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Wohnungsmarkt: Vermieter halten sich nicht an Mietpreisbremse

München, 12.9.2016 | 14:45 | che

Obwohl das Gesetz zur Mietpreisbremse bereits am 01. Oktober 2015 in Kraft getreten ist, wird es von Vermietern in deutschen Großstädten größtenteils ignoriert. So lauten die Erkenntnisse einer Auswertung des Deutschen Mieterbundes.

Mietvertrag auf GeldscheinenLaut einer Analyse des Deutschen Mieterbundes ignorieren viele Vermieter die Mietpreisbremse.
Neun von zehn Vermietern verlangen demnach in Frankfurt am Main mehr Geld von ihren Mietern, als es die Mietpreisbremse vorsieht. Auch in München, Berlin und Hamburg trifft dies auf bis zu 92 Prozent der Vermieter zu.

Laut Gesetz darf die Miete bei Neuverträgen nur zehn Prozent über der Vergleichsmiete der jeweiligen Region liegen. Bei mehr als Hunderttausend der vorliegenden Fälle wurden Abweichungen zur Obergrenze zwischen 29 und 49 Prozent festgestellt.

Der Mieterbund weist darauf hin, dass bei der aktuellen Auswertung, die in Kooperation mit einem großen deutschen Immobilienportal durchgeführt wurde, nicht alle Vermietungen berücksichtigt werden konnten – beispielsweise, wenn die Vermietungen per klassischer Kleinanzeige, über Genossenschaften oder kommunale Wohnungsunternehmen zustande gekommen waren.

Zudem gilt die Mietpreisbremse nicht für alle. Erstmals vermietete Wohnungen etwa sind davon ausgenommen. Generell wird sie von den Bundesländern nur für bestimmte Gebiete mit hoher Wohnungsnachfrage festgelegt.

Politiker sowie der Deutsche Mieterbund fordern seit Längerem eine Verschärfung des Gesetzes, um dem Problem zu begegnen. Kürzlich wurde außerdem die Forderung nach der Offenlegung der Vormiete durch den Vermieter laut. Denn wenn diese bereits höher angesetzt war, müssen sich Vermieter ebenfalls nicht an die Mietpreisbremse halten.
 

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