Bundesnetzagentur Kritik an zu hohen Grundversorgungstarifen für Strom und Gas
| sho
Die Bundesnetzagentur hat einen Bericht vorgelegt, aus dem hervorgeht, dass die meisten Verbraucher in Deutschland zu viel für Strom und Gas bezahlen. Grund dafür sind die teuren Tarife der Grundversorgung.

Ein Wechsel aus der Grundversorgung lohnt sich für Strom- und Gaskunden.
Zum ersten April 2020 hat die Bundesnetzagentur einen durchschnittlichen Strompreis von 33,8 Cent pro Kilowattstunde berechnet. Mehr als ein Drittel der Stromkunden hatte im laufenden Jahr so einen teuren Stromvertrag. Die Behörde empfiehlt deshalb den Stromanbieterwechsel. Schon beim örtlichen Mitbewerber könnten die Verbraucher den Strompreis senken, hier errechnete die Netzagentur einen Mittelwert von 31,2 Cent pro Kilowattstunden. Durch Boni und anderen Wechselprämien lasse sich die Ersparnis noch bis zu 8 Prozent steigern. Laut Bundesnetzagentur wird die Preisspanne zwischen Grundversorgern und alternativen Anbietern immer größer. Seit 2010 wurde die Stromgrundversorgung vier Prozent teurer – 2020 sind die Preise rund acht Prozent teurer. Beim Gas wuchs die Preisspanne von neun auf 17 Prozent.
„Viele Grundversorgungstarife sind preislich überhöht.“
Udo Sieverding, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW
Verbraucherschützer raten zu Anbieterwechsel
Auch Gaskunden zahlen im Schnitt zu viel. Auch hier ist der Tarif der Grundversorgung meist der teuerste. Die Behörde berechnete einen durchschnittlichen Gaspreis von 6,99 Cent pro Kilowattstunde. Bei alternativen Anbietern errechnete die Netzagentur nur 5,96 Cent je Kilowattstunde. Auch hier empfiehlt die Behörde den Wechsel des Gasanbieters. Auch Verbraucherschützer betonen die Einsparmöglichkeit durch einen Anbieterwechsel. Die Preisgestaltung der Grundversorger wird seit langen von Verbraucherschutzzentralen kritisiert. Durch gesunkene Beschaffungskosten hätten die Strom- und Gasanbieter laut Verbraucherzentrale NRW in vielen Netzgebieten Spielräume für Preissenkungen. Doch oft gäben die Anbieter ihre gesunkenen Kosten nicht an die Kunden weiter.„Viele Grundversorgungstarife sind preislich überhöht.“
Udo Sieverding, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW
Weitere Nachrichten über Energie

17.02.2021 | Strom
Schnellerer Ausbau des deutschen Stromnetzes
Nun hat auch der Bundesrat dem Gesetz zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Ausbau von Stromleitungen auf der Höchstspannungsebene zugestimmt.

24.11.2020 | Strompreise
Warum die Strompreise nicht sinken
Die EEG-Umlage wird gedeckelt und Verbraucherschützer sind über Preissteigerungen bei Strom verärgert. Doch warum sinkt der Strompreis nicht?

06.10.2020 | Digitalisierung
Energieversorger sind mit Digitalisierung unzufrieden
Weniger als 20 Prozent der Energieversorger sind einer Studie nach mit der Digitalisierung in ihrem Unternehmen zufrieden. Und das, obwohl die digitale Transformation doch der Treiber für Wachstum und die Erschließung neuer Geschäftsfelder in der Energiewirtschaft ist.

05.08.2020 | Vergleichsportale
Stiftung Warentest rät zum regelmäßigen Stromanbieterwechsel
Um die Energiekosten dauerhaft zu senken, rät die Stiftung Warentest zu einem regelmäßigen Wechsel des Gas- und Stromanbieters über Vergleichsportale und Wechseldienste. Nur so werden Energiekosten dauerhaft reduziert.