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Zweifel an Stresstest-Fazit für Atomkonzerne

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Einige Wirtschaftsexperten zweifeln die positive Bewertung der Rücklagen der Atomkonzerne für den Rückbau ihrer Atomkraftwerke an, die am vergangenen Wochenende durch das Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht wurde. Der sogenannte „Stresstest“ sei eine einzige Beschönigung, kritisiert etwa Wolfgang Irrek von der Hochschule Ruhr West, wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) am Montag berichtet hat. Selbst die Wirtschaftsprüfer von Warth & Klein Grant Thornton, die die vier großen Energiekonzerne Eon, EnBW, RWE und Vattenfall überprüft haben, weisen darauf hin, dass die Annahmen keine Garantie für die tatsächliche Begleichung der Kosten geben.
 

Atommeiler mit Kühltürmen
Experten zweifeln am positiven Fazit der Bundesregierung bezüglich des Stresstests für Atomkonzerne.
Zudem sei die Bewertung von Rückstellungen „naturgemäß immer eine Bewertung von ungewissen Prognosen“, heißt es von Seiten der Wirtschafsprüfer. Für die Analyse, die das Bundeswirtschaftsministerium im Mai in Auftrag gegeben hatte, haben die Wirtschaftsprüfer unter anderem verschiedene Szenarien bezüglich der Zins- und der Kostenentwicklung durchgerechnet. In einem wird üblicherweise der günstigste Fall durchgespielt, in einem der Fall einer stabilen Entwicklung und in einem der sogenannte „worst case“ mit niedriger Zinsentwicklung bei hoher Kostensteigerung.

Die Gutachter gehen davon aus, dass die Kosten für den Rückbau der Atommeiler nach ihrer Stilllegung insgesamt etwa 47,5 Milliarden Euro betragen werden. Derzeit belaufen sich die Rücklagen der vier Energiekonzerne auf insgesamt etwa 38 Milliarden Euro. Bis der Rückbau aller Meiler beginnt, sollen die Zinsen dafür sorgen, dass die Kosten mit den Rücklagen getilgt werden können.

Sowohl Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) als auch die Konzerne selbst haben in ihrem positiven Fazit der Stresstests auf einen besonders günstigen Fall Bezug genommen, bei dem sich die Zinsen positiv entwickeln und die Kostenprognose stabil bleibt. Auch der Einfluss einer möglichen Inflation wurde dabei außer Acht gelassen, berichtet die SZ.
 

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