Energiewende Bei Kohle-Ausstieg dennoch gleichbleibende Strompreise
| sfa
Im Interview mit dem Deutschlandfunk sprach Patrick Graichen, Direktor des Agora-Instituts für Energiewende, über die Möglichkeit eines schnellen Kohle-Ausstiegs und seine Folgen.

Bis 2020 soll sich zeigen, wie viele Kohlekraftwerke kurzfristig ausgeschaltet werden können.
Aktuell beschäftigt sich die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ mit der Frage, wie ein sozialverträglicher Kohleausstieg gelingen kann. Klimawissenschaftler halten es für notwendig, bis 2030 aus der Kohle auszusteigen. Sonst würde das Klimaziel, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad zu halten, verfehlt werden. Wie es gelingen kann, die nötige Anzahl Braunkohlekraftwerke möglichst schnell abzuschalten, ohne dass die Strompreise in die Höhe schnellen oder die Stromversorgung gefährdet wird, teilte Agora-Direktor Graichen im Deutschlandfunk-Interview mit.
Der Kohleausstieg gestaltet sich in drei Phasen. In der Einstiegsphase bis 2020 gelte es herauszufinden, wie viele Kohlekraftwerke kurzfristig ausgeschaltet werden können. Ein paar Steinkohle- und Gaskraftwerke würden in der Phase als Reserve für Notfälle dienen. Für die darauffolgenden fünf Jahre wird die Anschaffung kleiner Gasmotoren in Erwägung gezogen, die als Kraftwerke einspringen könnten. Würde man alle Kohlekraftwerke ausschalten, müssten die kleinen Gaskraftwerke etwa 500 Stunden von den jährlich 8.000 laufen. Es handele sich dabei nicht um klassische Kraftwerksanlagen mit 800 Megawatt, sondern um modulare Einheiten, die zwischen 20 und 50 Megawatt produzieren. Daher sei die Anschaffung nicht so teuer. Ab 2030 können laut Graichen Stromspeicher dann längere wind- und sonnenarme Zeiten überbrücken.
Die durch das Abschalten der Kohlekraftwerke entstehenden Kosten würden ausgeglichen durch den Wegfall der alten, teuren Anlagen für erneuerbare Energien und deren EEG-Vergütung. Und auch der 12-Punkteplan für einen verbesserten Nord-Süd-Stromtransport bis zum Bau neuer Leitungen sehe kostengünstige Lösungen vor, wie etwa Zeiten der geringen Netz-Auslastung, mithilfe eines Temperatur-Monitorings zu nutzen.
Der Kohleausstieg gestaltet sich in drei Phasen. In der Einstiegsphase bis 2020 gelte es herauszufinden, wie viele Kohlekraftwerke kurzfristig ausgeschaltet werden können. Ein paar Steinkohle- und Gaskraftwerke würden in der Phase als Reserve für Notfälle dienen. Für die darauffolgenden fünf Jahre wird die Anschaffung kleiner Gasmotoren in Erwägung gezogen, die als Kraftwerke einspringen könnten. Würde man alle Kohlekraftwerke ausschalten, müssten die kleinen Gaskraftwerke etwa 500 Stunden von den jährlich 8.000 laufen. Es handele sich dabei nicht um klassische Kraftwerksanlagen mit 800 Megawatt, sondern um modulare Einheiten, die zwischen 20 und 50 Megawatt produzieren. Daher sei die Anschaffung nicht so teuer. Ab 2030 können laut Graichen Stromspeicher dann längere wind- und sonnenarme Zeiten überbrücken.
Die durch das Abschalten der Kohlekraftwerke entstehenden Kosten würden ausgeglichen durch den Wegfall der alten, teuren Anlagen für erneuerbare Energien und deren EEG-Vergütung. Und auch der 12-Punkteplan für einen verbesserten Nord-Süd-Stromtransport bis zum Bau neuer Leitungen sehe kostengünstige Lösungen vor, wie etwa Zeiten der geringen Netz-Auslastung, mithilfe eines Temperatur-Monitorings zu nutzen.
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