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Dirk Hilmer, CHECK24-Experte für Zahnzusatzversicherungen
Artikel zuletzt überarbeitet am 17.07.2024
Zähneknirschen, auch „Bruxismus“ genannt, ist das wiederholte Aufeinanderreiben der Zähne. Dies kann sowohl während des Schlafens als auch im Wachzustand auftreten. Die Ursachen können unterschiedlich sein, die häufigsten Gründe sind folgende:
Es gibt weitere Ursachen für Zähneknirschen, der genaue Grund kann jedoch nur von einem Arzt bestimmt werden. Unbehandelt kann das Knirschen schwere Schäden an den Zähnen verursachen, weil Zahnsubstanz abgerieben wird.
Zähneknirschen als Auslöser für Schmerzen
Beschwerden wie Zahn-, Kiefer- und Kopfschmerzen können oft mit übermäßigem Zähneknirschen zusammenhängen. Auch Nacken- und Kieferverspannungen können durch die nächtliche Belastung veursacht werden, da die Anspannung in andere Bereiche des Körpers ausstrahlen.
Die Kosten einer Knirscherschiene, auch Aufbiss- oder Okklusionsschiene genannt, können bis zu 800 Euro betragen. Die genaue Höhe der Kosten hängt jedoch von der Art der Schiene und dem Ausmaß der Beschwerden ab. In manchen Fällen empfiehlt der Zahnarzt eine Funktionsdiagnostik, für die man zusätzlich mit Kosten von ungefähr 300 Euro rechnen sollte.
Mithilfe der Funktionsdiagnostik können Ärzte das Kausystem analysieren und genaue Mund- und Kieferbeschwerden lokalisieren. Damit lassen sich geeignet Therapieschritte ableiten.
Knirscherschienen aus dem Drogeriemarkt sind nicht empfehlenswert, da diese nicht individuell an Ihren Kiefer angepasst sind und weitere Fehlstellungen verursachen könnten.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen einmal im Jahr die Kosten für eine einfache Aufbissschiene, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt.
Sollte Ihr Zahnarzt begründen, dass mehrere Schienen pro Jahr notwendig sind, beispielsweise aufgrund einer extremen Fehlstellung, die die Abnutzung der Schiene stark beschleunigt, können unter Umständen weitere Schienen übernommen werden. Dies sollten Sie jedoch mit Ihrer Krankenkasse absprechen, da hierfür keine Garantie gegeben werden kann.
Die Funktionsdiagnostik wird nur bei Notwendigkeit einer CMD-Therapie übernommen. CMD steht für Craniomandibuläre Dysfunktion und ist eine Erkrankung des Kausystems, bei dem Ober- und Unterkiefer nicht optimal aufeinandertreffen. Dadurch entstehen häufig weitere Fehlbelastungen, was zu neuen Beschwerden führen kann.
Ebenfalls wichtig zu beachten: Wenn Sie innerhalb eines Jahres Ihre Schiene verlieren oder diese so abgenutzt ist, dass Sie eine neue benötigen, kann es sein, dass Ihre Krankenkasse die Kosten für eine Ersatzschiene nicht übernimmt. Deshalb ist es wichtig, die Schiene richtig zu pflegen.
Die private Krankenversicherung (PKV) übernimmt die Kosten für eine Knirscherschiene ebenfalls.
Zahnzusatzversicherungen übernehmen die Kosten für Funktionsanalysen und Therapien bis zu 100 Prozent. Achten Sie dabei auf die Leistungsbegrenzungen des jeweiligen Tarifes. Viele Tarife begrenzen Ihre Leistungen in den ersten Jahren auf eine bestimmte Summe pro Jahr. Überschreiten Sie diese Summe, müssen Sie für die Kosten Ihrer Funktionsanalyse selbst aufkommen.
Besteht bereits vor Abschluss einer Zahnzusatzversicherung eine CMD-Diagnose oder ist das Tragen einer Schiene angeraten, ist die Kostenübernahme durch die Zahnzusatzversicherung nicht mehr möglich. Ein frühzeitiger Abschluss der Zusatzversicherung lohnt sich besonders bei starkem Knirschen, da die Knirscherschiene schneller abgenutzt wird und weitere Schienen aus eigener Tasche bezahlt werden müssten.
Die Auswahl der richtigen Knirscherschiene hängt vom Grad Ihrer Fehlstellung, Ihren individuellen Bedürfnissen und Ihren therapeutischen Zielen ab.
Es gibt harte und weiche Schienen sowie adjustierte und nicht adjustierte Schienen. Viele Patienten empfinden weiche Schienen als angenehmer und besser zum Schlafen geeignet, während harte Schienen oft effektiver sind. Harte Schienen werden für die CMD-Therapie bevorzugt, da sie robuster als weiche Schienen sind. Adjustierte Knirscherschienen sind zwar aufwendig herzustellen, aber sie werden dem Ober- und Unterkiefer genau angepasst, um Fehlstellungen auszugleichen und den Kiefer zu entlasten. Nicht adjustierte Schienen sind in der Regel ein Überzug aus medizinischem Kunststoff für die Zähne und werden meistens zum Schlafen genutzt.
Ursachen für Zähneknirschen
Die Ursachen für Zähneknirschen sind häufig Stress oder andere psychische Belastungen. Deshalb ist eine Begleittherapie in Form von Physiotherapie, Yoga oder allgemeine Therapie zur Etspannung und Entlastung des Kiefers hilfreich.
Die Reinigung Ihrer Knirscherschiene ist sehr wichtig, da die Krankenkasse oft nur eine Schiene pro Jahr erstattet. Mit der richtigen Pflege lassen sich daher zusätzliche Kosten vermeiden. Um eine gute Mundhygiene aufrechtzuerhalten und Karies vorzubeugen, sollten Sie Ihre Schiene mindestens einmal täglich gründlich reinigen:
Wenn sich auf der Schiene ein unangenehmer Geruch bildet, sollten Sie sich nach Möglichkeit eine neue zulegen. Ein unangenehmer Geruch trotz regelmäßiger Reinigung deutet darauf hin, dass sich vermehrt Bakterien bilden, was Karies begünstigen kann.
Vorsicht vor falscher Pflege
Harte Borsten und Zahnpasten mit Schmirgeleffekt können die Schiene anrauen und somit die Entstehung von Bakterien begünstigen. Versuchen Sie Ihre Knirscheschiene daher immer möglichst schonend zu pflegen.
Ja. Eine Knirscherschiene verhindert das direkte Aufeinanderreiben der Zähne. Eine Schnarchschiene verlagert hingegen den Unterkiefer nach vorne, damit die Zunge im Schlaf nicht absacken kann. Dadurch erschlafft die Rachenmuskulatur nicht, wodurch das Schnarchen deutlich verringert wird.
Harte Schienen sind robuster und für viele Fehlstellungen effektiver. Haben Sie jedoch Probleme mit dieser Schiene zu schlafen, empfiehlt sich eher eine weiche.
Das ist individuell. Bleibt die Ursache für das Knirschen bestehen, stoppt in der Regel auch nicht das Knirschen. Besonders in Stressphasen müssen viele Patienten wieder zu der Knirscherschiene greifen.