Starkregenfälle, die Schäden in Millionenhöhe verursachen, ein Tornado in Unterfranken – der Klimawandel hinterlässt auch in Deutschland deutlich seine Spuren. Zum diesjährigen Welttag der Meteorologie erklären wir Ihnen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Ihr Haus wetterfest machen wollen und wie Sie sich gegen die unterschiedlichen Naturgefahren richtig versichern.
Naturkatastrophen machen deutschen Hausbesitzern zu schaffen.Unlängst wurde das unterfränkische Kürnach von einem Tornado heimgesucht, der eine Spur der Verwüstung hinterließ. Zahlreiche Hausdächer wurden abgedeckt und viele Dachstühle zerstört. Letztes Jahr verursachten die
Unwetter „Elvira“ und „Friederike“ Schäden in Millionenhöhe und durch das Hochwasser in Simbach kamen viele Menschen in Existenznot. Die nachfolgende Tabelle zeigt, wie teuer die Naturkatastrophen der letzten Jahre für Hausbesitzer wurden und warum es deshalb so wichtig ist, sich richtig abzusichern.
Naturkatastrophen der letzten Jahre in Deutschland:
Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)
Verkehrssicherungspflicht für Hausbesitzer
Als Hausbesitzer haben Sie auf Ihrem Grundstück eine sogenannte Verkehrssicherungspflicht. Deshalb sollten Sie Ihre Dach- und Fassadenteile auf ihren Halt hin überprüfen. Diese sollten einem Sturm standhalten können, um im Fall eines Naturereignisses den Schaden zu minimieren.
Prüfen Sie regelmäßig:

Dach und Dachziegel

Regenrinne

Blumenkästen

Bäume

Außenbeleuchtung

Anbauten, wie etwa Antennen oder Satellitenschüsseln
Wichtig: Kommen Sie Ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nach, erlischt unter Umständen Ihr Versicherungsschutz!
So machen Sie Ihr Haus hochwassersicher
Hochwasser als Naturgefahr haben viele Hausbesitzer nicht auf dem Schirm. Gerade, wenn sie nicht an einem Fluss oder anderem Gewässer wohnen. Doch dass ein Überschwemmungsschaden auch durch starke Regenfälle verursacht werden kann, bleibt unberücksichtigt. Dabei häufen sich in den letzten Jahren gerade Starkregen-Ereignisse, die – unter anderem aufgrund von überlasteten Kanalisationssystemen – Schäden in Millionenhöhe verursachen.
Um Überschwemmungen vorzubeugen und im Ernstfall Schäden zu minimieren, sollten Sie folgende Sicherungsmaßnahmen durchführen:

Einbau von Rückstausystemen an Kellerfenstern und Türen

gefährdete Räume, wie etwa das Erdgeschoss und den Keller, fliesen

elektrische Geräte erhöht beziehungsweise in oberen Stockwerken aufbewahren

für den akuten Notfall: Sandsäcke lagern

falls vorhanden: Öltank sichern, damit kein Öl austreten kann
Wichtig: Die Sicherung des Öltanks ist unerlässlich, da Umweltschäden in der Regel nicht versichert sind. Tritt Öl aus und verschmutzt beispielsweise das Grundwasser, müssen Sie dafür aufkommen.
Als zukünftiger Hausbesitzer sollten Sie schon in der Bauphase darauf achten, dass Ihr Haus mit den entsprechenden Sicherungssystemen ausgestattet wird.
Der richtige Versicherungsschutz
Abhängig vom Schadensereignis benötigen Sie unterschiedlichen Versicherungsschutz beziehungsweise müssen Sie die Leistungen der Wohngebäudeversicherung anpassen.
Versicherungsschutz bei Sturm, Hagel und Gewitter
Sturm- und Hagelschäden sind durch die normale Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Wichtig zu wissen ist, dass ein Sturm erst als solcher gewertet wird, wenn er mit mindestens Windstärke acht gemessen wird. Werden zum Beispiel Dachziegel abgedeckt oder Fassaden beschädigt, übernimmt die Versicherung die Kosten für:

Reparaturen

Ersatz zum Wiederbeschaffungswert

Aufräumarbeiten
Sollte Ihr Haus komplett zerstört werden, übernimmt die Versicherung auch die Kosten für den Wiederaufbau eines gleichwertigen Hauses.
Versicherungsschutz bei Überschwemmung und Rückstau durch Starkregen oder Hochwasser
Um Schäden abzusichern, die durch Starkregen oder Hochwasser entstehen, muss die Wohngebäudeversicherung um eine Elementarschadenversicherung erweitert werden. Denn sogenannte Elementargefahren, zu denen auch Erdrutsche, Lawinen oder Erdbeben zählen, sind nicht in den Standardleistungen einer Wohngebäudeversicherung enthalten.
Die Versicherung übernimmt ebenfalls anfallende Reparatur- beziehungsweise Wiederbeschaffungs- und Wiederaufbaukosten. Ist Ihr Zuhause vorübergehend unbewohnbar, übernehmen leistungsstarke Tarife auch anfallende Unterbringungskosten, etwa in einem Hotel.
Gut zu wissen: Wird Ihre Einrichtung beschädigt, ist nicht die Wohngebäudeversicherung dafür zuständig. In so einem Fall benötigen Sie eine
Hausratversicherung. Auch hier müssen Sie darauf achten, dass sie Elementartschäden miteinschließt – nicht, dass Sie im Schadensfall ohne Versicherungsschutz dastehen.