Die Absicherung von Risiken, die die wirtschaftliche Existenz eines Betriebs gefährden können, ist für Unternehmen genauso wichtig wie ein solider Finanzierungsplan. Die passenden Gewerbeversicherungen gehören deshalb zum essenziellen Schutz von Unternehmen, Selbstständigen und Freiberuflern.
Dabei braucht jedes Gewerbe einen individuellen Versicherungsschutz, denn die Risiken für Unternehmen sind vielfältig. Neben Schäden am Unternehmenseigentum kann es auch zu Beeinträchtigungen bei Kunden oder Dritten kommen. Ebenso können Schäden aus Cyberangriffen oder Rechtsstreitigkeiten entstehen. Die sich daraus ergebenden Kosten und Schadensersatzforderungen können für Gewerbetreibende schnell existenzgefährdend sein – je nach Gesellschaftsform haften sie ohne Versicherungsschutz mit ihrem Privatvermögen.
Deshalb sollten Firmen genau abwägen, welche Risikoabsicherungen sinnvoll sind. Der benötigte Versicherungsschutz hängt dabei immer von der Branche sowie den hergestellten oder verkauften Produkten ab.
Egal, ob es sich um Industrieunternehmen, Handwerksbetriebe, Einzelhändler, Gastronomen oder Dienstleistungsberufe wie Grafiker, Rechtsanwälte oder Steuerberater handelt: Gewerbeversicherungen schützen Unternehmen vor den verheerenden finanziellen Folgen hoher Schadensersatzforderungen.
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) machen mehr als 99% aller Unternehmen in Deutschland aus. Sie gelten als Rückgrat der deutschen Wirtschaft – entsprechend wichtig ist die richtige Absicherung. Denn ohne den passenden Versicherungsschutz können hohe Schadensersatzforderungen schnell die wirtschaftliche Existenz von kleinen und mittelständischen Betrieben bedrohen – anders als etwa bei Konzernen.
Betriebshaftpflichtversicherung
Eine Betriebshaftpflichtversicherung ist die wichtigste Versicherung für Unternehmen, von großem Industrieunternehmen bis zum einfachen Haumeisterservice oder Gebäudereiniger. Sie sichert sämtliche Haftpflichtrisiken ab. Häufig wird sie auch als Gewerbe- oder Firmenhaftpflichtversicherung bezeichnet.
Die zentrale Leistung der Betriebshaftpflicht umfasst den Schutz vor Schadensersatzansprüchen, die Dritte gegenüber dem Unternehmen erheben können. Solche Schadensersatzsummen können dabei schnell in die Millionen gehen und ohne Versicherungsschutz die Existenz des Unternehmens bedrohen.
Die Betriebshaftpflicht versichert neben dem Inhaber oder Gründer auch die Mitarbeiter eines Betriebes.
Flottenversicherung
Eine Flottenversicherung ist unverzichtbar für alle Unternehmen, die Firmenfahrzeuge einsetzen. Die Versicherung fungiert als Kfz-Haftpflichtversicherung für Fuhrparks und Flotten. Dabei lassen sich die Konditionen der Versicherung in der Regel auf die Bedürfnisse der jeweiligen Flotte oder des Fuhrparks anpassen. Optional können eine Teil- oder Vollkaskoversicherung sowie weitere Zusatzleistungen dazu gewählt werden.
Die meisten Versicherer bieten individuelle Versicherungslösungen für unterschiedliche Flottengrößen an. Die Mindestanzahl liegt in der Regel zwischen drei und fünf Fahrzeugen.
Die Betriebshaftpflicht bildet den Basisschutz für Unternehmen. Daneben gibt es aber noch weitere sinnvolle Versicherungen. Dazu gehören etwa:
Mit einer Inhaltsversicherung schützen Unternehmen ihre vollständige technische und kaufmännische Ausstattung – also ihren Geschäftsinhalt. Dazu gehört etwa die Büroeinrichtung sowie Werkzeuge oder Lager- und Warenbestände. Über diese Dinge verfügt in der Regel jedes Unternehmen, unabhängig von Größe und Branche. Häufig wird die Versicherung auch als Geschäftsinhalts- oder Betriebsinhaltsversicherung bezeichnet.
