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München, 15.6.2015 | 15:47 | mst
Die Bundesärztekammer (BÄK) hat im vergangenen Jahr 2.252 Behandlungsfehler von Ärzten festgestellt. Die Zahl der Behandlungsfehler ist damit in etwa so hoch wie im Vorjahr. Die Ärztekammer macht vor allem den hohen Arbeitsdruck der Mediziner für die Fehler verantwortlich.
Nach der aktuellen BÄK-Statistik haben sich im vergangenen Jahr insgesamt 12.053 Patienten über ihre Behandlung beschwert. Rund 7.500 Fälle davon untersuchten die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen näher. In knapp einem Drittel der Fälle (2.252) stellten die Gutachter einen Behandlungsfehler fest. Rund ein Viertel der Patienten (1.854) erhielt eine Entschädigung, weil der Behandlungsfehler bleibende Schäden verursacht hatte.
Die häufigsten Patientenbeschwerden gab es laut BÄK bei Knie- und Hüftgelenksarthrosen sowie Unterarmbrüchen. Für den Vorsitzenden der Ständigen Konferenz der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der BÄK, Andreas Crusius, ist die Arbeitsbelastung in den Kliniken und Praxen Grund für die Behandlungsfehler. „Ärzte und Pflegekräfte arbeiten am Limit – und manchmal auch ein Stück darüber hinaus“, sagte Crusius und forderte eine offene Fehlerkultur. Nur so könne man in der Medizin aus Fehlern lernen. Wenig hilfreich sei es indes, Ärzte nach einem Behandlungsfehler als Pfuscher zu bezeichnen.
Die Zahl der Behandlungsfehler ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert: 2013 hatte die Ärztekammer 2.243 Behandlungsfehler registriert. Repräsentativ sind die Zahlen allerdings nicht, da nicht sämtliche Fälle erfasst werden und Experten von einer hohen Dunkelziffer ausgehen. Erst im Mai hatten die gesetzlichen Krankenkassen ihre eigene Behandlungsfehler-Statistik veröffentlicht.
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