Viele Stars und andere bekannte Persönlichkeiten nutzen ihre Berühmtheit, um sich für den Klimaschutz stark zu machen. Wenn Prominente mit gutem Beispiel vorangehen, sorgen sie dafür, dass das Thema in der öffentlichen Diskussion bleibt. Es gibt aber auch Persönlichkeiten, wie die Schwedin Greta Thunberg, die erst durch ihr Engagement für den Klimaschutz berühmt werden. Welche Persönlichkeiten besonders engagiert sind, erfahren Sie hier.
Papst Franziskus sorgte im Juni 2015 mit seiner Öko-Enzyklika „Laudato si´“ für Aufsehen, in der das Oberhaupt der katholischen Kirche die Rücksichtslosigkeit der Menschen gegenüber der Natur kritisiert. Zwischen Schöpfung und Geschöpfen herrsche ein gestörtes Verhältnis, so der Papst. Für Franziskus gehören der Kampf gegen die weltweite Armut und gegen die Umweltzerstörung untrennbar zusammen. Besonders am Herzen liegen dem Papst die Armen – er betont immer wieder, dass gerade die Entwicklungsländer unter den Folgen des Klimawandels zu leiden haben.
Mit seinen Äußerungen hat Papst Franziskus eine ungleich große Öffentlichkeit erreicht, die weit über die weltweite Gemeinde der Katholiken hinausgeht. Dies hat eine repräsentative Studie der US-amerikanischen Universität Yale ergeben. Die Öko-Enzyklika hat die Einstellung vieler US-Amerikaner zum Klimawandel verändert. Der Anteil der Katholiken, die angaben, „sehr besorgt“ über den Klimawandel zu sein, hat sich durch Franziskus´ Enzyklika mehr als verdoppelt. Und während vor Veröffentlichung der Öko-Enzyklika 62 Prozent der US-Bevölkerung den Klimawandel als Tatsache anerkannte, waren es danach 66 Prozent. Bei den Katholiken stieg die Anzahl sogar von 64 Prozent auf 74 Prozent an. Die Autoren der Studie sprechen gar vom „Franziskus-Effekt“: Die Popularität des Papstes habe die Zuhörer empfänglich gemacht für etwas, was sie sonst vielleicht nicht hören würden, so der Leiter der Studie, Anthony Leiserowitz. „Franziskus hat die Klimadebatte in einem Maße vorangebracht, wie es das vorher noch nicht gab.“
Stella McCartney setzt mit ihrer Mode neue Maßstäbe. Für ihre Kleidung, Schuhe und Accessoires nutzt die Designerin kein Leder, Pelz oder andere Tierhäute. Stella McCartney hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die negativen Seiten von Lederprodukten aufzuklären: Die Herstellung ist oft grausam und geht einher mit schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen für diejenigen, die in der Lederproduktion beschäftigt sind. Die giftigen Chemikalien, die bei der Herstellung von Leder verwendet werden, haben zudem oftmals verheerende Auswirkungen auf die Umwelt.
Die Marke Stella McCartney gehört dem Unternehmensverband Business for Social Responsibility (BSR) an. Dieser hat unter anderem einen Report herausgegeben, der die Auswirkungen des Klimawandels auf die von der Branche verwendeten Rohstoffe herausstellt. Die Verfasser des Reports sind sich des Einflusses, den die Luxus-Modebranche auf die Gesellschaft nehmen kann, bewusst: „Was Luxusmarken am besten zu tun vermögen, nämlich Wünsche und Sehnsüchte bei Menschen zu wecken, können sie heute einsetzen, um eine klimaschonende Welt zu unterstützen“, heißt es dort.
2008 wurde Stella McCartney mit dem Award „Green Designer of the Year“ ausgezeichnet.
Der Prince of Wales ist ein Klimaschützer der ersten Stunde. Schon seit den 60er Jahren, lange bevor das Thema in aller Munde war, beschäftigt sich Charles intensiv mit Umwelt- und Klimaschutz. In den 80ern verbrachte der britische Thronfolger dann viel Zeit auf den Ländereien des Königshauses, wo er in sämtlichen Bereichen der Landwirtschaft mitarbeitete. So wurde der Prinz zu einem der Vorreiter für ökologische Landwirtschaft in Großbritannien. Daneben befasst er sich auch mit Problemen des Artenschutzes, des Regenwaldes, des Bevölkerungswachstums, des Klimawandels und den erneuerbaren Energien. Um sein Wissen weiterzugeben, hält Charles Vorträge, ruft Fernsehdokumentationen ins Leben und gründet Institute. Für seine Stiftungen sammelt der Prinz jährlich 115 Millionen Euro an Spenden.