Die Inhaltsversicherung zielt vor allem darauf ab, das Eigentum von Unternehmen zu schützen. So können Firmen die Bereiche schützen, die für den Fortbestand ihres Geschäfts elementar wichtig sind. Mit einer Inhaltsversicherung ist die unternehmerische Existenz selbst im Falle eines Brandes oder bei Wasserschäden gesichert.
Die Maschinenbruchversicherung schützt die Maschinen und Anlagen eines Unternehmens, etwa Produktions- und Fertigungsanlagen, Fräsen, CNC-Maschinen, Bagger, Hubwagen oder Baumaschinen. Die Versicherung unterscheidet dabei zwischen stationären und mobilen Maschinen. Sie ist für alle Unternehmen relevant, die über solche wertvollen Maschinen und Anlagen verfügen.
Dabei können sowohl alle (Paulschalversicherung) oder einzelne Maschinen (Einzelversicherung) abgesichert werden.
Eine Cyberversicherung schützt Unternehmen vor digitalen Cyber- und Hackerangriffen. Da nahezu jedes Unternehmen Computer- und IT-Systeme nutzt, auf denen elektronische Daten gespeichert und verarbeitet werden, besteht zu jeder Zeit die Gefahr auf einen Angriff.
Phishing, Virenangriffe, Cyber-Erpressung: Die Zahl der Cyberattacken hat über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg in den vergangenen Jahren massiv zugenommen und richtet jährlich Schäden in Milliardenhöhe an.
Die Cyberversicherung schützt das Unternehmen und seine Mitarbeitenden vor Vermögensschäden, die durch Cyber-Kriminalität entstehen können. Gedeckt sind sowohl Eigen- als auch Fremdschäden.
Die Abkürzung D&O steht für Directors and Officers Liability Insurance. Das ist eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, die vor den finanziellen Folgen von Fehlentscheidungen durch das Management eines Unternehmens schützt.
Die D&O-Versicherung kann sowohl vom Spitzenpersonal selbst für die eigenen Zwecke als auch vom Unternehmen für sein Management abgeschlossen werden. Es gibt demnach eine persönliche D&O und eine Unternehmens-D&O.
Eigentümer von Geschäfts- und Betriebsgebäuden wie zum Beispiel Fabriken, Bürogebäuden oder Lagerhallen sollten auf eine gewerbliche Gebäudeversicherung nicht verzichten. Die Versicherung schützt vor finanziellen Schäden, die durch Brand, Leitungswasser und Sturm oder Hagel an den Gebäuden entstehen können. Auch Schäden durch Hochwasser, Starkregen und Überschwemmung können abgesichert werden.
Eine Immobilie ist ein Gewerbegebäude, wenn sie zu mehr als 50 Prozent gewerblich genutzt wird.
Freiberufler und Selbstständige sind in der Regel beratend, behandelnd oder in Dienstleistungsberufen tätig. Abhängig von der Branche benötigen sie eine individuelle Versicherungslösung, um im Schadensfall optimal abgesichert zu sein und nicht mit ihrem Privatvermögen haften zu müssen.
Denn: Zumeist sind Freiberufler oder Selbstständige allein oder in Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Mitarbeitenden tätig. Das bedeutet, dass Schadensersatzforderungen schnell die unternehmerische und in manchen Fällen sogar die private Existenz bedrohen können.
Berufshaftpflichtversicherung
Die Berufshaftpflichtversicherung bildet den Basisschutz für Freiberufler und selbstständige Unternehmer. Sie versichert neben echten Vermögensschäden, die in beratenden und behandelnden Berufen häufig auftreten, auch Personen- und Sachschäden.
