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Pflege-Report 2018: Bei Pflegeheimen gibt es große Qualitätsunterschiede

München, 4.6.2018 | 11:50 | mst

Ob bei Druckgeschwüren, der Verschreibung von Psychopharmaka oder der Einweisung ins Krankenhaus: Zwischen den Pflegeheimen gibt es laut AOK große Unterschiede.
 

Mann im Rollstuhl im Pflegeheim mit PflegerinWie gut die Pflege ist, hängt auch vom jeweiligen Pflegeheim ab.
Zwischen den Pflegeheimen in Deutschland gibt es große Qualitätsunterschiede. Das zeigt der Pflege-Report 2018 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
 
So treten im Schnitt bei 100 Heimbewohnern 8,5 neue Fälle von Dekubitus auf. Beim auffälligsten Viertel der Heime liegt die Fallzahl mit zwölf jedoch dreimal so hoch wie beim Viertel mit den niedrigsten Raten. Experten gehen jedoch davon aus, dass ein solches Druckgeschwür bei entsprechender Pflege meist verhindert werden kann.
 
41 Prozent der Heimbewohner mit einer Demenz erhalten mindestens einmal im Quartal ein Antipsychotikum. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Einrichtungen. Beim auffälligsten Viertel erhält im Schnitt jeder Demenzkranke in zwei Quartalen Antipsychotika verschrieben. Dies ist 1,5-mal so viel wie bei den Heimen mit den niedrigsten Werten.
 

Viele Einweisungen in die Klinik vermutlich vermeidbar

Jeder fünfte Bewohner eines Pflegeheims wird innerhalb eines Quartals zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus eingewiesen. Laut WIdO gelten ganze 40 Prozent dieser Einweisungen als potenziell vermeidbar. Das Viertel der auffälligsten Heime hat dabei mit 42 Einweisungen pro 100 Bewohner fast doppelt so viele Krankenhausfälle wie das Viertel mit den niedrigsten Werten (22 Fälle pro 100 Bewohner).
 
Um die Missstände abzubauen, fordert das AOK-Institut mehr Transparenz über das tatsächliche Versorgungsgeschehen. Bei der Pflege sollten – wie im Krankenhausbereich –  die Abrechnungsdaten dazu genutzt werden, die Versorgung transparenter zu machen. Ob Pflegepersonal, Heimleitung oder Ärzte für die Defizite verantwortlich seien, sei nachrangig.
 
Das WIdO hat für den diesjährigen Pflegereport die Abrechnungsdaten von insgesamt rund 232.00 AOK-Versicherten ausgewertet, die bundesweit in 5.600 Pflegeheimen untergebracht waren.

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