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Interview mit energieheld (Teil 2) Energieeffizienz im Eigenheim: "Bauen wir uns eine grünere Zukunft!"
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Wir haben mit Stephan Günther vom Sanierungsportal energieheld über die Wärmewende und ökologische Heizungen gesprochen und erfahren wie Hausbesitzer selbst einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten können.

Die Gründer Michael Kessler (CEO), Philipp Lyding (COO) und Pascal Ludynia (CMO).
CHECK24: Ab wann lohnt sich denn eine energetische Sanierung?
Stephan Günther (energieheld): Das muss man immer im Einzelfall betrachten, denn jedes Gebäude ist unterschiedlich und Sanierungsmaßnahmen lohnen sich daher schneller oder langsamer. Gerade deshalb ist eine gute Planung wichtig, da nur vor Ort erkannt werden kann, welche Maßnahmen für das Haus optimal sind.Ob sich eine Sanierung lohnt, hängt zudem noch von anderen Faktoren ab:
Unabhängigkeit: Wer weniger Energie benötigt, macht sich von den Energiepreisen und den Konzernen unabhängiger. Besonders stark kommt dies zu tragen, wenn man mit Solaranlagen einen Teil seiner Energie direkt selber zu Hause erzeugt.
Werterhalt: Geld in eine Immobilie zu investieren, gilt als eine sichere Wertanlage. Ein Gebäude, das jahrzehntelang nicht renoviert und saniert wurde, ist bald nicht mehr viel wert. Sanierungen steigern den Wert der Immobilie.
Relative Kosten: In den meisten Fällen werden energetische Sanierungen immer dann getätigt, wenn ohnehin etwas erneuert werden muss. Zum Beispiel muss an einem Haus alle 20 bis 40 Jahre das Dach oder die Fassade erneuert werden. Wer bei der Gelegenheit gleich eine Wärmedämmung mitmachen lässt, hat hier verhältnismäßig geringe Mehrkosten. Für den, der dann noch die Heizungsanlage erneuern muss, lohnt es sich doppelt. Die Anlage kann dank der Dämmung kleiner ausfallen und ist damit günstiger. Zudem unterstützen noch die staatlichen Fördermittel und die Kreditzinsen sind aktuell ebenfalls sehr gering. Dies relativiert die Kosten schon ordentlich.
CHECK24: Es gibt mittlerweile viele Heizmethoden, von der Öl- oder Gasheizung bis zum Pellet-Ofen oder Mini-BHKW. Was ist ökologisch die sinnvollste Methode?
Stephan Günther (energieheld): Blockheizkraftwerke (BHKWs) weisen eine sehr hohe Effizienz auf, werden aber mit fossilen Brennstoffen betrieben. Daher würde ich dies hier nicht als sinnvollste Methode aufführen.Aus rein ökologischer Sicht sollten sich wohl die Pelletheizung und die Wärmepumpe ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern.
Die Pelletheizung verbrennt Holzpellets zur Wärmeerzeugung. Sie funktioniert im Grunde sehr ähnlich wie die bekannten Gas- und Ölheizkessel, nur verfeuert sie eben Holz. Dabei entsteht immer noch CO2. Es gibt jedoch zwei große Vorteile: Die Ressource Holz ist nachwachsend, sie ist also eine erneuerbare Energie und die Erde wird bei der Nutzung und Aufforstung nicht weiter ausgebeutet. Zudem wird das hier entstehende CO2 als klimaneutral angesehen, da der Baum während seiner Lebenszeit das CO2 in seinem Holz aufgenommen und gespeichert hat.
CHECK24: Was macht eine Wärmepumpe zur ökologischen Alternative?
Stephan Günther (energieheld): Die Wärmepumpe wird zwar elektrisch betrieben, dafür benötigt sie keine weiteren Ressourcen zur Verbrennung vor Ort. Sie erzeugt die Wärme für das Gebäude durch chemisch-physikalische Prozesse, indem sie sich die Umgebungswärme aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser zu Nutze macht. Durch Sonden oder Kollektoren im Boden wird dann quasi die Wärme aus dem Boden genutzt und an das Heizsystem im Gebäude weitergegeben. Wird diese Heizmethode mit 100 % sauberer und nachhaltig erzeugter Elektrizität betrieben, ist dies wohl derzeit die nachhaltigste und damit ökologisch sinnvollste Heizmethode.CHECK24: In Politik und Wirtschaft ist immer wieder die Rede von der „Wärmewende“. Ist sie Ihrer Meinung nach bereits in vollem Gange oder gibt es noch Nachholbedarf auf dem „Wärmesektor“?
Stephan Günther (energieheld): Da gibt es auf jeden Fall noch Nachholbedarf. Es ist ja schön, dass die Energiewende als Ganzes ein so großes Thema ist. Jedoch wird hierbei eben meist über Stromerzeugung und –versorgung gesprochen. In den Medien und in der Politik geht es viel um Stromtrassen, Atomausstieg, Solar- und Windkraftparks, etc.Jedoch fallen fast 40 % des Energieverbrauches in Deutschland eben auf den Gebäudesektor und davon wiederum der Großteil auf das Heizen und die Warmwasseraufbereitung. Ich denke, in der Diskussion zur Energiewende sollte daher auch die Wärmewende in einen größeren Fokus rücken.
CHECK24: Wie kann die Energiewende trotz Nachholbedarf im Wärmesektor funktionieren?
Stephan Günther (energieheld): In der Baupolitik, sowohl für Neubau als auch für Bestandsgebäude, ist in den letzten Jahren nicht allzu viel geschehen. Die Möglichkeiten, hier etwas für die Reduktion der CO2-Emissionen zu erreichen, sind hoch. Zudem gefällt mir die Tatsache, dass die Energieeffizienz im Eigenheim schließlich auch von den Besitzern selbst beeinflussbar ist und entschieden wird. So kann hier jeder ein Stück weit selbst Teil der Energiewende sein. Das ist auch wichtig, denn nur, wenn wir alle mitmachen, können wir es wirklich schaffen, eine ökologisch, nachhaltigere Gesellschaft zu werden. BAUEN wir uns also eine grünere Zukunft!CHECK24: Herr Günther, wir bedanken uns für das Gespräch.
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