Bedingungen, Kfz-Steuer, Kosten & Versicherung
H-Kennzeichen für Oldtimer
aktualisiert am 01.03.2021
Ab wann gibt es ein H-Kennzeichen?
H-Kennzeichen erhalten Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind und damit den Status als Oldtimer beziehungsweise historisches Fahrzeug bekommen können.
Dafür ist ein entsprechendes Gutachten nach § 23 StVZO von einem anerkannten Gutachter (unter anderem TÜV und DEKRA) vorzulegen.
Erstzulassung
Gerechnet wird ab dem Datum der Erstzulassung. Das Baujahr ist unwichtig.
Wie hoch ist die Kfz-Steuer?
Die Kfz-Steuer wird für Oldtimer mit H-Kennzeichen pro Jahr pauschal berechnet.
Krafträder | Andere Fahrzeuge (Pkw) |
---|---|
46 € | 191 € |
Versicherung – welche ist sinnvoll?
Gesetzlich reicht eine normale Kfz-Haftpflichtversicherung aus.
Gerade bei Oldtimern empfiehlt sich aufgrund der Seltenheit und teurer Reparaturen im Schadensfall eine zusätzliche Teil- oder Vollkaskoversicherung.
Einige Gesellschaften haben spezielle Versicherungen für historische Fahrzeuge im Angebot. Eine Anbieterliste für Oldtimerversicherungen finden Sie hier.
Die Versicherungsbedingungen schreiben aber unter Umständen eine Reihe von Bedingungen vor, die Fahrzeug und Besitzer erfüllen müssen. Diese können sein:
- weiteres Alltagsfahrzeug vorhanden (Zweitwagenversicherung Oldtimer)
- Beschränkungen beim Fahrerkreis (zum Beispiel keine Fahranfänger)
- geringe Jahreskilometer (zum Beispiel maximal 5.000 Kilometer)
- Abstellort in abschließbarer Einzelgarage
- Wertgutachten
Was kosten H-Kennzeichen?
Vorgang | Kosten |
---|---|
Oldtimer-Gutachten |
80 € bis 200 € (abhängig vom Umfang) |
Hauptuntersuchung |
50 € bis 100 € (je nach Fahrzeugklasse) |
An-/Ummeldung | 28 € |
H-Kennzeichen |
20 € bis 40 € (zusätzlich 10,20 € bei Wunschkennzeichen) |
H-Kennzeichen – wie beantragen?
-
Mit dem Oldtimer-Gutachten und dem Kfz-Versicherungsnachweis (eVB-Nummer beziehungsweise Kfz-Versicherungspolice) gehen Sie zu Ihrer Kfz-Zulassungsstelle.
Folgende Papiere legen Sie dort zusätzlich vor:
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) und Teil II (Fahrzeugbrief)
- gültiger Bericht der letzten Hauptuntersuchung
- Kennzeichen (wenn das Fahrzeug zugelassen ist)
- SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer
- Ausweis/Reisepass mit Meldebestätigung
- gegebenenfalls Reservierungsbestätigung für das Wunschkennzeichen
Welche Vorteile gibt es?
H-Kennzeichen bringen Besitzern von Oldtimern einige Vorteile, unter anderem:
- pauschale Kfz-Steuer
- preiswerter Kfz-Versicherungsschutz
- fahren in Umweltzonen ohne Feinstaub-Plakette und Katalysator erlaubt
- kein Fahrverbot für Diesel (Stand 1.2021)
Antworten auf weitere Fragen
-
Gilt das H-Kennzeichen im Ausland?
-
Ja, H-Kennzeichen sind auch im Ausland gültig.
-
Gibt es Saisonkennzeichen für Oldtimer?
-
Ja, Sie können Ihren Oldtimer auch mit einem kombinierten H-Saisonkennzeichen fahren. Damit zahlen Sie noch weniger Kfz-Versicherung und Kfz-Steuer, da die Kosten nur anteilig für die Saison berechnet werden.
-
Was ist der Unterschied zum 07-Kennzeichen?
-
07-Kennzeichen sind spezielle Nummernschilder für Oldtimer-Sammlungen. Ein 07-Nummernschild kann für mehrere historische Fahrzeuge des Halters verwendet werden.
Um ein 07-Nummernschild zu bekommen, müssen Sie bei der Zulassungsstelle ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Alle damit bewegten historischen Fahrzeuge müssen zum Zeitpunkt der Kennzeichen-Zuteilung zudem:
- ein Oldtimer-Gutachten haben
- eine gültige Hauptuntersuchung (HU) haben
- versichert sein
In einem gesonderten Fahrzeugschein werden alle dem Kennzeichen zuzuordnenden Oldtimer mit der Fahrgestellnummer eingetragen.
Vorteile
- nur ein Fahrzeug wird besteuert, alle anderen sind steuerfrei
- regelmäßige HU entfällt
- freie Fahrt in Umweltzonen
- geltenden Zulassungsvorschriften müssen nicht erfüllt werden (etwa keine Blinkerpflicht)
Nachteile
- Nutzung nur für Probe-, Messe-, Rally- und Showfahrten
- Kennzeichen müssen umgesteckt werden
- Fahrtenbuchführung ist Pflicht