Charles sagt seine Meinung zu vielen Themen öffentlich, zu denen sich andere Mitglieder des Königshauses zurückhalten. Zwischen dem Klimawandel und den Krisen dieser Welt sieht der britische Thronfolger einen Zusammenhang. Zum Konflikt in Syrien etwa sagte er: „Tatsächlich gibt es viele Hinweise, dass einer der Hauptgründe für diesen Horror in Syrien eine Trockenheit war, die etwa fünf oder sechs Jahre dauerte, was bedeutete, dass viele Menschen am Ende ihr Land verlassen mussten.“
2010 brachte der Prince of Wales das Buch „Harmonie“ heraus, in dem er warnt: „Die Erde ist in Gefahr. Sie wird nicht fertig mit allem, was wir ihr abverlangen. Sie verliert ihre Balance, und daran sind wir Menschen schuld.“
In Deutschland ist Hannes Jaenicke einer der Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Der Schauspieler ist einer der bekanntesten Umweltaktivisten des Landes. Er setzt sich einerseits für den Schutz bedrohter Tierarten, etwa der Eisbären oder der Haie, ein. Unter anderem anhand von Dokumentarfilmen will Jaenicke auf die Gefährdung dieser Arten aufmerksam machen.
Auch der Klimawandel ist eines der Themen, für die Jaenicke die Öffentlichkeit sensibilisieren will. Er kritisiert offen die Umweltpolitik Angela Merkels und anderer führender Politiker. Sie täten viel zu wenig für die Bekämpfung des Klimawandels. „Wir müssen alle umgehend anfangen, die Welt zu retten“, sagt Jaenicke immer wieder und versucht, mit gutem Beispiel voranzugehen. Unter anderem ruft der Schauspieler dazu auf, möglichst auf Plastik zu verzichten.
Die Erde ließe sich sechsmal in den Kunststoff packen, den wir seit 100 Jahren produziert haben, schreibt Jaenicke in seinem Buch „Die große Volksverarsche. Wie Industrie und Medien uns zum Narren halten“. Jaenicke beschreibt dort die Bedrohung, die die Unmengen an Plastik, die die Menschen wegwerfen, für Meeresbewohner darstellt. Oft vergessen wird Jaenicke zufolge, dass Kunststoff ein Ölprodukt ist: Allein für die Produktion der in Deutschland jährlich verwendeten Plastikverpackungen wird so viel Öl benötigt, wie bei der Deepwater-Horizon-Katastrophe 2010 in den Golf von Mexiko geflossen ist.
Darüber hinaus geht die Plastikproduktion mit dem Ausstoß Unmengen an Treibhausgasen einher. Jaenicke setzt sich folglich für die Abschaffung der Einmal-PET-Flaschen ein. Durch das Pfandsystem werde den Verbrauchern der falsche Eindruck vermittelt, sie handelten bei Kauf und Rückgabe dieser Flaschen umweltbewusst.
Sängerin Nena nutzt das, was ihr zur Verfügung steht, um die Gesellschaft wachzurütteln: Die Musik. In ihren Songs ermahnt uns Nena zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Sie komponierte Songs für die Klimaschutzkampagne CO2NTRA und tritt regelmäßig auf dem Öko-Benefizfestival „Rock for Nature“ aus. Nena erhielt 2015 den Green Tec Award in der Kategorie Musik. Die Sängerin bringt auf den Punkt, was viele Menschen antreibt, die sich für den Klimaschutz engagieren: „Wir sind alle ein Teil vom Ganzen, und jeder Mensch ist mitverantwortlich für das, was auf dieser Erde geschieht. Die Erde braucht uns nicht, aber wir brauchen die Erde.“
Die erst 16-jährige Schwedin Greta Thunberg wurde durch ihre Schulstreiks für das Klima bekannt, die sie 2018 begann und damit die weltweite Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ auslöste. Begonnen hat ihr Klimaaktivismus am 20. August 2018, dem ersten Schultag nach den Sommerferien. Statt in den Unterricht zu gehen, stellte sich Greta Thunberg vor das schwedische Parlamentsgebäude in Stockholm – in den Händen ein Plakat mit der Aufschrift „Skolstrejk för Klimatet“ (dt. Schulstreik für das Klima). Ihr Ziel ist es sowohl die schwedische Regierung als auch die Regierungen aller anderen Länder dazu zu bringen, ihre Klimapolitik zu verbessern. Sie möchte solange streiken bis Schweden seine CO2-Emissionen um 15 Prozent pro Jahr reduziert hat.
Bis zu den schwedischen Wahlen am 9. September 2018 streikte sie jeden Tag für das Klima und wurde mit ihrem öffentlichen Protest weltweit bekannt. Bereits im Herbst 2018 schlossen sich die ersten Schüler Gretas Klimastreik an. Zunächst nur in Schweden, dann auf der ganzen Welt. Im Rahmen der „Fridays for Future“-Bewegung haben mittlerweile weltweit 1,4 Millionen Schüler für eine bessere Klimapolitik protestiert.
Aufgrund ihres Engagements wurde sie 2018 als Rednerin auf die UN-Klimakonferenz eingeladen. Dort bezeichnete sie den Klimawandel als die „größte Krise, in der sich die Menschheit je befunden hat“. Mit ihrem Engagement hat Greta Thunberg es geschafft, dass immer mehr Menschen die Klimakrise ernst nehmen und das eigene Handeln in puncto Klimaschutz überdenken. Auch in der Politik rückt das Thema Umweltschutz mehr in den Fokus.