Zur Earth Hour am Samstag, dem 28. März 2020, schalten viele Städte weltweit für eine Stunde die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden aus, um auf den Klimawandel hinzuweisen. Verbraucher können sich an der Aktion beteiligen, indem sie nicht nur eine Stunde lang das Licht ausschalten, sondern auch nicht verwendete Elektrogeräte wie Fernseher, Ladekabel oder Mikrowellen vom Stromnetz trennen – und zwar das ganze Jahr.
Die Earth Hour ist eine Umwelt- und Klimaschutzaktion und wurde von der Umweltschutzorganisation WWF ins Leben gerufen. Einmal im Jahr schalten teilnehmende Personen, Firmen, Organisationen oder gar ganze Städte für eine Stunde das Licht aus, um so ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Die Aktion gibt es seit dem Jahr 2007, begonnen wurde die Earth Hour zum ersten mal in Sydney, Australien. Seither gibt es immer mehr Teilnehmer rund um die ganze Welt.
Laut WWF geht es bei der Earth Hour nicht primär darum, durch das Ausschalten des Lichts Energie zu sparen. Vielmehr soll die Aktion eine symbolische und friedliche Protestaktion sein und deutlich machen, dass sich Politik und Wirtschaft mehr im Umweltschutz engagieren.
Die Bedenken, dass die Stromnetze nach dem Wiedereinschalten der Beleuchtung zusammenbrechen, sind unbegründet. Bislang gab es in keinem der teilnehmenden Länder, in denen ein großes Ausmaß der Bevölkerung mitmachte, Probleme mit der Stromversorgung. Außerdem ist der Stromverbrauch, der durch das Abschalten der Beleuchtung wegfällt, im Vergleich zur restlichen benötigten Energie relativ gering.
Inzwischen benötigt das Wiederanschalten nicht mehr viel Energie, da die Beleuchtungsmethoden immer energieeffizienter geworden sind. Die Bedenken kommen von sehr alten Leuchtstoffröhren, die beim Anschalten gleich viel Energie benötigten, wie bei 30 Minuten Betriebszeit. Inzwischen ist die Energieersparnis bei der Earth Hour aber sogar bei älterer Beleuchtungstechnik größer, als alle Lichter angeschaltet zu lassen.
Jedes Jahr werden große Mengen Strom verschwendet, weil Verbraucher ihre Geräte im Stand-by-Modus laufen lassen. Nutzen Sie die Earth Hour als Anlass, etwas für den Klimaschutz zu tun und trennen Sie Ihre Geräte vom Netz. Denn nur wenn Elektrogeräte tatsächlich vom Stromnetz getrennt werden, verbrauchen sie keine Energie. Manuell schaltbare Mehrfachsteckdosen oder automatische Steckdosenleisten sind hier hilfreich. Wer Elektrogeräte vom Netz trennt und so den Stand-by-Modus deaktiviert, spart nicht nur Geld, sondern hilft auch CO2-Emissionen zu reduzieren.
Elektrogeräte im Stand-by bringen wenig Nutzen, verursachen aber hohe Kosten. In jeder Stunde verbrauchen deutsche Privathaushalte rund 1,5 Millionen kWh für Elektronik im Ruhemodus. Das entspricht Stromkosten von knapp 448.000 Euro pro Stunde.
Pro Jahr verschwenden Deutsche etwa 13 Milliarden kWh Strom, um ihre Elektrogeräte im Stand-by-Modus zu betreiben. Das ist mehr als ein mittleres Kernkraftwerk jährlich erzeugt. Entstehende Kosten: rund 3,9 Milliarden Euro.
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Die Earth Hour findet dieses Jahr bereits zum dreizehnten Mal statt. 2007 ging in Sydney erstmals das Licht aus. An der ersten Earth Hour am 31.03.2007 nahmen mehr als 2,2 Millionen australische Haushalte teil. Bereits ein Jahr später beteiligten sich 350 Städte in 35 Ländern an der Earth Hour. Über 18 Zeitzonen verteilt ging 2008 jeweils eine Stunde lang das Licht aus. Elf Jahre später ist die Earth Hour die größte weltweite Umweltaktion, die es je gab.
2018 nahmen allein in Deutschland fast 400 Städte an der Earth Hour teil. Damit lag fast das gesamte Land für eine Stunde im Dunkeln. Weltweit wurde die Beleuchtung von über 7.000 Wahrzeichen in mehr als 180 Ländern ausgeschaltet.
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Sandrine Fackner CHECK24 Energieexpertin |