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Suedlink: Bayern will Endpunkt nach Baden-Württemberg umleiten

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Das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie schlägt im Streit um den Verlauf der Hochgeschwindigkeits-Stromtrasse Suedlink vor, die Stromautobahn bei Stuttgart enden zu lassen, anstatt im bayerischen Grafenrheinfeld. Wie die Süddeutsche Zeitung am Montag berichtete, soll für den bayerischen Energiebedarf ein Leitungs-Abzweig der Hochgeschwindigkeitstrasse Strom nach Gundremmingen bei Augsburg transportieren. Damit würde Suedlink „möglichst weitestgehend auf Bestandstrassen“ verlaufen, begründet der Freistaat seinen Vorschlag. Zudem würde auf diese Weise ein Übermaß an infrastruktureller Belastung durch Leitungen vermieden.
 

Strommasten über Hochspannungsleitungen verbunden
Bayern will die Stromtrasse Suedlink in Baden-Württemberg enden lassen - das eigene Land würde so ausgespart.
Damit lehnt die bayerische Landesregierung die Trasse nicht mehr länger komplett ab. Bislang stellte sich vor allem der Ministerpräsident des Freistaates, Horst Seehofer (CSU), gegen den Bau der Stromautobahn auf bayerischem Gebiet. Vielmehr bevorzugt er weiterhin den Bau neuer Gaskraftwerke, um den Wegfall der Atomkraftwerke in den kommenden Jahren kompensieren zu können, ohne die Versorgungssicherheit im Bundesland zu gefährden.

Diese Pläne finden sich daher auch nach wie vor im Vorschlagspapier des Wirtschaftsministeriums. Der ursprünglich geplante Verlauf einer Süd-Ost-Passage, die von Sachsen-Anhalt nach Grundremmingen führen soll, müsste nach dem Vorschlag  des bayerischen Wirtschaftsministeriums ebenfalls geändert werden: Sie soll nun nach Landshut führen, den Standort des Atomkraftwerkes Isar.

Kritik kommt postwendend: Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hält das Vorgehen Bayerns für ein durchsichtiges Manöver, die umstrittenen Hochgeschwindigkeits-Stromtrassen im eigenen Land zu vermeiden. Außerdem warnt er vor einer weiteren Verzögerung beim Bau der Leitungen – bis 2022, wenn alle Atomkraftwerke stillgelegt sind, würden die neuen Leitungen so nicht fertig. Es drohe ein Stromengpass. Auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) will keine weiteren Veränderungen am Trassenverlauf zugunsten bayerischer Interessen zulassen. Schließlich habe auch sein Bundesland mit Protesten vonseiten der Bevölkerung zu kämpfen.
 

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