Der Earth Overshoot Day ist der Tag, ab dem die Menschheit aus ökologischer Sicht über ihren Verhältnissen lebt. Die jährliche Nachfrage der Menschen nach nachwachsenden Rohstoffen übersteigt am Earth Overshoot Day die natürlichen Ressourcen, die die Erde wiederherstellen und zur Verfügung stellen kann. Der Earth Overshoot Day ist auch als Welterschöpfungstag bekannt und wird von der internationalen Nachhaltigkeitsorganisation Global Footprint Network berechnet. 2020 war der Earth Overshoot Day am 22. August.
Würden wir die CO2-Emissionen der fossilen Brennstoffe halbieren, würde sich der Erderschöpfungstag um 93 Tage verzögern.
Durch eine Reduktion des Fleischkonsums um 50 Prozent würde sich der Earth Overshoot Day um 15 Tage nach hinten verschieben.
In einem ersten Schritt wird die Biokapazität der Erde berechnet. Darunter wird die Fähigkeit der Erde verstanden, die vom Menschen verbrauchten Ressourcen zu erneuern und Schadstoffe (z.B. Treibhausgase) abzubauen. Diese Biokapazität wird anschließend dem globalen ökologischen Fußabdruck gegenübergestellt.
Prognostiziert war der Earth Overshoot Day 2020 bereits für Ende Juli. Doch die Corona-Pandemie, die die Welt seit vielen Monaten kontrolliert, hat den Ressourcenverbrauch vieler Länder deutlich verringert. Die Maßnahmen zur Bekämpfung und Eindämmung und der damit einhergehenden Wirtschafts-, Flugverkehrs-, Tourismuseinbrüche verursachten einen verspäteten Welterschöpfungstag. Dennoch ist diese Verspätung nicht als Trendwende zu bewerten.
Am Earth Overshoot Day wird auch Kritik ausgeübt. Manche Wissenschaftler kritisieren, dass wichtige Einflüsse in den Berechnungen der Organisation nicht berücksichtigt werden. Nichtsdestotrotz veranschaulicht der Welterschöpfungstag so oder so eine wichtige Entwicklung: Die Menschheit konsumiert zu viel und dieser Trend ist nicht rückläufig.
Jahr | Overshoot Day | Verbrauch in Erde-Einheiten* |
---|---|---|
2010 | 7. August | 1,67 |
2011 | 4. August | 1,69 |
2012 | 4. August | 1,69 |
2013 | 3. August | 1,70 |
2014 | 4. August | 1,69 |
2015 | 5. August | 1,68 |
2016 | 5. August | 1,68 |
2017 | 1. August | 1,71 |
2018 | 29. Juli | 1,74 |
2019 | 29. Juli | 1,74 |
2020 | 22. August | 1,56 |
Land | Overshoot Day |
---|---|
Qatar | 11. Februar 2020 |
Canada | 18. März 2020 |
Schweden | 2. April 2020 |
Deutschland | 3. Mai 2020 |
China | 13. Juni 2020 |
Ukraine | 24. Juli 2020 |
Mexiko | 17. August 2020 |
Peru | 23. September 2020 |
Ghana | 29. Oktober 2020 |
Guatemala | 13. November 2020 |
Indonesien | 18. Dezember 2020 |
Kirgisistan | 26. Dezember 2020 |
Jeder kann seinen ökologischen Fußabdruck senken. Veränderung beginnt mit einem klimafreundlichen Lifestyle – ein reduzierter Fleischkonsum, das Kaufen von regionalen Produkten oder der Wechsel zu Ökostrom kann bereits einen Unterschied machen und viel CO2 einsparen.
Würden alle Bewohner der Erde so leben wie in Deutschland, dann wären 2019 drei Erden nötig gewesen. Die haben wir natürlich nicht. Deshalb sind Klimaschutzmaßnahmen und das Senken des ökologischen Fußabdrucks unabdingbar.
Zu den natürlichen Ressourcen der Erde werden Rohstoffe, Wasser, Energie und fruchtbares Land gezählt. Diese Ressourcen bieten die Grundlage für das Leben auf dieser.
Unter Nachhaltigkeit wird ein Handlungsprinzip verstanden: Die natürlichen Lebensgrundlagen werden so genutzt, dass auch zukünftige Generationen noch ihre Bedürfnisse stillen und ein würdevolles Leben führen können. Dies soll durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit aller beteiligten Systeme gewährleistet werden.
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Jenny Harms CHECK24 Energieexpertin |