Montag - Freitag von 8:00 - 20:00 Uhr
Gerne kontaktieren Sie uns per E-Mail:
zahn@check24.de
Dieser Inhalt wird regelmäßig geprüft von:
Dirk Hilmer, CHECK24-Experte für Zahnzusatzversicherungen
Artikel zuletzt überarbeitet am 26.06.2024
Eine Wurzelbehandlung wird erst dann nötig, wenn bereits eine Entzündung des Zahns vorliegt. Gesunde Zähne haben normalerweise kein Risiko, Entzündungen zu entwickeln. Bei geschädigten Zähnen können allerdings Bakterien in das Zahninnere gelangen und Entzündungen auslösen. Das kann folgende Ursachen haben:
In den meisten Fällen löst eine Infektion des Zahnes starke Schmerzen aus, da die Gefäße im Zahnmark anschwellen und auf den Nerv drücken. In extremen Fällen kann der Nerv sogar absterben.
Weitere mögliche Symptome für einen entzündeten Zahn sind:
Anatomie des Zahns
Der menschliche Zahn besteht aus verschiedenen Schichten und Substanzen. Die äußerste Schicht ist der Zahnschmelz, welcher die Zähne vor äußeren Einflüssen schützt. Darunter befindet sich das Dentin, das feine Wurzelkanäle enthält. Diese sind wiederum mit dem Zahnmark gefüllt. Durch das Zahnmark verlaufen weitere Nerven und Blutgefäße.
Vor Ablauf der Zahnwurzelbehandlung wird zunächst eine Diagnose gestellt. Mithilfe von Röntgenaufnahmen kann das Ausmaß der Entzündung festgestellt werden. Sofern die Infektion nicht zu weit fortgeschritten ist, stellt die Wurzelkanalbehandlung die beste Option dar. Der Ablauf ist dabei wie folgt:
Die Wurzelkanalbehandlung wird oftmals in mehrere Termine zu je 30 bis 60 Minuten aufgeteilt. Grund dafür ist, dass die Wurzelkanäle mehrfach durchgespült und desinfiziert werden müssen, damit alle Bakterien abgetötet werden.
Der gesamte Heilungsprozess kann mehrere Monate benötigen. Die genaue Dauer hängt jedoch vom allgemeinen Zustand des Zahns ab. Es ist wichtig, regelmäßige Kontrolltermine wahrzunehmen, um den Heilungsfortschritt zu überwachen und einen Rückfall der Infektion zu verhindern.
Eine Wurzelbehandlung wird fast immer von der Krankenkasse übernommen, wenn der Zahnarzt den Zahn als erhaltungswürdig einschätzt. Andernfalls sollten Sie mit Kosten zwischen 200 und 1.000 Euro rechnen. Die genauen Kosten sind dabei abhängig vom Ausmaß der Entzündung und der Zahl benötigter Sitzungen für die Behandlung.
Ebenfalls zu beachten ist, dass die gesetzliche Krankenversicherung nur grundlegende Leistungen übernimmt. Behandlungen mit modernen und aufwendigen Techniken, werden in den meisten Fällen nicht übernommen. Deshalb können zusätzliche Kosten von 50 bis 200 Euro pro Zahnwurzel auf Sie zukommen, wenn komplexe Techniken für die Behandlung benötigt werden. Möglich wäre dies zum Beispiel, wenn Ihre Zahnwurzeln stark gekrümmt sind oder Ihr Backenzahn anatomisch nur sehr schwer erreichbar ist.
Wird die Behandlung nicht von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse übernommen, können Sie sich mit einer Zahnzusatzversicherung vor den Kosten schützen. Die meisten Tarife erstatten Ihnen die Kosten einer Wurzelbehandlung auch dann, wenn Ihr Zahnarzt den Zahn nicht als erhaltungswürdig einstuft oder die Erfolgsaussichten der Behandlung unklar sind.
Ob eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden kann, hängt vom Ausmaß der Entzündung ab. Ist die Infektion zu weit fortgeschritten, wird der Zahn gezogen, was einen Zahnersatz erforderlich macht.
Eine frühzeitige Wurzelkanalbehandlung kann den Zahn retten. Weitere Behandlungen sind dann nicht nötig. Sie sollten die Behandlung niemals hinauszögern, denn schwere Entzündungen können unter Umständen den Kieferknochen befallen und sich in andere Körperregionen ausbreiten.
Nach der Behandlung kommt es nur selten zu Komplikationen. In seltenen Fällen gelingt die vollständige Beseitigung der Entzündung nicht, weil die Wurzelkanäle sehr verzweigt sind und einige Bakterien zurückbleiben können. In diesem Fall wird eine Nachbehandlung, also eine Wurzelkanalrevision, notwendig.
An den ersten Tagen nach der Behandlung kann es zu leichten Schwellungen und Druckschmerzen kommen. Da sich mit der Entfernung der Infektion die Zahnschmerzen meistens direkt auflösen und der Zahnarzt für die ersten paar Tage Schmerzmittel verschreibt, kommen stärkere Druckschmerzen nur in Ausnahmefällen vor. Sollten über einen längeren Zeitraum Schmerzen bestehen, kontaktieren Sie unbedingt Ihren Zahnarzt, um mögliche Ursachen abzuklären.
Adäquate Alternativen zur Wurzelbehandlung, welche auf einen chirurgischen Eingriff verzichten, gibt es nicht.
Anstelle der Wurzelkanalbehandlung gibt es die Möglichkeit den Zahn ziehen zu lassen, allerdings wird in diesem Fall Zahnersatz notwendig. Ohne eine Zahnzusatzversicherung können dabei Kosten von mehreren tausend Euro entstehen. Ohne ein gepflegtes Bonusheft übernehmen die Krankenkassen nur 60 Prozent der Regelversorgung.
Wenn die Entzündung bereits zu weit fortgeschritten, der Zahn aber noch zu retten ist, kann eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt werden. Dabei wird das Zahnfleisch bis zu den Wurzelspitzen gelöst, damit das entzündete Gewebe sowie die Wurzelspitzen entfernt werden können. Von dort aus wird das Innere der Wurzelspitzen gereinigt und anschließend gefüllt. Dieser Eingriff ist aufwendiger als die anderen Methoden und der Knochen sowie das Zahnfleisch benötigen mehr Zeit, um vollständig zu verheilen.
Ziehende, drückende und pochende Schmerzen sind für eine Dauer von bis zu maximal zwei Wochen normal. Sollten die Schmerzen besonders stark sein oder länger andauern, kontaktieren Sie bitte Ihren Zahnarzt.
Ein Zahn kann sich dunkel verfärben, wenn dieser bereits abgestorben ist. Ist dies der Fall, zerfällt das Gewebe im Zahn, worauf dieser sich dunkel färbt.
Grundsätzlich ist eine Wurzelbehandlung an jedem Zahn möglich. Jedoch muss der Zahnarzt nachschauen, inwieweit die Entzündung und das Karies fortgeschritten ist. Ist der Zahn bis weit unter das Zahnfleisch zerstört, kann dieser nicht mehr stabil aufgebaut werden. Dann sollten Sie über einen Zahnersatz nachdenken.
Ihr Zahnarzt wird Sie aber vorher beraten und den Zahn entweder als erhaltungswürdig oder nicht erhaltungswürdig einstufen.