, Regelungssysteme und Solarflüssigkeit vorhanden. Die Preise für diese Komplettsysteme bewegen sich zwischen 3.000 und 6.000 Euro. Bei Montage und Inbetriebnahme der Solarthermieanlage muss noch mit zusätzlichen Kosten gerechnet werden. Da die Solarpumpe elektrisch betrieben wird, ergeben sich zudem laufende Stromkosten. Die Anlagen können üblicherweise bis zu 25 Jahre betrieben werden. Durch die Installation eines Kombispeichers und einer größeren Kollektorfläche kann die Solarenergie auch zum Heizen genutzt werden. Da im Winter die meiste Heizenergie benötigt wird und gleichzeitig selten die Sonne scheint, kann eine Solarthermieanlage nie den gesamten Heizungsbedarf decken, aber andere Heizmethoden unterstützen.
Kosten für eine Solarthermieanlage | |
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Sonnenkollektoren (15 m²) | 3.500 - 4.500 Euro |
Kombispeicher (Volumen: 1.000 l) |
2.000 Euro |
Installationskosten | 2.000 Euro |
Gesamtkosten | 7.500 - 8.500 Euro |
Heizkosten Ersparnis | 550 - 750 Euro |
Eine Solarthermieanlage lohnt sich nach etwa 14 Jahren, denn nach dieser Zeit haben sich die Anschaffungskosten amortisiert. Mit einer Solarthermieanlage können Sie Ihre Strom-und Heizkosten um 150 bis 250 Euro jährlich senken. Eine Solarthermieanlage ist eine lohnende Anschaffung, da sie effizient und klimafreundlich heizt und für Warmwasser sorgt.
Solarthermieanlagen sind sehr effizient. So genügt zur Warmwasserbereitung häufig schon eine kleine Kollektorfläche von vier Quadratmetern, damit eine vierköpfige Familie über die Sommermonate duschen und baden kann. Wie groß eine Solarthermieanlage für Warmwasser sein soll, ist einfach zu berechnen, da der jährliche Warmwasserverbrauch im Gegensatz zum Heizenergiebedarf nahezu konstant ist. Die Berechnung erfolgt über den sogenannten solaren Deckungsgrad. Dieser gibt an, wie viel Prozent des Energiebedarfs zur Warmwasserbereitung jährlich durch Solarthermie gedeckt werden sollen. Üblicherweise wird mit etwa 60 Prozent gerechnet. Das reicht in der Regel für warmes Wasser in den Sommermonaten und senkt zusätzlich die Warmwasserkosten im Winter. Pro Person wird eine Kollektorfeldgröße von 1 bis 1,3 Quadratmeter veranschlagt.
Der Solarthermie-Speicher sollte pro Person 60 bis 80 Liter fassen, so steht auch an Tagen mit wenig Sonne genug Warmwasser zur Verfügung. Das Speichermedium ist das Wasser selbst, das heißt in einem Tank, der 300 bis 500 Liter fasst, wird das Wasser konstant warmgehalten. Damit es nicht zur Bildung von Bakterien wie etwa Legionellen kommt, sollte das Wasser entweder konstant 60 Grad Celsius heiß sein oder die Speicher sollten über eine automatische „Legionellenschaltung“ verfügen. Bei dieser Schaltung prüft ein Regler zu einer voreingestellten Tageszeit, ob die Wassertemperatur unter 60 Grad gefallen ist. Ist dies der Fall, wird eine thermische Desinfektion eingeleitet, sprich das Wasser wird auf über 60 Grad erhitzt.
Solarthermie lässt sich gut mit einer Wärmepumpe oder mit Gas- oder Pelletheizungen kombinieren. Somit lassen sich solarthermische Systeme sowohl in Altbauten als auch in Neubauten integrieren. Solarthermie kann vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) und von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden. Das BAFA fördert jedoch nur Anlagen, die gleichzeitig Warmwasser und Heizenergie zur Verfügung stellen. Für Systeme, die nur der Warmwasserbereitung dienen, können Hausbesitzer die Innovationsförderung in Anspruch nehmen. Die Höhe der Fördergelder hängt von der Größe der Kollektorflächen ab. Zusätzlich zu den BAFA-Förderungen können die KfW-Programme „Ökologisch Bauen“ und „CO2-Gebäudesanierungen“ in Anspruch genommen werden. Weitere Informationen zu Fördermöglichkeiten finden Sie in unserem Ratgeber Energieeffizient bauen und sanieren.
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Sara Hofmann CHECK24 Energieexpertin |