Mieterstrom bedeutet: Sie nutzen Strom, der direkt im Gebäude erzeugt und gemeinschaftlich verbraucht wird, etwa über eine Solaranlage auf dem Dach. Das senkt Kosten, schont das Klima und stärkt die lokale Energieversorgung. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Mieterstrom funktioniert, welche Voraussetzungen gelten und worauf es bei Abrechnung, Umsetzung und Services ankommt.
Mieterstrom bezeichnet Strom, der direkt im oder am Wohngebäude erzeugt und von den Mietern vor Ort verbraucht wird, zum Beispiel durch eine Photovoltaik-Erzeugungsanlage auf dem Dach. Anders als bei herkömmlichem Netzstrom wird die Energie nicht durch das öffentliche Stromnetz geleitet, sondern bleibt lokal. Das Modell ermöglicht eine effiziente, gemeinschaftliche Gebäudeversorgung, bei der alle Beteiligten von geringeren Stromkosten und mehr Nachhaltigkeit profitieren können.
Ein Mieterstromlieferant übernimmt dabei in der Regel die Organisation: von der technischen Umsetzung bis zur Abrechnung und Kundenbetreuung über digitale Kundenportale.
Angesichts steigender Strompreise, wachsender Nachfrage nach Ökostrom und dem politischen Ziel, die Energieversorgung dezentraler und klimafreundlicher zu gestalten, gewinnt das Mieterstrommodell zunehmend an Bedeutung. Es vereint Energieerzeugung, Verbrauch und Service direkt vor Ort und das smart, wirtschaftlich und umweltfreundlich. Auch die Technik ist längst ausgereift: Moderne Anbieter wie Solarwatt oder ABS bieten leistungsstarke Komplettlösungen an, die sich individuell auf Gebäudegröße und Nutzerstruktur anpassen lassen.
Im Gegensatz zu klassischem Ökostrom, der meist über das öffentliche Netz bezogen wird, stammt Mieterstrom direkt aus einer Erzeugungsanlage im eigenen Haus. Das macht ihn besonders effizient, sowohl in Bezug auf Energieverluste als auch auf Netzentgelte, Steuern und Umlagen. Und während die Direktbelieferung durch Energieversorger in der Regel unabhängig vom Wohnort erfolgt, basiert Mieterstrom auf der unmittelbaren Nähe von Erzeugung und Verbrauch. Sie profitieren also direkt von der Leistung der Solaranlage auf dem eigenen Dach – ohne Umwege.
Erzeugungsanlage
Damit Mieterstrom funktioniert, braucht es eine Erzeugungsanlage direkt am Gebäude. So wird Strom dort erzeugt, wo er verbraucht wird.
Mieterstromlieferant
Der Mieterstromlieferant ist wiederum für die technische und organisatorische Umsetzung verantwortlich:
Planung & Betrieb der Erzeugungsanlage
Abschluss der Stromlieferverträge
Abrechnung inkl. digitalem Kundenportal
Kundenservice bei Fragen oder Störungen
Monitoring & Leistungsauswertung zur Transparenz des Stromverbrauchs
Mieterstrom kann gemeinschaftlich für das gesamte Gebäude oder individuell für einzelne Wohneinheiten umgesetzt werden – je nachdem, wie das Gebäude aufgebaut ist und wie viele Mieter mitmachen:
Gemeinschaftlich | Individuell | |
---|---|---|
Beteiligte | Alle Mieter im Gebäude | Einzelne Nutzer |
Messung & Abrechnung | Zentral geregelt, einfache Umsetzung | Höherer Aufwand & Einzelzählung |
Gebäudeversorgung | Optimiert für Mehrfamilienhäuser | Eher Sonderlösung |
Vorteil | Effizient, kostensparend, skalierbar | Mehr Flexibilität für Einzelpersonen |
Mieterstrom bietet Vorteile für alle Beteiligten: Mieter, Vermieter und Betreiber. Wer profitiert, hängt von den Zielen, der Gebäudesituation und der geplanten Umsetzung ab.
Damit Mieterstrom angeboten und genutzt werden kann, müssen einige Bedingungen erfüllt sein:
Mieterstrom kann günstiger sein als herkömmliche Stromtarife. Da der Strom direkt im Gebäude erzeugt und genutzt wird, entfallen viele Zusatzkosten wie Netzentgelte oder Umlagen. Das macht die lokale Gebäudeversorgung oft preislich attraktiv, vor allem für Haushalte mit mittlerem oder höherem Stromverbrauch. Ein weiterer Vorteil ist der staatliche Mieterstromzuschlag: Er fördert den Verbrauch von selbst erzeugtem Strom direkt vor Ort und verbessert die Wirtschaftlichkeit für Vermieter, Betreiber und Bewohner gleichermaßen. Die Förderung wird je nach Modell und Anlagengröße ausgezahlt und trägt zur schnellen Amortisation der Erzeugungsanlage bei. Auch langfristig bietet Mieterstrom Vorteile: stabile Preise, transparente Abrechnung und mehr Kontrolle über die eigene Energieversorgung. Das sorgt nicht nur für Kostensicherheit, sondern auch für eine verlässliche Leistung, direkt vor Ort.
