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Frankreich muss Strom aus Deutschland importieren

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Frankreich importiert derzeit große Mengen Strom. Auch Deutschland versorgt das Nachbarland mit elektrischer Energie. Dort wurden viele Elektroheizungen in schlecht gedämmten Häusern verbaut - angesichts der Kältewelle erreicht der dortige Stromverbrauch nun Rekordwerte. Politiker und Energieversorger appellieren an die Verbraucher, Energie zu sparen.

Elektroheizung: Die Kälte sorgt in Frankreich für einen Rekord-Verbrauch und Stromengpässe.
Elektroheizung: Die Kälte sorgt in Frankreich für einen Rekord-Verbrauch und Stromengpässe.
Der Strombedarf der Franzosen kletterte laut einem Spiegel-Bericht am Dienstagabend auf eine Leistung von mehr als 100.000 Megawatt - fast doppelt so viel wie in Deutschland, wo 15 Millionen Menschen mehr leben. Obwohl 55 der eigenen 58 Atomkraftwerke unter Volllast laufen, importiert Frankreich deshalb momentan große Mengen Strom aus den Nachbarländern. Nach Angaben des Verbands europäischer Übertragungsnetzbetreiber floss am Donnerstagvormittag zwischen 9 und 10 Uhr eine Leistung von mehr als 9.000 Megawatt ins Land - über 1.200 Megawatt davon stammten aus Deutschland.

Trotzdem bleibt Strom in Frankreich knapp. Medienberichten zufolge forderten Polizeistreifen deshalb bereits Ladenbesitzer auf, die Schaufensterbeleuchtung abzuschalten. Auch viele Kirchen und öffentliche Gebäude liegen im Dunkel. Privathaushalte sollen zu Spitzenlastzeiten - mittags und abends - keine Wäsche waschen, heißt es in den Aufrufen. In Deutschland kommt es dagegen trotz der Stilllegung von acht Atomkraftwerken im vergangenen Jahr zu keinen nennenswerten Problemen. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte im Bundestag, die Energiewende habe den ersten Härtetest bestanden.

Völlig entspannt ist die Lage im deutschen Stromnetz aber auch nicht. Neben dem Stromexport nach Frankreich machen sich Engpässe im veralteten Leitungsnetz und die Abschaltung mindestens eines Gaskraftwerks wegen der verringerten Energielieferungen aus Russland bemerkbar. Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber greifen deshalb seit Mittwoch auf die sogenannte Kaltreserve zurück - abgeschaltete fossile Kraftwerke, die bei Engpässen einspringen können. Der Grünen-Politiker Hans-Josef Fell kritisierte deshalb, die einseitig auf Atomenergie ausgerichtete Versorgung der Franzosen gefährde die Stabilität der europäischen Energienetze.