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Staat soll finanzielles Risiko des Atomausstiegs tragen

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Die drei großen Energieversorger E.ON, RWE und EnBW wollen sich den Atomausstieg von den Steuerzahlern finanzieren lassen. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtete, soll nach dem Willen der Konzerne eine öffentlich-rechtliche Stiftung eingerichtet werden, über die sämtliche Atomgeschäfte dem Bund übertragen würden - mit allen finanziellen Risiken. Die Stiftung soll den Betrieb der Atomkraftwerke bis zum endgültigen Atomausstieg im Jahr 2022 übernehmen. Damit wäre der Staat für den Abriss der Atommeiler und die Lagerung von radioaktiven Abfällen verantwortlich.
 

Atommüll-Fässer vor dem Bundestag
Wird die Stiftung eingerichtet, wäre der Staat für die Lagerung von radioaktiven Abfällen verantwortlich.
Dem Bericht zufolge informierten die Konzernchefs die Bundesregierung bereits vor Wochen über ihr Vorhaben und wollen dieses schnellstmöglich umsetzen. Die Energieunternehmen würden zwar insgesamt  30 Milliarden Euro an Rücklagen, die sie für Abriss und Endlagerung gebildet haben, in die Stiftung einbringen, fordern aber im Gegenzug, dass der Bund als Träger der Stiftung für alle zusätzlichen Risiken aufkommt. Die Unternehmen wären zudem bereit, ihre Klagen gegen den Atomausstieg zurückzuziehen, sollte es zu einer Einigung über die Stiftung kommen. Sie waren 2012 juristisch gegen den Beschluss der Bundesregierung vorgegangen, um die Kosten für den Abbau der Atomkraftwerke nicht allein tragen zu müssen.

Die Umweltminister von Bund und Ländern kritisierten indes den Vorstoß. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sagte, die Verantwortung für den Abbau der Atomenergie und die damit verbundenen Kosten lägen allein bei den Energieversorgern. Auch Schleswig-Holsteins Energieminister Robert Habeck (Grüne) kritisierte die Pläne scharf. Medienberichten zufolge sagte er: „Die Industrie hat sich an der Atomenergie eine goldene Nase verdient - nun der Gesellschaft die Kosten für die Entsorgung aufbürden zu wollen, ist schäbig.“

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Chemie- und Energiegewerkschaft IG BCE, bezeichnete den Plan der Energieversorger gegenüber der Rheinischen Post hingegen als prüfenswert. Es sei nachvollziehbar, dass nicht diejenigen für den Atomausstieg bezahlen müssten, die gar kein eigenes Interesse daran haben.