Wichtig
Für bestimmte Berufsgruppen ist die Berufshaftpflicht gesetzlich vorgeschrieben. Dazu gehören:
Darüber hinaus ist die Vermögensschadenhaftpflicht für bestimmte Branchen empfehlenswert, etwa
Vermögensschadenhaftpflichtversicherung
Die Vermögensschadenhaftpflicht ist eine Form der Berufshaftpflichtversicherung, die für Berufe relevant ist, die bei ihren Kunden finanzielle Schäden, jedoch keine Personen- oder Sachschäden verursachen können. Die Versicherung greift demnach lediglich bei echten Vermögensschäden und richtet sich explizit an beratende Berufsgruppen, durch deren Tätigkeit den Kunden ein finanzieller Nachteil entstehen kann.
Wichtig
Für bestimmte Berufsgruppen ist die Vermögensschadenhaftpflicht gesetzlich vorgeschrieben. Dazu gehören:
Darüber hinaus ist die Vermögensschadenhaftpflicht für bestimmte Branchen empfehlenswert, etwa
Abhängig von der Branche können für Gewerbetreibende weitere Versicherungen sinnvoll sein, um sich vor unterschiedlichen Risiken zu schützen. Welche gehören dazu?
Bei einer Unachtsamkeit, Fehlplanung oder falschen Informationen können im Bereich IT schnell gravierende Schäden für Unternehmen entstehen. Das führt nicht nur zu unzufriedenen Kunden, sondern kann finanzielle Schäden nach sich ziehen. Hier springt die IT-Haftpflichtversicherung ein, die Tätigkeiten aus den Bereichen Webentwicklung, Beratung und Verkauf sowie Schulungen, Netzwerke und Systeme abdeckt. Sie ist deshalb für alle IT-Unternehmen und -Dienstleister essenziell zum Schutz vor möglichen Schäden.
Gesetze sind komplex – gerade für Neugründer und Selbstständige kann es schwierig sein, die komplette Rechtslage eines Bereichs zu überblicken. Kommt es zu Klagen, bleibt im Tagesgeschäft meist wenig Zeit, sich mit diesen auseinanderzusetzen.
Betriebe, Gewerbe und Firmen sollten sich daher mit einer Firmenrechtsschutzversicherung absichern. Die Versicherung übernimmt unter anderem die Kosten für Anwälte, Gutachter und Gerichte und kümmert sich um das Eintreiben offener Zahlungsbeträge.
Veranstaltungen bergen eine Vielzahl an Risiken: Personen können verletzt werden, gemietete Räume können beschädigt werden oder Equipment verloren gehen. Die Kosten für diese Schäden gehen schnell in die Millionen. Eine Veranstalterhaftpflichtversicherung schützt Veranstalter vor diesen Risiken.
Wie der Name bereits andeutet, ist eine Vereinshaftpflicht für Vereine vorgesehen. Sie ist jedoch nicht verpflichtend. Die Versicherung kommt insbesondere für Vermögensschäden auf, die im Rahmen einer Vereinstätigkeit entstehen können.
Eine Gewässerschadenhaftpflicht kann für bestimmte Betriebe sinnvoll sein, bei denen die Gefahr besteht, dass gefährliche Stoffe ins Grundwasser gelangen. Dies betrifft zum Beispiel Unternehmen, die mit Chemikalien oder Ölen arbeiten.
Einen solchen Schaden zu beheben ist umständlich und teuer. Mit einer Gewässerschadenhaftpflicht sind Betriebe jedoch gut gegen das Risiko abgesichert.
Die Kombination aus Landwirtschafts- und Rechtsschutzversicherung ist hauptsächlich für Forst- und Landwirte wichtig. Die Versicherung deckt sowohl den beruflichen als auch den privaten Bereich des Versicherten ab. Auch die Ausübung einer nichtselbstständigen Tätigkeit ist im Versicherungsschutz enthalten.
Persönliche Absicherung nicht vergessen!
So wichtig die umfassende Versicherung des eigenen Gewerbes auch ist – Gewerbetreibende und Freiberufler sollten auf keinen Fall die persönliche Absicherung vernachlässigen. Neben der eigenen Krankenversicherung sind hier besonders eine Unfallversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung oder Grundfähigkeitsversicherung sowie die Altersvorsorge zu empfehlen.
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