Energiewende Frankreich nimmt Atomkraftwerke nicht wie geplant vom Netz
Frankreich wollte bis 2025 deutlich weniger Strom aus Atomkraft produzieren. Dieses Ziel kann jedoch nicht erreicht werden, gab der französische Umweltminister Nicolas Hulot jetzt bekannt. Dies berichtet der Tagesspiegel.

Die Energiewende in Frankreich verzögert sich, Atomkraftwerke bleiben erstmal am Netz.
Frankreich setzt bei der Stromproduktion bisher fast ausschließlich auf Atomenergie. Während der Regierungszeit von François Hollande hatte Frankreich beschlossen, den Anteil der Atomkraft am nationalen Strommix bis 2025 auf 50 Prozent zu reduzieren. Darüber hinaus sollte weniger Strom aus Kohle, Gas und Öl produziert und der Energieverbrauch massiv gesenkt werden. Zugleich wollte man den Ausbau der erneuerbaren Energien voranbringen. Noch im Juli erklärte Umweltminister Hulot, die Ziele seien durchaus realistisch.
Am Rande einer Kabinettsitzung verkündete Hulot nun, dass man zwar an dem Ziel festhalte, den Atomstromanteil zu reduzieren, aber „in einem realistischen Zeithorizont, der eher bei 2035 liege, wie es in dem Tagesspiegel-Bericht heißt. Viele der Atomreaktoren, deren Abschaltung geplant war, bleiben also erstmal am Netz.
Kritiker stören sich an der Tatsache, dass das Gutachten vom Netzbetreiber RTE in Auftrag gegeben wurde. RTE ist eine Tochterfirma des französischen Atomkonzerns EDF. So kritisiert etwa der grüne Europaabgeordnete Yannick Jadot, Hulot übernehme viel zu schnell die Argumente der Atomlobby.
Weniger Atomkraft, mehr Kohlestrom?
Ein aktuelles Gutachten ergab jedoch, dass die geplante Reduzierung der Stromproduktion aus Atomkraft nur erreicht werden kann, wenn zugleich mehr Energie aus Kohle, Öl und Gas erzeugt wird. Dies würde jedoch einen Anstieg der CO2-Produktion bedeuten. Doch auch Frankreich versucht, seinen Treibhausgasausstoß deutlich zu senken.
Atomreaktoren bleiben länger am Netz
Am Rande einer Kabinettsitzung verkündete Hulot nun, dass man zwar an dem Ziel festhalte, den Atomstromanteil zu reduzieren, aber „in einem realistischen Zeithorizont, der eher bei 2035 liege, wie es in dem Tagesspiegel-Bericht heißt. Viele der Atomreaktoren, deren Abschaltung geplant war, bleiben also erstmal am Netz.Kritiker stören sich an der Tatsache, dass das Gutachten vom Netzbetreiber RTE in Auftrag gegeben wurde. RTE ist eine Tochterfirma des französischen Atomkonzerns EDF. So kritisiert etwa der grüne Europaabgeordnete Yannick Jadot, Hulot übernehme viel zu schnell die Argumente der Atomlobby.
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