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Studie: Pflege ist fast immer Aufgabe der Angehörigen

München, 8.6.2017 | 11:35 | are

In den meisten Pflegehaushalten schultern die Angehörigen die Pflege größtenteils alleine – und wenden dafür mehr Zeit auf als für einen Vollzeitjob. Das geht aus einer aktuellen Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. 

Frau betreut Senior im Rollstuhl.Zumeist pflegen Frauen ihre hilfsbedürftigen Angehörigen.
Demnach sind Pflegepersonen rund 63 Stunden pro Woche mit pflegerischen Tätigkeiten beschäftigt. Dabei schultert meist nur eine Hauptpflegeperson den Großteil der Arbeit: sie kommt alleine auf fast 50 Stunden pro Woche. Jede fünfte Hauptpflegeperson ist bei der Pflegearbeit ganz auf sich alleine gestellt.

Insgesamt werden der Studie zufolge in der häuslichen Pflege nur rund zehn Prozent der Pflege-Aufgaben von professionellen Diensten übernommen. Aktuell gibt es rund 2,9 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland. Fast drei Viertel von ihnen werden zu Hause gepflegt.

Meistens pflegen Frauen

Wie aus der Studie außerdem hervorgeht, sind die Hauptpflegepersonen zumeist Frauen. Nur ein Drittel von ihnen ist männlich. Demnach übernehmen in der Regel Ehefrauen und Töchter die pflegenden Tätigkeiten.

In knapp jedem zehnten Pflegehaushalt wird zusätzlich eine Hilfskraft beschäftigt, die mit im Haushalt lebt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um osteuropäische Helferinnen. Gerade in Haushalten mit einer an Demenz erkrankten pflegebedürftigen Person werden sie eingesetzt, um eine Unterbringung im Heim zu vermeiden.

Zum Zeitaufwand kommen finanzielle Belastungen

Der erhebliche Zeitaufwand, der für die Pflege einer hilfsbedürftigen Person nötig ist, schlägt sich auf die Erwerbssituation der Pflegenden nieder. Demnach sind drei Viertel der pflegenden Angehörigen überhaupt nicht oder nur in Teilzeit beschäftigt.

Das fehlende Erwerbseinkommen ist dabei nur ein Teil der finanziellen Belastung. Hinzu kommen Ausgaben wie etwa für Medikamente, einen Essensdienst oder zusätzliche Helfer. Eine professionelle Pflegerin im Haushalt ist laut der Studie nur ein Modell für Besserverdienende, auf das viele aus finanziellen Gründen verzichten. 

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