Mieterstrom wird meist in Mehrfamilienhäusern oder Gebäudeverbünden umgesetzt, bei denen eine Erzeugungsanlage – in der Regel eine Photovoltaik-Anlage – auf dem Dach installiert ist. Der erzeugte Strom wird direkt im Haus verbraucht und gemeinschaftlich genutzt. So entsteht eine effiziente Gebäudeversorgung, bei der Transportverluste und Netzentgelte entfallen. Die Umsetzung übernimmt ein erfahrener Mieterstromlieferant, der sich um Technik, Abrechnung und alle vertraglichen Details kümmert. Anbieter wie Solarwatt, ABS oder kommunale Energieunternehmen stellen oft komplette Services bereit, inklusive Wartung, Monitoring und gesetzeskonformer Abwicklung. Für Mieter besonders praktisch: Über ein digitales Kundenportal können Verbrauch, Vertragsdaten und Leistungen jederzeit eingesehen werden. Das schafft Transparenz, spart Zeit und macht die Stromversorgung smart und nutzerfreundlich.
Die Abrechnung beim Mieterstrom funktioniert ähnlich wie bei klassischen Stromtarifen, aber mit mehr Transparenz und oft digitaler Unterstützung. Der Verbrauch wird direkt vor Ort erfasst und dem jeweiligen Haushalt zugeordnet. Dabei kommen moderne Messkonzepte und Smart Meter zum Einsatz, die den Stromverbrauch in Echtzeit dokumentieren.
Die erfassten Leistungsdaten werden vom Mieterstromlieferanten verarbeitet und über ein Kundenportal bereitgestellt. Dort lassen sich Verbrauch, Kosten und Vertragsdaten jederzeit einsehen. Das sorgt für Klarheit und für volle Kontrolle über den eigenen Energieverbrauch.
Dank dieser digitalen Services behalten Sie nicht nur den Überblick, sondern können auch aktiv Einfluss auf Ihren Stromverbrauch nehmen. Das schafft Vertrauen und macht Mieterstrom zur smarten Lösung für moderne Haushalte.
Auch wenn Mieterstrom viele Vorteile bietet, gibt es in der Umsetzung einige typische Stolpersteine. Gut zu wissen: Die meisten lassen sich vermeiden, wenn man sie früh erkennt und richtig angeht.
So können Sie diese Risiken vermeiden:
Mieterstrom ist eine moderne Form der Gebäudeversorgung: Der Strom wird direkt vor Ort erzeugt, gemeinschaftlich genutzt und oft günstiger abgerechnet. Mit einem passenden Mieterstromlieferanten und einer funktionierenden Erzeugungsanlage kann das Modell für viele Haushalte eine smarte Lösung sein.
Ist Mieterstrom bei Ihnen nicht möglich oder lohnt sich der Einstieg nicht? Dann hilft ein Stromvergleich: So prüfen Sie einfach, ob ein klassischer Ökostromtarif besser zu Ihrem Verbrauch passt.
Technische Abstimmungen, rechtliche Vorgaben und wirtschaftliche Risiken können die Umsetzung erschweren, vor allem, wenn keine erfahrenen Partner beteiligt sind. Auch lohnt sich Mieterstrom nicht in jedem Gebäude.
Der Strom wird direkt am Gebäude – meist über eine Solaranlage – erzeugt, gemeinschaftlich verbraucht und über einen Mieterstromlieferanten abgerechnet. Überschüsse werden ins Netz eingespeist, fehlende Mengen von extern bezogen.
Ja, wer Mieterstrom aktiv vermarktet, z. B. als Vermieter oder Betreiber, muss die Einnahmen grundsätzlich versteuern. Es gelten aber Freibeträge und Sonderregelungen.
Der Mieterstrompreis darf laut Gesetz maximal 90 % des örtlichen Grundversorgungstarifs betragen. Der Preis ist also gesetzlich gedeckelt und oft günstiger als klassische Stromtarife.
Ja, die Teilnahme am Mieterstrommodell ist freiwillig. Sie können sich auch für einen anderen Stromanbieter entscheiden, nutzen dann aber keinen lokal erzeugten Strom vom Dach.