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München, 3.6.2015 | 17:36 | mst
Gesetzlich Krankenversicherte müssen in den nächsten Jahren mit deutlich höheren Beiträgen rechnen: Der Zusatzbeitrag könnte sich in den nächsten vier Jahren verdoppeln.
Damit rechnet nach Medienberichten Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Die Zusatzbeiträge würden bis 2019 auf durchschnittlich 1,4 bis 1,8 Prozent steigen, sagte Pfeiffer am Mittwoch. Bereits im nächsten Jahr sollen sich die Beiträge auf 1,1 bis 1,2 Prozent erhöhen.
Der GKV-Spitzenverband macht vor allem die Gesundheitsreformen der Großen Koalition für die steigenden Ausgaben der Krankenkassen verantwortlich. Die geplante Krankenhausreform ist dabei laut Pfeiffer der größte Kostentreiber. Sie wird nach Schätzungen des Verbands bis 2019 rund zwei Milliarden Euro kosten.
Auch das Versorgungsstärkungsgesetz, das für eine bessere medizinische Versorgung auf dem Land sorgen soll, wird nach Angaben von Pfeiffer teuer. Sie forderte die Regierungskoalition auf, Strukturreformen zu beschließen. Bei den niedergelassenen Ärzten sowie den Kliniken müssten Überkapazitäten konsequent abgebaut werden.
Gesetzlich Versicherte zahlen seit Jahresanfang einen Zusatzbeitrag von durchschnittlich 0,9 Prozent, den jede Krankenkasse individuell erhebt. Diesen Beitrag müssen Arbeitnehmer zusätzlich zum festen Beitragssatz von 14,6 Prozent zahlen, den sie sich mit dem Arbeitgeber teilen.
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