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Baukosten-Studie: Offshore-Windparks langfristig günstiger als AKWs

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Mit einer durchschnittlichen Kostenüberschreitung von 20 Prozent schneiden Offshore-Windparks verglichen mit anderen in Deutschland realisierten Großbauprojekten, wie etwa Atomkraftwerken relativ gut ab. Dies zeigt eine Anfang Mai veröffentlichte Studie der Hertie School of Governance, in der 170 Großprojekte systematisch auf Kostensteigerungen und Zeitverzögerungen untersucht wurden. Dabei wurden 119 abgeschlossene und 51 noch laufende Projekte in einem Zeitraum von 1960 bis heute betrachtet.

Atommeiler im Bau
In einer Studie wurden sechs Atomkraftwerke untersucht. Ihr Bau kostete durchschnittlich 187 Prozent mehr als geplant.
Die dabei untersuchten acht deutschen Offshore-Windparks kosteten die privaten Betreiber im Schnitt 20 Prozent mehr als geplant. Im Gegensatz dazu schnitten die sechs Atomkraftwerke, die die Wissenschaftler unter die Lupe nahmen, schlechter ab: mit durchschnittlich 187 Prozent überstiegen ihre Baukosten die Planungssumme um das Dreifache.

Beim Windparkbau konnten die Autoren der Studie zudem einen deutlichen Lerneffekt ausmachen. Demnach wurden beim ersten großen Windpark Bard 1, dessen Bau 2009 begann, statt den veranschlagten 1,5 Milliarden Euro satte 2,9 Milliarden Euro ausgegeben. Die Kostensteigerung lag also bei 93 Prozent. Schon 2011 habe sich die Kostenplanung deutlich verbessert. Der Windpark Global Tech I, der ab August 2011 gebaut wurde, verschlang Mehrkosten von 200 Millionen Euro, war also nur 13 Prozent teurer. Bei der Atomenergie bemerkten die Wissenschaftler hingegen keinen nennbaren Lerneffekt. So ging 1966 das Atomkraftwerk Gundremmingen A mit doppelt so hohen Kosten als geplant und ein Jahr verspätet an den Start. Diese Mehrkosten wurden 1985 dann weit übertroffen: für den Atommeiler Schneller Brüter Kalkar fielen statt geplanter 471 Millionen Euro stattliche 2,8 Milliarden an Baukosten an. Mit einer Kostensteigerung von 494 Prozent führt er somit die Mehrkostentabelle bei den AKWs an.

Die geringeren Mehrkosten beim Offshore-Bau erklären sich die Studienautoren durch die weniger komplexe Technologie. Demnach entfielen etwa 35 Prozent der Baukosten auf Turbinen, die mittlerweile als günstige Standardprodukte von Zulieferern stammen. Doch auch wenn die Kostenplanung in der Windkraft scheinbar besser gelingt als im Atomgeschäft, bemängeln die Wissenschaftler das gegenwärtige Zusammenspiel von Windpark- und Netzbetreibern. Um Zeitverzögerungen und Kostensteigerungen besser zu planen, schlagen sie eine staatliche Kontrollagentur vor.